Der siegende Holländer: Koen Kostons wird zum Matchwinner des SC Paderborn

Paderborn. In der Kabine des SC Paderborn lief längst die Siegerparty. Ballermann-Hits ertönten. Und seine Teamkollegen hatten schon ein paar Kaltgetränke genossen. Koen Kostons musste dagegen noch fleißig Interviews geben, denn der niederländische Stürmer war der Mann des Tages. Mit seinem vierten Saisontreffer hatte der Winterneuzugang aus Maastricht den SC Paderborn am Freitagabend in der ausverkauften Home-Deluxe-Arena zu einem hochverdienten 1:0 (1:0)-Heimsieg gegen den Hamburger SV geschossen. Kostons machte damit auch die letzten Aufstiegshoffnungen der Hanseaten zunichte, um zugleich nicht nur wegen des besagten Treffers zu demonstrieren, dass er für den SCP eine enorm wertvolle Verstärkung sein kann. So zeigte der 24-jährige Winterneuzugang aus Maastricht seine bislang beste Leistung im Paderborner Trikot. &bdquo;Heute war ein guter Tag“, bilanzierte Kostons ganz bescheiden. &bdquo;Wenn du so früh ein Tor machst, hast du mehr Selbstvertrauen. Das gibt dir einen Boost“, ergänzte der Niederländer. Das Siegtor hatte er nämlich schon in der siebten Minute erzielt. Kostons setzte sich gegen HSV-Verteidiger Miro Muheim durch und jagte den Ball mit einem fulminanten Schuss unter die Latte. &bdquo;Ein schönes Tor“, urteilte der SCP-Stürmer, der in den ersten 20 Minuten auch ansonsten kaum zu stoppen war. So gewann er in der 13. Minute nach einem perfekten Zuspiel von Kai Klefisch das Laufduell gegen Dennis Hadzikadunic, um dann mit einem gekonnten Abschluss nur knapp das HSV-Gehäuse zu verfehlen. SCP-Coach Kwasniok: &bdquo;Koen ist eine Maschine“ Zudem bestach Kostons durch seine Laufstärke. So wurden für ihn knapp 40 Sprints notiert, ehe er in der 73. Minute ausgewechselt wurde. &bdquo;Nach 70 Minuten war der Tank leer“, bekannte Kostons. Eben jene Laufstärke zeichnet den Niederländer generell aus. Mitunter aber agiert er dabei eher unauffällig, so dass er auch schon Fan-Kritik einstecken musste. &bdquo;Der ein oder andere Verwirrte in den Sozialen Medien hat Koen ja schon zerfetzt“, sagte SCP-Coach Lukas Kwasniok nach dem Sieg gegen den HSV. &bdquo;Dazu muss ich sagen: Koen kommt aus der zweiten holländischen Liga. Da spielen sie ohne Körperkontakt auf Kunstrasen. Natürlich hat er da noch Defizite im Zweikampf, aber er geht aus jedem Spiel mit den meisten Sprints und den höchsten Laufumfängen heraus. Koen ist eine Maschine, die unser Spiel einfach besser macht. Und jetzt kommt er auch nach und nach in den Scoringbereich“, erklärte Kwasniok, der seinem Schützling das uneingeschränkte Vertrauen schenkt. So stand Kostons in 15 von 16 Rückrundenspielen in der Startelf. &bdquo;Ich bin zufrieden mit meinem ersten halben Jahr in Paderborn. Ich fühle mich gut, spiele viel und habe das Vertrauen, dass ich Tore schießen und Vorlagen geben kann“, resümierte der ehemalige Maastricht-Akteur, der gegen den HSV einen speziellen Rat aus dem Trainerteam befolgte. &bdquo;Der Chefcoach und Co-Trainer Uwe Hünemeier sagen mir immer, ich solle mehr aufs Tor schießen.“ Der SCP bleibt diesmal fehlerfrei In dieser Hinsicht hat sich Kostons bisher mitunter auch zu sehr zurückgehalten, wenngleich schon bei seinen ersten Einsätzen zu sehen war, dass er richtig gut kicken kann. Und vier Tore in 16 Spielen sind auch nicht so schlecht. Doch in der 2. Bundesliga weht halt ein anderer Wind. &bdquo;Die Umstellung war relativ schwer. Es geht hier körperlich ganz anders zur Sache. Man muss sich anpassen. Und es wird immer besser“, so Kostons. Hauptgrund für den Heimsieg gegen den HSV war aber nicht ein bestens aufgelegter Stürmer, sondern eine geschlossen gute Mannschaftsleistung. So blieb der SCP, der sich in den vergangenen Wochen mit ärgerlichen Patzern oftmals selbst um den verdienten Lohn gebracht hatte, über 90 Minuten hinweg hochkonzentriert. &bdquo;Wir haben aus den Fehlern gelernt und diesmal ganz sauber gespielt. Wenn wir das tun, sind wir richtig gut. Dann können wir auch den HSV schlagen“, konstatierte Kostons, um dann nach dem letzten Interview des Tages in die Kabine zu trotten. Dort warteten feiernde Teamkollegen, dröhnende Ballermann-Hits und erfrischende Kaltgetränke. &bdquo;Ein Bierchen oder zwei“, sagte ein schmunzelnder Koen Kostons, &bdquo;das geht schon.“

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