Pech und Personalentscheidungen werden dem SC Paderborn zum Verhängnis

Paderborn. &bdquo;Wir werden auch ein wenig Matchglück brauchen“, hatte SCP-Coach Lukas Kwasniok in der Pressekonferenz vor dem Paderborner Zweitliga-Heimspiel gegen Hertha BSC Berlin gesagt. Doch das Glück war den Hausherren nicht hold. Stattdessen schüttete der Fußballgott am Freitagabend kübelweise Pech über den SCP aus. Paderborn kassierte zwei späte Gegentreffer und verlor trotz klarer Überlegenheit mit 2:3 (1:1) gegen die Hauptstädter. Als Beispiel fürs besagte Matchglück hatte Kwasniok am Donnerstag angeführt, dass Hertha-Torjäger Haris Tabakovic ausnahmsweise mal den Pfosten statt das Tor treffen solle. Doch dann war es eben jener Tabakovic, der die Gastgeber mit dem 3:2 in der 90. Minute in einen Schockzustand versetzte. Dabei hatten die SCP-Verteidiger Calvin Brackelmann und Visar Musliu, die ihr bislang bestes Spiel im Paderborner Trikot zeigten, den Zweitliga-Ausnahmestürmer bis dato komplett abgemeldet. Musliu traf obendrein zum 2:1 (59.). Raphael Obermair hatte derweil mit einem Zauber-Freistoß fürs 1:0 (16.) gesorgt und seine beste Leistung seit Wochen abgeliefert. Zudem konnte Sebastian &bdquo;Sese“ Klaas, der in der Rückrunde bislang fast immer unter seinen Möglichkeiten geblieben war, an diesem Abend (abgesehen von seiner Chancenverwertung) überzeugen. Doch all das sollte am Ende nicht reichen. Klefisch wird zum Unglücksraben Klaas hatte gegen die Hertha hierbei als offensiv ausgerichteter Sechser agiert. Es war ein gelungener Schachzug des Trainers, denn die Berliner offenbarten einmal mehr ihre Defensivschwächen im zentralen Mittelfeld. &bdquo;Sese hat ein tolles Spiel gemacht. Leider war sein Partner nicht ganz so präsent wie sonst“, urteilte Lukas Kwasniok. Der besagte Partner war Kai Klefisch, der nach abgelaufener Gelbsperre neben Klaas auf der Doppel-Sechs spielte. Und es sollte sich als keine gute Entscheidung erweisen, den zuletzt fehleranfälligen Klefisch aufzubieten, um dafür den in den vergangenen Wochen sehr stabilen David Kinsombi auf die Bank zu setzen. So leistete sich der Startelf-Rückkehrer einen fatalen Patzer, der den Berlinern nur eine Minute nach dem Führungstreffer das 1:1 durch Aymane Barkok bescherte. Auch bei seinen Wechseln bewies der SCP-Coach kein glückliches Händchen, denn diese waren zumindest mitentscheidend für die bittere Niederlage. So nahm Kwasniok in der 67. Minute mit Filip Bilibija und Sirlord &bdquo;Sissi“ Conteh seine beiden gefährlichsten Offensivakteure vom Platz. &bdquo;Sissi hat sein bestes Saisonspiel gemacht. Aber wenn die Jungs nicht mehr so frisch sind, um den Gegner anzulaufen, ist es meine Aufgabe zu wechseln“, begründete Paderborns Trainer, der mit Ilyas Ansah und Jascha Brandt zwei Sturmtalente in die Partie brachte. &bdquo;Leider konnten die Jungs nicht die erhofften Akzente setzen. Aber ich mache ihnen keinen Vorwurf“, so Kwasniok. Heuer erreicht den nächsten Tiefpunkt Der 42-Jährige lag dann auch mit seiner letzten Personalentscheidung daneben. Jannis Heuer durfte in der 88. Minute für Obermair ran. Zwei Minuten später verlor der SCP-Verteidiger beim 2:3 das entscheidende Laufduell gegen Hertha-Joker Ibrahim Maza, der Tabakovic den Siegtreffer auflegte, nachdem Bilal Hussein zuvor das 2:2 (84.) für die Gäste markiert hatte. Für Heuer ist es ein weiterer Tiefpunkt in einer für ihn persönlich bislang völlig verkorksten Saison. Und so war es nicht nur Pech, das Paderborn das fünfte sieglose Spiel in Folge bescherte. Fakt aber ist: Mit Leistungen wie gegen Hertha wird der SCP zeitnah wieder Siege einfahren. Lukas Kwasniok sieht jedenfalls keine Gefahr, dass sein Team nun in eine Negativspirale gerät. Stattdessen herrschen Trotz und Zuversicht. &bdquo;Oder haben sie eine Mannschaft gesehen, die verunsichert wirkt“, fragte der Cheftrainer nach Spielschluss und fügte an: &bdquo;Die Jungs arbeiten nach vorne und tun alles. Und sie werden auch gegen den KSC wie die Löwen marschieren. Wir kommen immer aus solchen Phasen heraus, weil wir gemeinsam stark sind.“ Die nächste Aufgabe gegen den Karlsruher SC steigt dabei am kommenden Samstag, 13. April, ab 13 Uhr erneut in der heimischen Home-Deluxe-Arena. Es wäre vorteilhaft, wenn der SCP dann nicht wieder vom Pech verfolgt würde, denn die Badener reisen als zweitbestes Rückrundenteam an die Pader. Am Samstag siegte der KSC sogar gegen Spitzenreiter FC St. Pauli - und hatte dabei das nötige Matchglück.

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