Trotz Chancenwucher: Paderborner „Schulbuben“ bleiben an der Spitze

Fürth/Paderborn. Am 4. Juli hat die Deutsche Fußball-Liga die Spielpläne für die neue Saison veröffentlicht. Im Umfeld des SC Paderborn wurden Bedenken laut. Denn der Zweitligist bekam in den ersten drei Runden eine Begegnung bei Hertha BSC Berlin, einen Heimauftritt gegen Bundesligaabsteiger Darmstadt 98 und ein Gastspiel beim Angstgegner Greuther Fürth serviert. Manche Beobachter befürchteten einen Fehlstart. Doch nun hat das Team von Lukas Kwasniok nach drei Partien und dem jüngsten 1:1 (0:0) im Sportpark Ronhof sieben Zähler auf dem Konto und führt weiter die Tabelle an. &bdquo;Es hätte schlechter laufen können“, zieht der Coach eine Zwischenbilanz. Kwasniok weiß, dass nicht nur das Remis in Fürth, sondern auch die beiden Siege in der Hauptstadt (2:1) und gegen die Lilien (3:1) am Ende dreier Spiele standen, die allesamt auch hätten anders ausgehen können. Bei der Hertha machten die Paderborner aus vier Chancen zwei Tore. Gegen Darmstadt benötigten die Ostwestfalen sieben Möglichkeiten, um dreimal einzunetzen. Die Zahlen können sich im ligaweiten Vergleich sehen lassen. In Fürth jedoch versiebte der SCP zehn Hochkaräter und traf nur einmal. Dass der Treffer von Adriano Grimaldi zum 1:1-Endstand (81.) letztlich aus einem Fehler von Fürths Torwart Nahuel Noll resultierte, passt da nur ins Bild. Der Paderborner Coach findet deutliche Worte &bdquo;Wir haben viele falsche Entscheidungen getroffen. Das ist bitter, denn so haben wir uns für viele gute Aktionen nicht belohnt“, erklärte Kwasniok und dachte nicht nur an an die herausragenden Chancen von Raphael Obermair (1.), Koen Kostons (16. und 59.) und Sven Michel (13., 17. und 61.). &bdquo;Wir haben nach dem Anpfiff die besten 20 Minuten dieser Saison gespielt und sind vor dem Tor an unserem Unvermögen gescheitert“, betonte der Coach, der den Fürther Führungstreffer von Luca Itter (49.) durch ein &bdquo;schulbubenhaftes“ Verteidigungsverhalten begünstigt sah. &bdquo;Es hätte schlechter laufen können“, trifft aus Paderborner Sicht wohl auch auf einen Zweikampf aus der 30. Spielminute zu, der im Nachgang zu Diskussionen führte. Was war passiert? Nach einem weiten Abschlag von Noll muss SCP-Abwehrchef Felix Götze als letzter Mann ins Laufduell mit Noel Futkeu und berührt diesen zweimal an der Schulter. Futkeu geht zu Boden. Schiedsrichter Braun lässt weiterlaufen und der VAR greift nicht ein. &bdquo;Beim Zweikampf mit Futkeu habe ich eine klare Meinung. Ich hatte nicht die Wahrnehmung, dass es eine Rote Karte war“, stellt Götze später seine Sicht der Dinge da. &bdquo;Bei der Situation mit Felix Götze hatten wir aber auch etwas Glück“, wählt Kwasniok eine diplomatische Formulierung. &bdquo;Die Entscheidung war komplett falsch“, hat Alexander Zorniger als Trainer der Gastgeber eine klare Meinung. Antonio Grimaldi trauert verpasstem Siegtreffer nach Die besaß auch Grimaldi. Allerdings unter dem Motto &bdquo;Es hätte besser laufen können.“ Denn der Paderborner Torschütze hatte noch den Siegtreffer auf dem Fuß. Vier Minuten nach dem Ausgleich servierte Luca Herrmann dem Mittelstürmer den Ball in Höhe der Fünf-Meter-Linie. Grimaldi schoss sofort, traf aber nur das Hinterteil von Marco Meyerhöfer. Von dort trudelte das Leder knapp neben dem Pfosten ins Toraus. &bdquo;Aktuell fühlt es sich nach einem verlorenen Punkt an. Die zweite große Chance muss ich einfach reinmachen“, ärgerte sich der 33-Jährige. Die nächsten drei Begegnungen bestreitet der SC Paderborn nun gegen den noch punktlosen Aufsteiger Ulm, beim Liganeuling Preußen Münster und gegen Hannover 96. Anschließend kann erneut Zwischenbilanz gezogen werden. Sowohl was die Punkte, als auch was die Chancenverwertung betrifft.

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