
Paderborn. Die Spatzen riefen es bereits von den Dächern, am Montagmorgen wurde die Verpflichtung dann offiziell gemacht: Ex-Profi Thomas Bertels ist zurück in Ostwestfalen und wird neuer Trainer der U21 des SC Paderborn 07. Das gab die „Nullsieben Akademie“, das Nachwuchsleistungszentrum der Paderborner, in einer Mitteilung bekannt.
Thomas Bertels, der von 2011 bis 2018 selbst im blau-schwarzen Trikot auflief, kehrt von der U17 des FC Schalke 04 an die Pader zurück. Der 38-Jährige folgt damit auf Daniel Brinkmann, der vor knapp zwei Wochen zum FC Hansa Rostock in die 3. Liga gewechselt ist. Als Co-Trainer der U21 fungiert zukünftig Janik Brosch, der die Mannschaft in den jüngsten zwei Regionalliga-Spielen bereits in der gleichen Funktion übergangsweise betreute.
„Thomas Bertels passt optimal zu uns und zu dieser Aufgabe“, kommentiert Ayhan Tumani, Sportlicher Leiter der „Nullsieben Akademie“, die Personalie auf Anfrage. In der offiziellen Mitteilung des SC Paderborn wird er außerdem wie folgt zitiert: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Tommy eine optimale Lösung für unsere U21 gewonnen haben. Er kennt den SCP07 aus seiner langjährigen Zeit sehr gut und wird keine Anlaufzeit benötigen. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit.“
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Ayhan Tumani vom SC Paderborn II: Thomas Bertels wollte wieder Herren trainieren
Im Sommer 2011 kam Bertels vom SC Verl nach Paderborn, wo er schnell zu einem festen Bestandteil des Profi-Teams avancierte. Während seiner aktiven Zeit absolvierte der Linksfuß mehr als 150 Spiele für den SCP07. Anschließend übernahm er im Nachwuchsleistungszentrum die Position als Co-Trainer der U19. Es folgten Tätigkeiten als Coach der U16 (2019-2022) und der U21 (2022/2023), mit der er den Aufstieg in die Regionalliga West schaffte.
„Der Weg, den er bei uns gegangen ist, ist hinlänglich bekannt. Das war sicher kein Nachteil für ihn“, erklärt Tumani im Gespräch, wie es zu dem Wechsel zurück zur alten Wirkungsstätte kam. „Der Kontakt mit Tommy ist immer aufrecht geblieben. Wir kannten also seine Gedanken und wussten, dass er gerne wieder im Männerbereich trainieren möchte.“
Und die Konstellation sei günstig gewesen. Schließlich ist die U17-Runde bereits beendet und pausiert derzeit. „Es passte zeitlich ganz gut, deswegen haben wir zugeschnappt. Und die Kollegen auf Schalke haben sich sehr kooperativ gezeigt. Wir konnten unsere Ideen mit Tommys Wünschen zusammenbringen“, so Tumani weiter.
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Paderborns Thomas Bertels will Weg der Schalker U17 weiter als Fan verfolgen
Bis zuletzt betreute Thomas Bertels die U17 von Schalke 04, die er laut Verein auf eigenen Wunsch verlässt. In der diesjährigen Spielzeit ist in der neu geschaffenen DFB-Nachwuchsliga die Qualifikation zur Liga A gelungen, in der im kommenden Jahr 24 Mannschaften um die Deutsche Meisterschaft kämpfen.
„Wir bedanken uns für Tommys Arbeit mit der U17 in den vergangenen anderthalb Jahren”, wird Raffael Tonello, Sportlicher Leiter der Knappenschmiede, auf der offiziellen Webseite der Schalker Nachwuchsabteilung zitiert. Und weiter: „Seine Entscheidung und die Rückkehr nach Paderborn können wir nachvollziehen und respektieren diese. Wir wünschen ihm alles Gute bei seinen weiteren Schritten.”
Thomas Bertels sagt über seine Zeit an der Seitenlinie: „Ich habe mich in meiner Zeit hier auf Schalke sehr wohl gefühlt. Vor anderthalb Jahren habe ich mich bewusst für Schalke entschieden und nun entscheide ich mich bewusst für eine Traineraufgabe im Seniorenbereich. Die Zeit bei Königsblau war eine sehr positive. Ich durfte tolle Menschen kennenlernen und habe Freundschaften geknüpft. Den Weg der U17 und des gesamten Vereins werde ich weiterhin als Fan verfolgen.”
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Durchlässigkeit bei Paderborns U21 zu den Profis war zuletzt riesig
Mit Thomas Bertels übernimmt also ein alter Bekannter den Trainerposten bei Paderborns U21. Dort soll er die Arbeit von Daniel Brinkmann weiterführen und mit dafür sorgen, dass die Durchlässigkeit der Reserve hin zur Profimannschaft des SCP07 weiter groß bleibt.
Dazu Ayhan Tumani: „Die Bedeutung dieser Mannschaft ist für uns riesig.“ Gleich mehrere Spieler haben in jüngerer Vergangenheit den Sprung zu den Profis geschafft. Unter anderem Ilyas Ansah und Calvin Brackelmann stehen regelmäßig in der ersten Elf von Zweitliga-Trainer Lukas Kwasniok.
„Wir haben uns immer zu dieser Mannschaft bekannt, das ist mit der Regionalligazugehörigkeit sicher nicht weniger geworden“, sagt Ayhan Tumani. „Die Abläufe zwischen Profiabteilung und Nachwuchsleistungszentrum sind fließend.“
Und weiter: „Mit Benjamin Weber haben wir außerdem einen Geschäftsführer Sport, der starkes Interesse an der engen Verzahnung zwischen erster und zweiter Mannschaft hat. Für uns ist es erfreulich, wenn die Zusammenarbeit so gelebt wird und die Dinge mehr und mehr ineinandergreifen.“