Kostons trotzt der Kritik: Ein Paderborner Stürmer lässt sich nicht beirren

Paderborn. Koen Kostons wird von einigen Fans des SC Paderborn besonders kritisch gesehen. Der 25-jährige Niederländer ist nun einmal ein Stürmer, bei dem sich die Anzahl der Torabschlüsse zumeist in Grenzen hält. In 30 Zweitligapartien für den SCP verbuchte er nur sechs Treffer und einen Assist. Die Arbeit, die Kostons auf dem Platz leistet, wird gerne übersehen. Stattdessen erntet er in diversen Internetforen Kritik, die manchmal unter die Gürtellinie geht. &bdquo;Am Anfang meiner Karriere habe ich solche Beiträge gelesen. Aber es bringt nichts und zieht dich runter. Es ist so einfach, auf Social Media etwas Negatives zu schreiben“, sagt der aus Maastricht stammende SCP-Angreifer, der auf die Kritik auf seine Weise reagiert. Als Kostons am 6. Spieltag beim 2:1-Heimsieg gegen Hannover sein erstes Saisontor erzielte, hielt er sich beim Torjubel mit den Zeigefingern die Ohren zu, um zugleich die Augen zu schließen. Als der Niederländer am vergangenen Samstag beim 3:1 in Elversberg Treffer Nummer zwei folgen ließ, wiederholte er diesen Jubel. Die Botschaft: Kostons bleibt ganz bei sich und lässt sich nicht beirren. Wichtig ist für ihn nur, was sein Cheftrainer von ihm denkt. Und der hält von ihm eine ganze Menge. Dies zeigt allein die Tatsache, dass Kostons seit seinem Wechsel zum SCP in 27 von 31 Zweitligapartien in der Paderborner Startelf stand. &bdquo;Koen ist für uns sehr wichtig. Er ist sicher kein Zweikämpfer und kein torgeiler Spieler. Aber er ist für die Mannschaft da“, urteilt Lukas Kwasniok und beschreibt die &bdquo;spezielle Spielweise“ seines Schützlinges wie folgt: &bdquo;Gedanklich ist er ein Sechser im offensiven Bereich.“ Schalke hat auch in Holland einen großen Namen Stürmer, die nur selten treffen, würden aber nun einmal schnell als schlechte Spieler abgestempelt. &bdquo;Das ist die Krux“, sagt Kwasniok. In Elversberg netzte Kostons dagegen ein, um prompt in der &bdquo;Kicker-Elf des Tages“ zu landen. &bdquo;Dabei fand ich seine Leistung dort nicht so berauschend“, so Paderborns Coach. Die SCP-Fans dürften unterdessen hoffen, dass sich Koen Kostons auch an diesem Freitag, 6. Dezember, mindestens einmal die Ohren zuhält. Dann trifft Paderborn um 18.30 Uhr in der heimischen Home-Deluxe-Arena auf den FC Schalke 04. &bdquo;Die stecken in der Krise. Wir müssen davon ausgehen, dass es viele Zweikämpfe geben wird. Es wird ein hartes Spiel“, prognostiziert Kostons. Auch für ihn ist die Partie angesichts des namhaften Gegners ein besonderes Spiel. &bdquo;In Holland denken noch immer viele, dass Schalke in der Bundesliga spielt“, berichtet der 25-Jährige. Seine primäre Aufgabe wird erneut darin bestehen, die Gegenspieler mit einem enormen läuferischen Aufwand zu stressen. &bdquo;Wir sind da vorne schließlich die erste Verteidigungsreihe“, sagt Kostons. Diese Fleißarbeit geht wohl auch bei seinen Sturmkollegen zu Lasten der Torgefährlichkeit. Abgesehen von Filip Bilbija (5) und Ilyas Ansah (3) hat noch kein Paderborner mehr als zwei Treffer erzielt. Dafür trugen sich bereits zwölf verschiedene SCP-Spieler in die Torschützenliste ein. Kostons verkörpert die SCP-Philosophie &bdquo;Das ist unsere Stärke. Alle können Tore schießen“, urteilt Kostons. &bdquo;Ich messe auch einen Ansah, Bilbija oder Baur nicht an Toren und Assists. Wichtig ist nur, dass wir in der Summe genügend Treffer erzielen“, sagt Lukas Kwasniok und fügt an: &bdquo;Die Abhängigkeit von einem Spieler darf in Paderborn nie groß sein. Zum einen würde er nicht hierher passen. Zum anderen wäre er dann ohnehin zu teuer und schnell wieder weg.“ Koen Kostons passe dagegen perfekt zum SCP. &bdquo;Vielleicht sind wir auch deshalb auf Platz eins, weil wir bei uns viele Menschen haben, die den Gedanken des Mannschaftssports leben“, mutmaßt Kwasniok. Doch bei aller Mannschaftsdienlichkeit ist auch seinem Stürmer Koen Kostons bewusst, dass er sich in Sachen Torgefahr und Offensivaktionen steigern sollte. &bdquo;Ich muss im Sechzehner noch präsenter sein. Und ich will natürlich auch Tore erzielen. Denn am Ende gibt es kein besseres Gefühl“, betont der Niederländer. Besonders schön ist aber auch das Gefühl, auf Platz eins zu stehen. Und das wollen die Paderborner noch möglichst lange auskosten. &bdquo;Wir haben von Beginn an daran geglaubt, dass wir oben mitspielen können. Wir sind gut unterwegs. Aber es sind noch so viele Spiele. In der Rückrunde wird es noch wichtiger“, sagt Kostons. Und vielleicht kann der SCP-Angreifer dann ja häufiger seinen speziellen Torjubel zelebrieren. Das würde auch seine Kritiker zum Schweigen bringen. Lesen Sie auch: Alle aktuellen Nachrichten rund um den SC Paderborn im News-Blog

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