
Ein Paderborner als Pokalexperte
Es dauerte am Dienstagvormittag ein wenig länger, ehe die Zweitligakicker des SC Paderborn die erste Trainingseinheit der Woche in Angriff nahmen. Zunächst standen noch ausgiebige Video-Analysen auf der Agenda, die fast eine Stunde in Anspruch nahmen. Lukas Kwasniok betrat dann sogar erst 30 Minuten nach seinen Schützlingen den grünen Rasen. Der Chefcoach hatte im Trainingszentrum erst noch ein längeres Gespräch mit dem derzeit verletzten Torwarttrainer Nico Burchert geführt.
Direkt nach der Übungseinheit hatte Kwasniok dafür nämlich keine Zeit mehr. Der SCP-Trainer machte sich flugs auf die Reise nach Saarbrücken, denn der 42-Jährige war am Abend als TV-Experte beim DFB-Pokal-Halbfinale zwischen dem 1. FC Saarbrücken und dem 1. FC Kaiserslautern gefragt. Der Pay-TV-Sender „Sky“ hatte sich die Dienste des Paderborner Chefcoaches gesichert.
„Ich soll wohl meinen Senf dazugeben“, sagte Kwasniok vor seiner Fahrt ins Saarland. Die Frage, welchem Team er die Daumen fürs Finale drückt, erübrigt sich. Zum einen führte Kwasniok den 1. FC Saarbrücken in der Saison 2019/20 als damaligen Viertligisten ins DFB-Pokal-Halbfinale. Zum anderen hegt er als Karlsruher gelinde gesagt keine großen Sympathien für den 1. FC Kaiserslautern.
Curda muss wohl noch einmal passen
Bei der 1:2-Niederlage auf FC St. Pauli hatte Lukas Kwasniok am Ostersonntag auf sechs Akteure verzichten müssen. Wenn der SCP an diesem Freitag, 5. April, um 18.30 Uhr in der heimischen Home-Deluxe-Arena auf Hertha BSC Berlin trifft, wird wohl erneut ein halbes Dutzend Spieler fehlen. Marco Schuster, Felix Platte, Maximilian Rohr und Kimberly Ezekwem fallen weiterhin verletzt oder erkrankt aus. Und auch Verteidiger Laurin Curda (muskuläre Probleme) muss vermutlich noch einmal passen.
Zudem ist Stürmer Adriano Grimaldi, der gegen St. Pauli Gelb-Rot gesehen hatte, gesperrt. Dafür wird Mittelfeldspieler Kai Klefisch, der am Millerntor wegen einer Gelbsperre gefehlt hatte, gegen Hertha ins Aufgebot zurückkehren. Bei Laurin Curda besteht noch Resthoffnung. „Aber die Woche ist kurz“, sagt Kwasniok mit Blick auf seinen Abwehrakteur, der am Dienstag nur lockeres Lauftraining absolvieren konnte. Letzteres galt auch für Maximilian Rohr. Felix Platte trainierte ebenfalls individuell. Marco Schuster beschränkt sich nach seiner Knie-Athroskopie derzeit noch auf Reha-Übungen.
Burchert droht das Saison-Aus
Apropos Reha. Auch im Trainerstab gibt es derzeit einen Verletzten. Torwarttrainer Nico Burchert hatte bereits am 9. März im Gastspiel beim FC Schalke 04 (3:3) eine schwere Blessur erlitten. Beim Aufwärmen waren diverse Bänder im linken Sprunggelenk gerissen. „Wenn Nico in dieser Saison noch einmal auf dem Trainingsplatz stehen kann, wäre es gut gelaufen“, berichtet Chefcoach Lukas Kwasniok.
Die Torwart-Trainingsgruppe wird seit Burcherts Missgeschick auf Schalke von Almin Omeragic betreut. Der 44-Jährige arbeitet seit knapp acht Jahren im Paderborner Nachwuchsleistungszentrum und fungiert sonst als Coach der U21. „Es funktioniert sehr gut mit Almin. Wir sind froh, dass er für Nico einspringen konnte“, sagt SCP-Torhüter Pelle Boevink. Doch auch auf Burcherts Expertise müssen Paderborns Keeper derzeit nicht verzichten, denn der etatmäßige Torwarttrainer ist weiter im Hintergrund tätig. „Nico analysiert viel und spricht mit uns“, so Boevink.
Vorne hui, hinten pfui
Der besagte Pelle Boevink dürfte am Freitag gegen Hertha BSC Berlin eine Menge zu tun bekommen. Eben jene Berliner präsentierten sich am Osterwochenende nämlich einmal mehr in Torlaune. Zwei Wochen nach dem 5:2-Heimsieg gegen Schalke erzielte die Hertha am Samstagabend im heimischen Olympiastadion drei Tore gegen den 1. FC Nürnberg. Da die Berliner aber bei der Abwehrarbeit schlampten, reichte es vor knapp 52.000 Zuschauern nur zu einem 3:3 (1:2).
Immerhin machte die Hertha einen 0:2- und 1:3-Rückstand wett. Torjäger Haris Tabakovic markierte dabei seine Saisontreffer Nummer 16 und 17. Der 1:2-Anschlusstreffer ging unterdessen aufs Konto von Marten Winkler. Der Hertha-Flügelspieler sah allerdings seine fünfte Gelbe Karte und ist damit fürs SCP-Spiel gesperrt.
Karten für Aachen und Nürnberg
Beim SC Paderborn läuft derzeit ein „doppelter“ Vorverkauf fürs dritte April-Wochenende. So gibt es Tickets fürs Regionalliga-Heimspiel der U21 gegen den designierten Drittliga-Aufsteiger Alemannia Aachen (Samstag, 20. April, 14 Uhr) sowie fürs Paderborner Zweitliga-Gastspiel beim 1. FC Nürnberg (Freitag, 19. April, 18.30 Uhr).
Was die letztgenannte Partie betrifft, dürfen zunächst einmal aber nur Vereinsmitglieder zuschlagen. Bis einschließlich Mittwoch, 3. April, kann jedes Mitglied vorab jeweils bis zu vier Karten für das Spiel in Nürnberg ordern. Karten für das Regionalliga-Heimspiel gegen Aachen gibt es derweil ab sofort für Mitglieder, Dauerkarten-Inhaber sowie registrierte Fans aus Paderborn und Umgebung.
Über mögliche weitere Verkaufsphasen will der SCP gesondert informieren. Tickets für den Gastbereich sind ausschließlich über Alemannia Aachen erhältlich. Karten für die beiden Partien gibt es im Online-Ticketshop unter „www.scp07.de“, per Telefon unter (0 18 06) 99 18 18 sowie im Fanshop in der Home-Deluxe-Arena.
Weiterhin im Vorverkauf erhältlich sind Tickets für die kommenden Heimspiele gegen Hertha BSC (Freitag, 5. April, 18.30 Uhr) und gegen den Karlsruher SC (Samstag, 13. April, 13 Uhr). Für das Spiel gegen Hertha BSC sind hierbei nur noch wenige Restkarten verfügbar.
Krösche bleibt der Eintracht treu
Von 2001 bis 2014 hatte Markus Krösche seine Fußballschuhe für den SC Paderborn geschnürt, ehe er eben diese an den Nagel hängte. Paderborns Rekordspieler wurde Trainer bei der SCP-Reserve und arbeitete ab Sommer 2015 als Assistenzcoach für Bayer 04 Leverkusen, um schließlich ab März 2017 wiederum beim SCP eine Funktionärskarriere zu starten.
Als Sportchef verhalf er Paderborn zusammen mit Trainer Steffen Baumgart zu spektakulären Höhenflügen. Krösche heuerte daraufhin bei RB Leipzig an, um dann zur Saison 2021/22 zu Eintracht Frankfurt zu wechseln. Auch am Main leistet der gebürtige Hannoveraner seitdem herausragende Arbeit.
Das ruft fast zwangsläufig Mitbewerber auf den Plan. So wurde Krösche bei Borussia Dortmund schon als möglicher Nachfolger von Aki Watzke gehandelt. Doch am Dienstag gab Eintracht Frankfurt bekannt, dass der bis 2025 laufende Vertrag mit Sportvorstand Markus Krösche vorzeitig bis zum 30. Juni 2028 verlängert wurde.
„Für mich war Eintracht Frankfurt die erste Adresse, weil ich mich hier wohlfühle. Ich habe mich nur mit der Eintracht unterhalten“, kommentiert der Ex-Paderborner seine Vertragsverlängerung, die wohl mit einer satten Gehaltserhöhung verbunden sein dürfte. Laut „Bild-Zeitung“ wird Krösche nun bis zu vier Millionen Euro im Jahr verdienen.
Ein Ex-Paderborner im Pech
Beim SC Paderborn hatte Luca Kilian seine ersten Schritte im Profifußball gemacht. Der gebürtige Dortmunder bestritt in der Bundesliga-Saison 2019/20 insgesamt 16 Pflichtspiele für den SCP. Im März 2020 wurde Kilian dann der erste Bundesligaspieler, der sich mit Corona infizierte. Im Sommer 2020 wechselte der Innenverteidiger für rund 2,5 Millionen Euro Ablöse zum Erstligisten FSV Mainz 05.
Seit dem 24. August 2021 steht Kilian in Diensten des 1. FC Köln, für den er seitdem 67 Pflichtspiele bestritt. Im nächsten halben Jahr werden aber wohl keine weiteren hinzukommen, denn dem 24-Jährigen droht eine lange Zwangspause. Grund: Kilian hatte sich in der vergangenen Woche im Training das Knie verdreht. Eine MRT-Untersuchung ergab, dass er eine Kreuzbandverletzung erlitten hat. Nach Vereinsangaben wird der Abwehrakteur nun „mehrere Monate fehlen“.