Von St. Pauli an die Pader: Ein Nordlicht für den SC Paderborn

Paderborn. Das norddeutsche Naturell ist Tjark Scheller schnell anzumerken. Der in Rendsburg geborene Neuzugang des SC Paderborn zählt sicherlich nicht zu den extrovertierten Profis des OWL-Zweitligisten. &bdquo;Ich bin eher ein zurückhaltender Mensch“, gibt der 22-Jährige zu. Das ändert sich aber, sobald er die Fußballschuhe anzieht. &bdquo;Auf dem Platz bin ich anders, da ist die Hemmschwelle niedriger“, erklärt ein schmunzelnder Scheller. Der in der 6.500 Einwohner zählenden Gemeinde Kropp aufgewachsene Defensivakteur ist guter Dinge, dass er mit seinem Naturell prima zum SCP passt. Ein Umfeld, in dem man in Ruhe arbeiten kann und in dem das Menschliche nicht zu kurz kommt - das ist ganz nach Schellers Geschmack. Und dann wäre da noch der in Paderborn bevorzugte Spielstil, der auf Ballbesitz und spielerische Lösungen setzt. &bdquo;Mir war früh klar, dass der SCP für mich eine sehr gute Option ist“, sagt der 22-Jährige, der bereits im April als erster externer Neuzugang für die Saison 2024/25 präsentiert wurde. Scheller wechselte ablösefrei vom Erstliga-Aufsteiger FC St. Pauli an die Pader. Das Nordlicht hatte zwei Jahre lang für die Hamburger gespielt. Scheller trainierte bei den Profis, kam aber nur zu zwei Kurzeinsätzen für St. Paulis Zweitligateam. Einen davon verbuchte er im vergangenen März beim 2:1-Heimsieg gegen den SCP. Ansonsten sammelte der 1,92 Meter große Innenverteidiger Spielpraxis in der Regionalliga-Reserve des Kiezklubs. Vom Flügelstürmer zum Innenverteidiger &bdquo;Nun war es an der Zeit, den nächsten Schritt zu machen“, sagt Scheller, der künftig nicht nur auf hohem Niveau trainieren, sondern auch spielen will. Mit seiner Spielintelligenz und den Qualitäten im Aufbauspiel dürfte der beidfüßige Abwehrmann gute Chancen haben, den Durchbruch im Profibereich zu schaffen. Sei es als zentraler Innenverteidiger oder als Sechser. &bdquo;Ich mag die Dynamik, die man zwischen diesen beiden Positionen entwickeln kann“, erklärt Scheller. Dabei hatte er seine Fußballerkarriere deutlich weiter vorne begonnen. &bdquo;Auf dem Dorf war ich der Flügelstürmer“, erinnert sich Scheller an seine Anfangszeiten beim TSV Kropp. Auch in Diensten von Holstein Kiel kam er anschließend oft in der Offensive zum Einsatz. &bdquo;Aber über die Jahre hinweg bin ich dann immer weiter nach hinten gerückt“, berichtet der ehemalige U16-Nationalspieler. Prägend waren für ihn nicht zuletzt die vier Jahre beim FC Schalke 04, wo ihn Jugendtrainer-Legende Norbert Elgert unter seine Fittiche nahm. &bdquo;Er hat mich erst einmal auf fast allen Positionen eingesetzt, damit ich alles lerne“, erklärt Scheller. &bdquo;Oftmals verstehst du nicht sofort, was dir Norbert Elgert mitgeben will. Aber spätestens wenn du in den Herrenbereich kommst, weißt du, was er dir vermitteln wollte“, urteilt der SCP-Novize und fügt an: &bdquo;Auch die menschliche Komponente ist bei ihm überragend. Er hat uns stets Respekt gelehrt und sieht immer den Menschen hinter dem Spieler.“ Der zweite SCP-Profi vom TSV Kropp In seiner ersten Saison im Seniorenbereich war Scheller in der Schalker U23 gesetzt. Doch in der zweiten Spielzeit bei den Königsblauen lief es nicht mehr rund. Scheller hatte Verletzungspech, verlor seinen Stammplatz und wechselte im Januar 2023 nach St. Pauli. &bdquo;Hamburg war für mich ein Neuanfang“, sagt der 22-Jährige. Dieser Neuanfang sollte durchaus gelingen. Die Hoffnungen auf regelmäßige Profi-Einsätze erfüllten sich allerdings nicht. Das soll sich nun in Paderborn ändern. Lesen Sie auch: Transferticker des SC Paderborn: Die Zugänge und Abgänge für die Saison 2024/25 Seine ersten Eindrücke vom neuen Klub sind durchweg positiv. Scheller freut sich nun aufs Trainingslager in Tirol, in dem er seine neuen Teamkollegen noch besser kennen lernen kann. Und der 22-Jährige ist zuversichtlich, dass es für ihn an der Pader besser läuft als für einen anderen Fußballprofi, der seine Karriere beim TSV Kropp begonnen hatte. So stammt auch Dennis Jastrzembski aus der zwischen Rendsburg und Schleswig gelegenen Gemeinde. Der pfeilschnelle Flügelstürmer hatte von Januar 2020 bis Januar 2021 als Hertha-Leihgabe im SCP-Kader gestanden, konnte sich aber nicht durchsetzen. &bdquo;Ich kenne Dennis ganz gut. Es ist eine spannende Sache, dass wir uns jetzt in der 2. Liga wiedersehen“, sagt Scheller mit Blick auf den zwei Jahre älteren Angreifer, der nun in Diensten von Fortuna Düsseldorf steht und der inzwischen 98 Profi-Einsätze verbucht hat. Tjark Scheller bringt es lediglich auf zwei Zweitligaminuten. Doch das dürfte sich bald ändern.

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