Agieren statt reagieren: So steht es um die Personalplanungen beim SC Paderborn

Paderborn. Eigentlich wird es für den SC Paderborn immer schwieriger, gute Drittligaspieler zu einem Wechsel an die Pader zu bewegen. Mittlerweile zieht es viele Drittliga-Talente direkt in die 1. Bundesliga. Und immer mehr Konkurrenten fischen in diesem Teich. Doch in dieser Sommer-Transferperiode hat der SCP wohl bereits zwei, drei namhafte Akteure aus dieser Spielklasse an Land gezogen. Am Dienstag präsentierte der OWL-Zweitligist den ersten &bdquo;dicken Fisch“ aus Liga drei: Felix Götze (26) wechselt wie erwartet von Rot-Weiß Essen nach Paderborn. Der jüngere Bruder von WM-Held Mario Götze zählte in dieser Saison zu den besten Drittliga-Innenverteidigern, kann aber auch andere Positionen bekleiden. &bdquo;Felix hat schon viel erlebt und im wahrsten Sinne des Wortes seinen Kopf hingehalten“, sagt SCP-Sportchef Benjamin Weber. In der Tat: In der Drittliga-Aufstiegssaison 2021/22 hatte Götze in Diensten des 1. FC Kaiserslautern gleich zwei Kopfverletzungen erlitten, sodass er zeitweise mit einem Spezialhelm spielte. &bdquo;Er kann auf und neben dem Platz vorneweg marschieren“, freut sich Weber auf den 26-Jährigen, der ablösefrei zum SCP kommt. Ein neuer Torwart hat schon unterschrieben Gleiches gilt für Mittelfeldspieler Luca Herrmann (Dynamo Dresden), dessen Verpflichtung wohl in den nächsten Tagen bekanntgegeben wird. Auch er stand wohl ebenso wie Götze bei anderen Klubs auf dem Zettel. &bdquo;Zum einen war entscheidend, dass wir frühzeitig Planungssicherheit hatten, so dass wir Mitbewerber ausstechen konnten. Zum anderen kommen Drittligaspieler mittlerweile gerne zu uns, weil sie wissen, dass sie hier den nächsten Schritt machen können“, erklärt Paderborns Sportchef. Der SCP ist in seinen Kaderplanungen schon sehr weit. Auch ein neuer Torwart hat bereits einen Vertrag in Paderborn unterschrieben. Der Keeper, der Jannik Huth ersetzen soll, wird ebenfalls keine Ablöse kosten. Weber will keinen Namen verraten, aber vermutlich handelt es sich hierbei um den Ex-Schalker Markus Schubert (25), dessen Vertrag beim niederländischen Erstliga-Absteiger Vitesse Arnheim im Juni ausläuft. Bei einigen Spielern ist der SCP gesprächsbereit Demgegenüber werden die Paderborner noch einige Spieler abgeben. So gab der Verein am Pfingstmontag bekannt, dass der Vertrag mit Robert Leipertz nicht verlängert wird. Der 31-Jährige hatte vom SCP ein Angebot zu reduzierten Bezügen erhalten. Leipertz liegen aber auch andere Offerten aus der 2. und 3. Liga mit längeren Vertragslaufzeiten vor. Und so wurden sich Spieler und SCP nicht einig. &bdquo;Wir gehen aber mit Leipi ebenso wie mit Sirlord Conteh und Jannik Huth im Guten auseinander. Ich kann über die drei nur das Beste sagen“, erklärt Weber mit Blick auf das scheidende Trio. &bdquo;Und ich bin mir sicher, dass Leipi seinen Weg gehen wird. Die Zeit, die er hier hatte, war top. Und er hat sich menschlich extrem gut verhalten“, bilanziert der Sport-Geschäftsführer. Doch auch der ein oder andere SCP-Kicker, der noch einen gültigen Vertrag hat, wird den Verein in der Sommer-Transferperiode verlassen. &bdquo;Es gibt bei uns keine Streichliste. Aber wir haben Spieler, die wissen, dass wir bei Angeboten anderer Klubs gesprächsbereit sind. Bislang ist in dieser Richtung aber noch nichts passiert. Es ist ja auch noch ein ziemlich früher Zeitpunkt“, erklärt Weber. Potenzielle Kandidaten will der Sportchef nicht nennen. Aber Jannis Heuer und Leih-Rückkehrer Jasper van der Werff dürften allemal dazu zählen, zumal der SCP mit Felix Götze und Tjark Scheller (FC St. Pauli) bereits zwei neue Innenverteidiger verpflichtet hat. Andere SCP-Akteure sollen auf jeden Fall bleiben Bei Maximilian Rohr stehen die Zeichen dagegen auf Verbleib. &bdquo;Wir freuen uns erst einmal, dass Maxi wieder Fußball spielen kann“, sagt Weber mit Blick auf den vielseitig einsetzbaren 28-Jährigen, der in dieser Saison aufgrund von gesundheitlichen Problemen nur 251 Pflichtspielminuten bei den Profis verbuchte. Zuletzt spielte und trainierte Rohr in der U21, um an seiner Fitness zu feilen. Die Gefahr, dass absolute Leistungsträger wie Raphael Obermair, Filip Bilbija oder Marcel Hoffmeier den SCP verlassen, dürfte verschwindend gering sein. &bdquo;Es gibt Spieler, die auf keinen Fall gehen dürfen“, betont Weber, ohne auch hier einen Namen zu verraten. Vor einem Jahr hatten die Paderborner durch die Abgänge von Ron Schallenberg und Julian Justvan sowie der Leihspieler Marvin Pieringer und Bashir Humphreys viel Substanz verloren. Das soll diesmal vermieden werden. &bdquo;Wir wollen in diesem Sommer sehr proaktiv sein und nicht reaktiv“, erklärt Benjamin Weber. Und offensichtlich ist der SCP bereits ziemlich aktiv gewesen.

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