SCP-Trainer auf Wolke sieben: Lukas Kwasniok mit Lobeshymne ans Team

Paderborn. Lukas Kwasniok sitzt auf einem Wasserkasten am Spielfeldrand, die Arme auf die Knie gestützt, der Blick auf den Trainingsplatz gerichtet. Während seine Spieler sich im Elf-gegen-Elf leidenschaftliche Duelle liefern, lehnt sich der Trainer zurück und genießt einfach nur. Genau diese Intensität, diese Dynamik, diesen Hunger, selbst ein Trainingsspiel gewinnen zu wollen, hat er sich vorgestellt. So oder so ähnlich muss es sich am Donnerstagmorgen auf dem Trainingsplatz des SC Paderborn zugetragen haben. Denn der Chefcoach beschrieb in einer Medienrunde nicht nur genau diese Szenerie, sondern befand sich sinnbildlich auf Wolke sieben und schwärmte von seinem Team in den höchsten Tönen: &bdquo;Sie können sich gar nicht vorstellen, was heute im Training los war. Das war das intensivste Training, die intensivsten 20 Minuten im Elf-gegen-Elf, die ich bisher erlebt habe.“ Lesen Sie auch: DFL gibt Rekordzahlen für 2. Bundesliga bekannt - wo steht der SC Paderborn? SC Paderborn: Höchste Intensität vor dem Topspiel Die Vorfreude auf das Meisterschaftsspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern, das am Samstag um 13 Uhr in der Home-Deluxe-Arena steigt, ist beim 43-Jährigen spürbar. Der SCP kämpft im direkten Duell mit einem Konkurrenten um den Aufstieg, die Spieler pushen sich gegenseitig. &bdquo;Gefühlt piesacken sich die Jungs noch mehr, weil es einfach Spaß macht, mit dem Kameraden Fußball zu spielen“, beschreibt Kwasniok die Atmosphäre im Team. Diese Mentalität herrsche jedoch nicht erst seit dieser Woche, sondern habe sich über die gesamte Saison gefestigt. &bdquo;Wenn Sie unser Torhütertraining sehen – die Abschlüsse im Trainingsspiel, das ist outstanding, ein anderes Niveau.“ Besonders hebt der Coach hervor, wie sich seine Spieler gegenseitig herausfordern: &bdquo;Wenn Sie sehen, wie sich ein Götze mit Grimaldi im Training battlet, auf der anderen Seite aber Ens mit Michel. So ein Ens lässt nicht nach, der challenged Felix Götze die ganze Zeit. Und Sven Michel, auch wenn er zurzeit nicht von Beginn an spielt, der challenged den Ansah – die ganze Zeit.“ Hunger und Charakter sind beim SC Paderborn die Erfolgsfaktoren Der Grundstein für diese Intensität und Eigendynamik, die das Team des SCP entwickelt hat, liegt in der Kaderzusammenstellung, sagt Kwasniok. &bdquo;Wir versuchen, Spieler zu holen, die Hunger haben und fleißig sind“, erklärt er. &bdquo;Jetzt bin ich vier Jahre da, und nach und nach konnten wir Spieler holen, die diesen Charakterzug in sich tragen.“ Ein Beispiel: Raphael Obermair, Kapitän des SCP, weiß genau, dass ihm Luca Herrmann auf seiner Position im Nacken sitzt. &bdquo;Kapitäne werden bei mir meistens rasiert“, scherzt Kwasniok, &bdquo;aber Spaß beiseite – Luca weiß, dass seine Einsatzchance gering ist, aber er gibt Gas. Das ist Profidasein.“ Auch die Wintertransfers haben sich nahtlos eingefügt: &bdquo;Mit Marvin Mehlem ist ein Spieler gekommen, der schon etwas erreicht hat, aber er marschiert – jeden Tag. Der geht ins Training und ist mausetot nach jeder Einheit. Und Terho gibt genauso Gas. Auch Manu Riemann, der auch schon viel gesehen hat.“ Lesen Sie auch: Punkt für den Aufstieg: Warum der SC Paderborn jetzt alles in der eigenen Hand hat Lukas Kwasniok vom SCP: &bdquo;Als Trainer kannst du den Erfolg nicht verhindern“ Kwasniok betont, dass dieser Mannschaftsgeist nichts mit einer kurzfristigen Euphorie durch den möglichen Aufstieg zu tun habe. &bdquo;Das war in den letzten Jahren acht, neun Spieltage vor Schluss auch immer noch möglich. Aber der Hunger in dieser Mannschaft ist unfassbar.“ Für ihn als Trainer bedeutet das: &bdquo;Wenn du mal keine Power hast, gibt dir die Mannschaft Energie. Das ist Gold wert.“ Und so schließt Kwasniok mit einem Satz, der für sich spricht: &bdquo;Wenn du so eine Mannschaft hast, kannst du als Trainer den Erfolg nicht verhindern.“ Am Samstag gegen Kaiserslautern wird sich zeigen, ob sich dieser Hunger auch in Punkte ummünzen lässt. Dabei helfen soll vor allem Laurin Curda, der für den gelbgesperrten Tjark Scheller in die Startelf rücken wird. Außerdem konnte Sebastian Klaas nach überstandenen Problemen am Schambein wieder mit der Mannschaft trainieren – er steht gegen Kaiserslautern zumindest im Kader.

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