Presseschelte vorm Spiel: Paderborns Trainer ist schon in Angriffslaune

Paderborn. Der Unterhaltungswert von Pressekonferenzen, in denen auf ein anstehendes Spiel geblickt wird, hält sich meistens in Grenzen. Oftmals gibt es nur die üblichen Floskeln. Vor der Zweitligapartie zwischen dem SC Paderborn und Hertha BSC Berlin, die an diesem Freitag um 18.30 Uhr in der Home-Deluxe-Arena angepfiffen wird, war dies ausnahmsweise einmal anders. Bei der Hertha-PK am Mittwoch hatte Berlins Cheftrainer Pal Dardai nach knapp sechs Minuten genervt das Podium verlassen, weil ihm die Berichterstattung eines &bdquo;Kicker"-Redakteurs nicht passt. Sein Paderborner Kollege Lukas Kwasniok blieb am Donnerstag derweil bis zum Schluss der Pressekonferenz brav sitzen. Doch der SCP-Coach sah sich am Ende der Gesprächsrunde &bdquo;in aller Ruhe, aber auch in aller Deutlichkeit" (O-Ton Kwasniok) zu einer Presseschelte veranlasst. &bdquo;Mir ist in den letzten Tagen häufig zu Ohren gekommen, dass die Saison für uns gelaufen sei und dass diese Aussage durch die Medien geistert", erklärte der 42-Jährige. Seinen Spielern seien entsprechende Fragen gestellt worden. &bdquo;Das ist gefühllos und mit einer gewissen Respektlosigkeit verbunden. Da fehlt die Wertschätzung für unsere Arbeit. Wer solche Fragen stellt, hat die Sinnhaftigkeit einer Zweitligasaison nicht ganz begriffen", kritisierte Kwasniok und fügte an: &bdquo;Wir kämpfen seit dem ersten Spieltag um jeden Punkt. Für uns geht es weiter um Alles." Für Hansen ist die Saison wohl schon beendet Es sei &bdquo;eine Herkulesaufgabe, Punkte einzuheimsen und den Standort Paderborn bestmöglich zu vertreten", ergänzte der SCP-Coach und legte nach: &bdquo;Aber das ist die große Diskrepanz zwischen dem Job eines Journalisten und dem eines Leistungssportlers. Meine Jungs müssen sich jeden Tag den Allerwertesten aufreißen, weil die ganze Welt mit ihnen konkurriert." Hier gibt es die Pressekonferenz im Video: Sollten seine Spieler am Freitag ähnlich angriffslustig sein, kann sich die Hertha wohl auf einiges gefasst machen. Kwasniok verspricht jedenfalls: &bdquo;Wir werden kämpfen wie die Löwen. Wir haben ein ausverkauftes Haus. Da werden wir den Teufel tun und irgendetwas herschenken." Auf einen jungen Löwen muss der SCP allerdings verzichten. Mattes Hansen, der als Sechser gute Karten auf einen Startelf-Einsatz gehabt hätte, fällt verletzt aus. Der 19-Jährige erlitt beim Training am Mittwoch einen Syndesmosebandriss. Für Hansen dürfte die Saison vorzeitig beendet sein. Somit wird wohl der zuletzt gelbgesperrte Kai Klefisch zusammen mit David Kinsombi auf der Doppel-Sechs spielen. Ein Hertha-Duo wird zur großen Herausforderung Neben Hansen fallen noch Felix Platte, Marco Schuster, Laurin Curda, Maximilian Rohr und Kimberly Ezekwem (alle verletzt oder erkrankt) sowie Adriano Grimaldi (Gelb-Rot-Sperre) aus, so dass Kwasniok wieder mindestens zwei U21-Akteure in den Kader berufen wird. Marcel Hoffmeier, Visar Musliu und Calvin Brackelmann dürften derweil die Dreier-Abwehrkette bilden, auf die eine Menge Arbeit wartet. Vor allem die Berliner Offensiv-Asse Haris Tabakovic und Fabian Reese, die den SCP beim 3:1-Hinspielsieg der Hertha fast im Alleingang besiegt hatten, könnten den Hausherren wieder richtig wehtun. &bdquo;Zwei absolut herausragende Spieler. Es ist nicht immer möglich, sie über 90 Minuten zu kontrollieren. Da musst du auch mal darauf hoffen, dass Tabakovic nach Möglichkeit nur an den Pfosten und nicht ins Tor köpft", sagt Kwasniok und nennt die Devise für Freitagabend: &bdquo;Wir wollen die Fans, den Verein und uns selbst glücklich machen." Sollte das Vorhaben gelingen, wäre es aus Paderborner Sicht auch völlig egal, welchen Unterhaltungswert die Pressekonferenz nach dem Spiel haben wird. Und so könnten sie spielen: SC Paderborn: Boevink - Hoffmeier, Musliu, Brackelmann - Obermaier, Kinsombi, Klefisch, Zehnter - Ansah, Kostons, Bilbija Hertha BSC Berlin: Gersbeck - Kenny, Gechter, M. Dardai, Karbownik - Zeefuik, Barkok - P. Dardai, Niederlechner, Reese - Tabakovic

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