Ganz der Papa: Lucas Copado setzt beim SC Paderborn ein Familienerbe fort

Paderborn. Sein Großvater Anton Schrobenhauser war Ende der 70er-Jahre Ersatztorwart beim FC Bayern München, um später die SpVgg Unterhaching als Mäzen und Funktionär in die Bundesliga zu führen. Sein Vater Francisco Copado kickte in der Bundesliga für den HSV, Unterhaching, Frankfurt und Hoffenheim. Und sein Onkel Hasan Salihamidzic holte mit den Bayern 16 Titel, darunter die Champions League. Somit ist es wenig verwunderlich, dass auch Lucas Copado im Profifußball landete. Am vergangenen Samstag feierte der 21-Jährige dabei in Diensten des SC Paderborn sein Zweitligadebüt. &bdquo;Es war natürlich wunderbar, gleich in der Startelf zu stehen und auf eine solche Weise zu gewinnen", sagt Copado mit Blick auf den 2:1-Last-Minute-Sieg gegen Kiel. Und in diesem Spiel lieferte der SCP-Neuzugang, der mit vollständigen Namen Lucas Fernando Copado Schrobenhauser heißt, eine durchaus sehenswerte Vorstellung ab. Die Zahl seiner Abschlüsse hielt sich zwar in Grenzen, doch der gebürtige Münchener war ebenso wie seine Sturmkollegen Nick Bätzner und Filip Bilbija enorm viel unterwegs. Das Trio wechselte ständig die Positionen, nervte unermüdlich den Gegner und trug mit seiner Arbeit gegen den Ball zur exzellenten SCP-Defensivleistung bei. Paderborns Trainer lobt Copados Spielwitz &bdquo;Das ist unser Spiel, die Stürmer müssen viel arbeiten. Ich war schon immer recht laufstark und kann vorne auf allen drei Positionen spielen. Da sind wir alle sehr flexibel. Und das tut unserem Spiel gut", sagt Copado, der in diesem Sommer vom österreichischen Erstligisten Linzer ASK an die Pader gewechselt war. Lesen Sie auch: SC Paderborns Neustart geglückt: Trainer Kettemann feiert emotionales Zweitliga-Debüt Bislang zahlt sich der Transfer für beide Seiten aus. &bdquo;Ich habe vom ersten Moment an gemerkt, dass es passt. Es macht einfach Spaß, hier zu sein", betont der neue SCP-Angreifer und schwärmt vom außergewöhnlichen Teamspirit. &bdquo;Wir sind mit dem Jungen sehr zufrieden", urteilt Chefcoach Ralf Kettemann und fügt an: &bdquo;Lucas verfügt über viel Spielwitz und ist für den Gegner schwer greifbar. Er darf sich bei uns frei bewegen. Und das macht er sehr gut, weil er Räume gut erkennt. Er ist einfach ein smarter Spieler." Diese Eigenschaften kommen nicht von ungefähr, denn zu den guten Fußballer-Genen gesellt sich eine erstklassige Ausbildung. So kickte Copado sieben Jahre lang für den FC Bayern München, wobei er schon mit 16 bei den Profis trainierte. Im Alter von 17 Jahren feierte er schließlich am 7. Januar 2022 beim Bayern-Gastspiel in Mönchengladbach sein Bundesligadebüt, als er in der 75. Minute eingewechselt wurde. Für Lucas Copado war es dennoch ein trauriger Tag. &bdquo;Ich habe nach dem Spiel erfahren, dass mein Opa gestorben ist", erklärt der 21-Jährige. Sein an Krebs erkrankter Großvater lag im Sterben, sah im TV aber noch das Debüt seines Enkelsohnes. &bdquo;Dann ist er friedlich eingeschlafen", berichtet Copado. Copado tankt in Cottbus neues Selbstvertrauen Bis dato ist diese Partie aber sein einziger Bundesliga-Einsatz. Erste Spielpraxis im Herrenbereich sammelte der Angreifer stattdessen in Bayerns U23, für die er 44 Scorerpunkte in 65 Regionalligaspielen verbuchte. Zur Rückrunde der Saison 2023/24 wechselte Copado dann zum Linzer ASK, bei dem er allerdings nur zu fünf Joker-Einsätzen kam. &bdquo;Es gab einen Trainerwechsel. Und der neue Coach hat eher auf erfahrene Spieler gesetzt", erläutert der SCP-Neuzugang. Im August 2024 ließ er sich daher an den Drittligisten Energie Cottbus ausleihen, für den er 36 Pflichtspiele bestreiten sollte. &bdquo;Das Jahr tat mir extrem gut. Ich konnte Spielpraxis auf hohem Niveau sammeln und neues Selbstvertrauen tanken", bilanziert Copado. In diesem Sommer kam schließlich das Angebot aus Paderborn. Und der Deutsch-Spanier musste nicht lange überlegen: &bdquo;Der SCP ist für junge Spieler eine sehr gute Station." Der Anfang ist ihm jedenfalls geglückt. Und auch fernab der bayrischen Heimat kann Lucas Copado auf die Unterstützung seines Vaters Francisco zählen. &bdquo;Er ist regelmäßig hier und war auch gegen Kiel im Stadion", erklärt der Sohnemann. Wenn der SCP an diesem Freitag, 8. August, um 18.30 Uhr beim SC Preußen Münster gastiert, weilt Francisco Copado allerdings im Urlaub. Die Konkurrenz im Sturm ist groß &bdquo;Es wird ein ekliges Spiel", sagt Lucas mit Blick auf das Westfalenduell, bei dem er erneut in der Anfangsformation stehen dürfte. Mit Steffen Tigges hat Copado allerdings einen weiteren Konkurrenten bekommen. Das Angebot an Angreifern ist groß. Doch der Neuzugang aus Linz dürfte auch künftig gute Chancen auf reichlich Spielpraxis haben. Lesen Sie auch: Das sagt Paderborns Trainer Ralf Kettemann zur neuen Nachspielzeit-Regelung Sein Vater ist von den Qualitäten des Filius ohnehin überzeugt. &bdquo;Papa sagt, ich sei von uns beiden der komplettere Spieler, auch wenn er in einigen Bereichen besser war", sagt Lucas Copado. Immerhin stehen in der Vita seines Vaters unter anderem 209 Erst- und Zweitligaspiele. Vielleicht kann ihn sein Sohn ja übertreffen.

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