Rostock-Randale: SC Paderborn wartet weiter auf die versprochene Entschädigung

Paderborn. 38 Menschen wurden verletzt. Unter anderem acht Terminals am Eingangsbereich mit Drehkreuzen und Kartenscannern sowie die Toilettenanlagen im Gästebereich wurden vollkommen verwüstet. Die Zerstörungen, die Anhänger des FC Hansa Rostock am 15. Dezember 2023 im Zweitligaspiel beim SC Paderborn in der Home-Deluxe-Arena hinterlassen haben, waren groß. SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger sprach im Anschluss von &bdquo;Krieg“ im Stadion. Trotz allem: Versprochene Zahlungen aus Rostock sind in Paderborn bisher nicht in Sicht. Noch am Abend des besagten Spiels, bei dem Rostock-Anhänger nach der 0:3-Pleite beim SCP in der Home-Deluxe-Arena einen Schaden in Höhe von 132.000 Euro hinterlassen haben, meldete sich Hansa-Vorstandschef Robert Marien öffentlich zu Wort und versicherte, sich an den entstandenen Kosten zu beteiligen. Dieser hat sich jedoch aus gesundheitlichen Gründen im März von seinen Pflichten zurückgezogen. Eine Rückkehr auf seinen Posten dürfte noch einige Monate dauern. Ein halbes Jahr später sind alle Schäden in der Paderborner Arena beseitigt. Allerdings erst einmal aus eigener Tasche. SCP erwartet die volle Summe &bdquo;Wir gehen davon aus, dass der FC Hansa Rostock in voller Höhe für die Schäden aufkommt“, sagt Sebastian Matz, Leiter Organisation beim SC Paderborn 07, gegenüber der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Einen echten Schlussstrich unter den mehr als unschönen Ereignissen von vor gut fünf Monaten könne man beim SCP erst ziehen, wenn die Schadensregulierung abgeschlossen sei. Hansa Rostock und der SCP stünden dazu weiterhin im Austausch. &bdquo;Wir gehen davon aus, dass das im Nachgang zum Spiel gegebene Wort von Robert Marien, dass der FC Hansa Rostock in voller Höhe für den Schaden aufkommt, auch für die derzeit handelnden Personen Bestand hat und folglich Rostock die Kosten übernimmt“, so Matz. Lesen Sie auch: Paderborn gegen Rostock: Die traurige Bilanz eines bitteren Fußballabends Der größte Kostenpunkt der nötig gewordenen Renovierungsarbeiten waren die Drehkreuze am Einlass, für die alleine 80.000 Euro fällig wurden. Neben weiteren Reparaturen und Renovierungen wurden weitere 20.000 Euro in zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen investiert. Dazu gehören die Erhöhung und Verlängerung von Abgrenzungen zwischen Heim- und Gastbereich sowie die Erhöhung und zusätzliche Installation von Zaunanlagen. Catering-Mitarbeiter sollen in Zukunft sicherer arbeiten Darüber hinaus habe der SCP weitere Maßnahmen in Planung, beispielsweise die Neupositionierung der Catering-Stände im Gastbereich. Auch, damit die Catering-Mitarbeiter im Falle von Notsituationen schneller evakuiert werden können. Etwa 20 Tatverdächtige wurden mit Hilfe des Videomaterials aus dem Stadion von den zuständigen Ermittlungskommissionen bereits identifiziert. Erst unlängst nahm die Rostocker Polizei einen 22-Jährigen fest, der dem Haftrichter vorgeführt wurde. Die Paderborner Ermittlungskommission &bdquo;Kogge“ wurde zwar inzwischen aufgelöst, doch die Arbeit geht weiter. &bdquo;Die Täter müssen sich vermutlich auch strafrechtlich verantworten. Zudem prüfen wir als SCP07 die Verhängung von Stadionverboten“, sagt Matz. Es gebe Vereinbarungen zwischen den Profi-Klubs, sodass ein Stadionverbot nicht nur für das Paderborner Stadion, sondern für alle Ligen von der 1. Bundesliga bis zur Regionalliga Gültigkeit hätte. Brisanz vor dem Rückspiel im Rostocker Ostseestadion Beim Rückspiel in Rostock (Pfingstsonntag, 15.30 Uhr) ist zu befürchten, dass es wieder brisant wird: Schließlich könnte Hansa Rostock am Sonntag in die 3. Liga absteigen. Und dass so mancher Rostocker &bdquo;Fan“ keinen Sinn für maßvolles Verhalten hat, dürfte seit dem Hinspiel jedem klar sein. Die SCP-Verantwortlichen bleiben aber entspannt. &bdquo;Bei aller sportlichen Brisanz sind unsere Abläufe vergleichbar mit anderen Auswärtsspielen“, erklärt Sebastian Matz.

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