„Das ist bodenlos“

Paderborns Trainer Lukas Kwasniok kritisiert Schiedsrichter nach Hertha-Spiel scharf

Der SC Paderborn muss sich gegen Hertha BSC geschlagen geben – und hadert mit dem Schiedsrichter. Trainer Lukas Kwasniok übt harsche Kritik und spricht von „brutal fehlerhaften“ Entscheidungen.

Lukas Kwasniok hat während des Spiels gegen Hertha BSC wegen Meckerns die Gelbe Karte gesehen. | © Besim Mazhiqi

19.01.2025 | 19.01.2025, 18:59

Paderborn. Die Aufregung im Paderborner Lager war nach dem Schlusspfiff der Begegnung gegen Hertha BSC riesig. Nachdem Trainer Lukas Kwasniok bereits während des Spiels von Schiedsrichter Florian Heft die Gelbe Karte gesehen hatte, wurde sein Co-Trainer Frank Kaspari nach Abpfiff sogar mit Rot vom Platz gestellt.

Beim 1:2 vor 14.280 Zuschauern in der Home-Deluxe-Arena habe es zu viele umstrittene Entscheidungen gegeben, um diese unkommentiert hinzunehmen, erklärte Kwasniok sinngemäß auf der Pressekonferenz, nachdem er sich beruhigt hatte.

Der Ärger begann bereits in der 4. Minute, als Herthas Kevin Sessa den Ball vertändelte und an Felix Platte verlor. Der legte vor dem Tor quer und Filip Bilbija schob zum vermeintlichen 1:0 für den SCP ein. Doch der VAR griff ein. Eine knappe Entscheidung, denn die Abseitsposition war auf den TV-Bildern kaum zu erkennen – es müssen Millimeter gewesen sein.

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SC Paderborns Trainer übt harsche Kritik am Schiedsrichter

Für weiteren Unmut sorgten zwei Situationen im gegnerischen Strafraum: In der 71. Minute wurde Felix Platte nach Ansicht der Paderborner von Herthas Zeefuik gestoßen, und in der Nachspielzeit (90.+7) fiel Sven Michel zu Boden, ebenfalls nach einem vermeintlichen Aufstützen durch den Verteidiger. In beiden Fällen blieb der Pfiff aus, was die Emotionen weiter hochkochen ließ.

Kwasniok nahm Schiedsrichter Florian Heft danach scharf ins Visier. „Es gibt eine Vorgeschichte zwischen dem SC Paderborn und dem VfL Osnabrück“, begann er und spielte auf die Aufstiegsrelegation 2008/2009 an, als Paderborn in zwei Spielen (beide 1:0) den Aufstieg in die 2. Bundesliga klarmachte. „Ich möchte da nicht zu viel hineininterpretieren“, fuhr Kwasniok fort. „Aber wir haben unter diesem Kollegen bis auf ein völlig belangloses Spiel jedes Mal verloren. Das mag keine Absicht sein, aber man kann sich bei der Vorgeschichte schon fragen, ob ein Schiedsrichter aus Osnabrück hier komplett unparteiisch agieren kann.“

Besonders ärgerte sich der Coach über die nicht gegebene Elfmeterentscheidung an Sven Michel. „Wenn man sich dieses Foul anschaut und keinen Elfmeter gibt, dann ist das brutal fehlerhaft. Das ist bodenlos. Es kann sein, dass ich dafür jetzt etwas Geld bezahlen muss, aber das ist mir egal. Das geht einfach nicht.“ Auch die Videoassistentin nahm er in die Kritik: „Frau Katrin Rafalski hat Siesta gemacht. Sie muss den Kollegen unterstützen, wenn der nicht ganz auf der Höhe ist. Das hat sie nicht getan, und das finde ich nicht in Ordnung.“

SC Paderbron spielt gegen Hertha BSC ordentlich, trifft aber nicht

Trotz aller Diskussionen um den Schiedsrichter lieferte der SCP gegen die Berliner Hertha ein ordentliches Spiel ab. Am Ende stand jedoch erneut die mangelnde Effizienz im Abschluss im Fokus. Während der SCP zahlreiche Chancen ungenutzt ließ – darunter ein Kopfball von Tjark Scheller (27.) und ein Pfostentreffer von Sven Michel (85.) – nutzte die Hertha ihre Gelegenheiten eiskalt aus.

Derry Scherhant brachte die Gäste mit einem Sonntagsschuss in Führung (16.), und Michael Cuisance erhöhte nach der Pause per Foulelfmeter (69.). Zwar rannte der SCP danach unermüdlich an, doch es fehlte häufig die nötige Durchschlagskraft. Lediglich Sven Michel gelang kurz vor dem Schlusspfiff noch der Anschlusstreffer (90.+4).

„Wir haben nicht nachgelassen und immer wieder nach vorne gespielt. Deswegen bin ich wirklich mit der 2. Halbzeit zufrieden“, bilanzierte Lukas Kwasniok. „Natürlich können wir uns davon nichts kaufen. Am Ende hat es nicht sollen sein.“ Dafür gebe es wiederum drei Gründe. Diese zählte Kwasniok in der Folge auf und ließ sich einen weiteren Seitenhieb in Richtung Schiedsrichter nicht nehmen: „Es gehört immer, A, die eigene Leistung dazu. Dann hatte, B, der Gegner das nötige Quäntchen auf seiner Seite. Und dann gehört , C, auch noch der Unparteiische dazu. Heute hat keines dieser Elemente für uns gepasst.“

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SC Paderborn gegen Hertha BSC - Impressionen vom Spiel

Das Spiel des SCP07 gegen die Hertha im Liveticker zum Nachlesen:


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