SCP-Splitter

Paderborns Trainer lobt seinen Lieblings-Azubi, Max Kruse spielt nun Kreisliga

Lukas Kwasniok hat vor dem Gastspiel in Nürnberg jede Menge Lob für Aaron Zehnter parat. Nürnbergs Coach nimmt sein Team in die Pflicht. Zwei SCP-Jugendteams feiern Pokalerfolge. Max Kruse kickt künftig in der Kreisliga. Und Paderborns E-Sport-Asse wollen den nächsten Titel.

SCP-Trainer Lukas Kwasniok gibt seinem Lieblings-Azubi Aaron Zehnter (l.) und Stürmer Sirlord Conteh letzte Anweisungen. | © Besim Mazhiqi

Frank Beineke
18.04.2024 | 18.04.2024, 17:30

Kwasniok und die Indianer

Wenn der SC Paderborn an diesem Freitag, 19. April, um 18.30 Uhr beim 1. FC Nürnberg gastiert, treffen zwei Teams aufeinander, die zahlreiche junge Talente in ihren Reihen haben. Nürnberg kann beispielsweise mit Topscorer Can Uzun (18 Jahre), U17-Weltmeister Finn Jeltsch sowie den beiden U21-Nationalspielern Nathaniel Brown (20) und Jens Castrop (20) aufwarten. Beim SCP stehen Nachwuchs-Asse wie Ilyas Ansah (19), Mattes Hansen (19), Laurin Curda (22) und Aaron Zehnter (19) im Kader.

Letztgenannter darf in Nürnberg zum sechsten Mal in Folge von Beginn an ran. „Aaron ist aktuell mein Lieblings-Azubi“, sagt SCP-Cheftrainer Lukas Kwasniok, für den alle Spieler im Alter von 18 bis 21 Jahren Azubis sind. „Du brauchst diese Azubis. Wenn jeder meint, er sei der Häuptling, funktioniert es nicht. Du brauchst auch Indianer. Und Aaron ist bei uns ein Indianer“, so Kwasniok.

Zehnter war im vergangenen Januar vom FC Augsburg zum SCP gewechselt, obwohl auch andere Klubs an ihm interessiert gewesen waren. „Aber wir haben ihn mit Geld zugeschüttet, da ist er zu uns gekommen“, scherzt Kwasniok. Das Lob für seinen jungen Schützling ist dagegen ernst gemeint. „Aaron ist ein fantastischer Junge, der sehr gut erzogen ist. Er hat einen sehr fordernden Papa, der ihn zugleich sehr unterstützt“, urteilt Paderborns Trainer und fügt an: „Aaron hat Geschwindigkeit, einen starken linken Fuß, einen Torriecher und Eier.“

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Doch letztlich müsse Zehnter noch an vielen Dingen arbeiten, sonst wäre er ja kein Azubi. „Und das macht Aaron“, sagt Kwasniok mit Blick auf den 19-Jährigen, der am Freitag ein verkapptes Heimspiel haben wird. Schließlich ist Aaron Zehnter gebürtiger Franke, wenngleich sein Heimatort Sonderhofen in Unter- und nicht in Mittelfranken liegt.

400 SCP-Fans sind mit dabei

Reisen ins besagte Frankenland waren für den SC Paderborn in den vergangenen 20 Jahren selten lohnenswert. Ob nun in Fürth oder in Nürnberg - die Ostwestfalen gingen meistens leer aus. Selbst beim letzten Gastspiel in Würzburg gelang kein Sieg. Dennoch werden immerhin 400 SCP-Fans am Freitagabend im Nürnberger Max-Morlock-Stadion sein, um die Gastmannschaft anzufeuern.

Für Kurzentschlossene gibt es noch reichlich Karten an den Tageskassen, die am Freitag um 17 Uhr öffnen. So erwarten die Nürnberger rund 28.000 Zuschauer im ehemaligen Frankenstadion, das satte 50.000 Plätze fasst. Im Schnitt strömten in dieser Saison bislang 34.853 Fans zu den Heimspielen der Clubberer. Damit liegt der FCN in der Zweitliga-Zuschauertabelle auf Rang sieben.

Nürnbergs Trainer fordert mehr Biss

Nach dem 3:1-Hinspielsieg in Paderborn hatte der 1. FC Nürnberg nur drei Punkte hinter dem damals zweitplatzierten Hamburger SV rangiert. Doch der verdiente Erfolg an der Pader sollte dem ehemaligen deutschen Rekordmeister nicht guttun. Seitdem holte der FCN bei einem Torverhältnis von 15:28 lediglich 16 Punkte aus 15 Spielen. Zum Vergleich: Der SCP ergatterte in diesem Zeitraum bei 22:22 Toren immerhin 22 Zähler.

Zuletzt enttäuschte Nürnberg beim 0:4 gegen Kiel und beim 0:2 auf Schalke. „Wir müssen wieder mehr Intensität an den Tag legen und uns in Eins-gegen-Eins-Duellen durchsetzen“, fordert FCN-Trainer Cristian Fiél vor dem Heimspiel gegen Paderborn. In der vergangenen Saison hatten die Nürnberger erst am letzten Spieltag mit einem 1:0-Sieg beim SCP den Klassenerhalt unter Dach und Fach gebracht.

Nun könnten die Clubberer mit einem Heimerfolg gegen Paderborn die 40-Punkte-Marke knacken. „Die Tabelle lügt nicht. Wir werden noch den ein oder anderen Punkt brauchen“, sagt Fiel, dessen Team zuletzt 13 Gegentore in fünf Spielen kassierte.

SCP erhält die Zweitliga-Lizenz

Vor gut vier Wochen hatte der SC Paderborn seine Lizenz-Unterlagen bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) eingereicht. Nun gab’s die positive Rückmeldung aus Frankfurt. So hat die SC Paderborn 07 GmbH & Co. KGaA von der DFL eine Zweitliga-Lizenz für die Saison 2024/25 erhalten. „Erwartungsgemäß sind an die Lizenzerteilung überschaubare infrastrukturelle Auflagen geknüpft“, heißt es in der Pressemitteilung des Vereins. Die Auflagen werde man fristgerecht umsetzen können.

Von den 36 Erst- und Zweitligisten wurde keinem Klub die Lizenz verweigert. Dies gilt auch für die zwölf Drittligisten, die eine Zweitliga-Lizenz beantragt haben. Allerdings müssen einige Bewerber bis Ende Mai Bedingungen erfüllen, um die Spielberechtigung im Falle der sportlichen Qualifikation final zu erhalten. Andere Bewerber wie der SCP erhielten die Lizenz unter Auflagen oder sogar ohne Einschränkungen.

Kruse kann’s nicht lassen

Ende November hatte sich Edelreservist Max Kruse vorzeitig vom SC Paderborn verabschiedet, um vier Wochen später das Ende seiner Profikarriere zu verkünden. Die Fußballschuhe hat der Ex-Nationalspieler aber noch nicht an den Nagel gehängt. In der Premierensaison der „Baller League“ trat er als Teammanager von Hollywood United hin und wieder selbst hinter den Ball. Und künftig geht Kruse in der Berliner Kreisliga A auf Torjagd.

So gab der 36-Jährige in der neuesten Folge seines Podcasts „Flatterball“ bekannt, dass er künftig für die zweite Mannschaft des BSV Al-Dersimspor auflaufen wird. Sein Debüt für den Klub aus Kreuzberg will Kruse am 28. April im Gastspiel bei den Spandauer Kickers III feiern. „So ein bisschen Kreisliga kicken auf Kunstrasen. Ich weiß noch nicht, ob das so gut ist für meine Knochen“, sagt der Ex-Profi.

Schließlich schleppt Kruse inzwischen ein paar zusätzliche Pfunde mit sich herum. „Ich hab jetzt 99,4 Kilo“, berichtete der künftige Kreisliga-Bomber in seinem Podcast.

SCP-Nachwuchs auf Titelkurs

Die U17 und die U19 des SC Paderborn waren am Mittwochabend im Fußball-Westfalenpokal im Einsatz. Mit Erfolg: Beide Teams zogen in die nächste Runde ein. Die U19 steht sogar schon im Finale. So feierte das Team von Trainer Ihsan Kalkan am Mittwoch im Halbfinale beim Westfalenligisten SV Rödinghausen einen ungefährdeten 5:0 (2:0)-Sieg.

Georg Ermolaev (20./46.), Kevin Gleissner (25./64.) und Paul Kohlstädt (88.) trafen für den Titelverteidiger von der Pader. Der Finalgegner steht noch nicht fest. In Frage kommen unter anderem Borussia Dortmund, Überraschungs-Halbfinalist FC Iserlohn und der FC Schalke 04, gegen den der SCP im vergangenen Jahr das Westfalenpokal-Endspiel gewonnen hatte.

Paderborns U17 muss unterdessen im Westfalenpokal-Halbfinale am kommenden Mittwoch, 24. April, um 18.30 Uhr bei eben jenen Schalkern ran. Der SCP dürfte dort keineswegs chancenlos sein. So gewann die in dieser Saison bärenstarke U17 am 24. Februar ihr Bundesligaspiel auf Schalke mit 2:1. Im Westfalenpokal-Viertelfinale gab es am Mittwochabend ebenfalls einen Paderborner 2:1-Erfolg. Jan Peters (8.) und Simeon Tsanev (34.) trafen für den SCP im Gastspiel beim Westfalenligisten Preußen Münster.

SCP-Meisterduo spielt um Einzeltitel

Ende März hatten Jonas „Jonny“ Wirth und Jamie „Chaser“ Bartel Vereinsgeschichte geschrieben. Das Duo sicherte dem SC Paderborn mit einem sensationellen Finalsieg gegen RB Leipzig erstmals den Meistertitel in der Virtual Bundesliga (VBL). An diesem Wochenende sind die beiden Spielkonsolen-Künstler des SCP nun beim „VBL Grand Final“ im Einsatz, bei dem der deutsche Einzelmeister im E-Football ermittelt wird.

32 Spieler haben sich qualifiziert, darunter auch die beiden Leipziger Umut Gültekin und Anders Vejrgang, die auf Revanche brennen werden. Doch es gibt noch weitere heiße Titelkandidaten wie den Vorjahresvizemeister Berkay Demirci (Werder Bremen), Nationalspieler Dylan Neuhausen und den erst 16 Jahre alten Luca Weber (VfL Bochum). Es geht um ein Preisgeld in Höhe von 100.000 Euro. Der neue deutsche Einzelmeister streicht 40.000 Euro ein, der Vizemeister kassiert 20.000 Euro.

Das Grand Final steigt in der Kölner „Strassenkicker Base“, in der Wirth und Bartel ihren Meistertitel geholt hatten. Gespielt wird ab Freitag um 15.30 Uhr. Weiter geht’s am Samstag um 12 Uhr. Halbfinale und Finale werden am Sonntag ab 16 Uhr ausgetragen. Das Turnier wird ab Samstag auf dem Twitch- und TikTok-Kanal der Virtual Bundesliga sowie auf der Bundesliga-Website übertragen.


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