Paderborns Sieg gegen den HSV schürt die Vorfreude auf die kommende Saison

Paderborn. Der SC Paderborn hatte seine Fans in den Heimspielen der Zweitliga-Rückrunde zumindest punktetechnisch nicht verwöhnt. Der OWL-Zweitligist holte lediglich zwei Siege aus acht Partien. Am Freitagabend aber gab es im letzten Heimspiel der Saison noch einmal einen rauschenden Fußball-Festtag. So feierte der SCP einen 1:0 (1:0)-Sieg gegen den Hamburger SV, der mit Blick auf die kommende Spielzeit eine Menge Mut macht und die Vorfreude weckt. Es war beachtlich, wie gut die junge Paderborner Startelf, die es auf ein Durchschnittsalter von 24,2 Jahren brachte, die hochkarätig besetzte HSV-Offensive im Griff gehabt hatte. Zwei nennenswerte Chancen durch Dompé (36.) und Königsdörffer (69.), zwei relativ harmlose Abschlüsse von Jatta (79.) und Bénes. Das war es dann auch schon aus Sicht der enttäuschenden Hamburger, die es auf einen mickrigen Expected-Goals-Wert von 0,59 brachten. &bdquo;Es ist nie so richtig brenzlig geworden", resümierte SCP-Coach Lukas Kwasniok. &bdquo;Gerade vor dem Tor haben wir viel vermissen lassen", urteilte HSV-Trainer Steffen Baumgart nach seiner bitteren Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, bei der die letzten Hamburger Aufstiegshoffnungen platzten. &bdquo;Immerhin haben sich die Jungs den Arsch aufgerissen", ergänzte Baumgart in seiner gewohnt deutlichen Ausdrucksweise. Der Cheftrainer schärft in der Halbzeit die Sinne Zur Wahrheit des Spiels gehört aber auch, dass die Paderborner im Vergleich zum HSV gut sechs Kilometer mehr abspulten. Am Ende brachten es die Hausherren auf stolze 127,5 Kilometer. Ähnliche Werte hatte der SCP schon in den vergangenen Wochen verbucht. Das spricht für den einwandfreien Charakter einer Mannschaft, die selten die Zügel schleifen lässt. Schließlich hat sie einen Cheftrainer, der die Sinne schärft. So sollte Lukas Kwasniok die aus seiner Sicht zu gelöste Stimmung in der Halbzeitpause gar nicht schmecken. &bdquo;Das war mir zu euphorisch. Da wurde auch im Staff gegessen und gelacht. Das ging mir ein bisschen auf den Sack", sagte der SCP-Coach, dessen Team mit einer hochverdienten 1:0-Führung in die Kabine gegangen war. &bdquo;Allerdings hatten wir bis dahin nur sechs Mal aufs Tor geschossen", monierte Kwasniok und forderte mehr Gier ein. Seine Schützlinge gehorchten, gaben nach Wiederbeginn fleißig Gas und ließen nichts anbrennen. Ein Sonderlob des Trainers verdiente sich hierbei Kai Klefisch. Der Sechser machte das Zentrum dicht und lief knapp 13 Kilometer. &bdquo;Kai hat sein bislang bestes Spiel im SCP-Trikot gemacht", urteilte sein Trainer. Beeindruckend war aber auch die Darbietung von Calvin Brackelmann. Der 24-Jährige war Ende August in einem fast schon bedauernswerten Zustand von Ingolstadt an die Pader gewechselt, um nun in der Abwehrkette einwandfreie Zweitliga-Leistungen abzurufen. Das Grundgerüst kann sich nun sehen lassen Kwasniok lobte darüber hinaus die beiden Winterneuzugänge Koen Kostons und Aaron Zehnter. Der agile Kostons hatte schon in der siebten Minute den Siegtreffer erzielt. Zehnter überzeugte einmal mehr auf der linken Schiene, machte seine Seite dicht, schlug erstklassige Flanken und bereitete so auch das 1:0 vor. &bdquo;Wir sind extrem happy, dass Aaron und Koen bei uns sind. Sie werden nächste Saison keine Eingewöhnungsphase mehr brauchen, sodass sie vielleicht noch besser performen können", sagte Kwasniok. &bdquo;Wir sind eine junge Mannschaft, die noch Fehler macht. Aber wenn wir die Fehler minimieren, werden wir noch besser. Das hat man heute gesehen", erklärte Matchwinner Kostons. Angesichts des großen Umbruchs im vergangenen Sommer ist die Saisonausbeute des SCP aber schon jetzt aller Ehren wert und keinesfalls selbstverständlich. Das zeigt auch ein Vergleich zum einmal mehr gescheiterten HSV, der in Paderborn Hochkaräter wie Heuer Fernandes, Heyer, Bénes, Jatta und Okugawa auf der Bank sitzen hatte, während der SCP mit absoluten Newcomern wie Ansah, Brackelmann und Zehnter in die Partie gegangen war. Mit Blick auf die kommende Spielzeit haben die Paderborner somit ein vielversprechendes Gerüst beisammen, sofern absolute Leistungsträger wie Raphael Obermair und Filip Bilbija gehalten werden können. Daher stehen die Chancen, dass die Kwasniok-Schützlinge ihre Fans künftig auch zuhause wieder regelmäßiger verwöhnen werden, sicherlich nicht allzu schlecht.

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