Der zweite Versuch
Seit der Rückrunde erstrahlt die Paderborner Home-Deluxe-Arena dank der neuen LED-Beleuchtung buchstäblich im neuen Licht. Was diese LED-Technik alles leisten kann, sollte eigentlich schon im Dezember beim Zweitliga-Hinrundenfinale gegen Rostock präsentiert werden. Doch weil Rostocker Fans während der Partie mächtig randaliert und den Gästebereich zerstört hatten, wurde die nach dem Abpfiff geplante Lightshow kurzfristig abgesagt.
Doch eben jene Show soll nun an diesem Freitag nach dem SCP-Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig (18.30 Uhr) nachgeholt werden. Rund 15 Minuten nach Spielende will die federführende Paderborner „Lightpower Group“ die vielfältigen Inszenierungsmöglichkeiten präsentieren, die die neue Eventbeleuchtung bietet.
„Fans, Partner und Sponsoren dürfen sich auf eine großartige Show freuen“, verspricht SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger. „Nach einer Planungszeit von fast einem Jahr freuen wir uns sehr auf die erste Präsentation der neuen Event-Beleuchtung vor Publikum. Dieses gesteigerte Stadion-Erlebnis für Fans und Sponsoren soll das Image des SCP weiter unterstützen und nach außen transportieren“, ergänzt Lightpower-Group-Geschäftsführer Philipp Wezorke. Letztlich werde der Klub damit „ein Zeichen im deutschen Fußball setzen“.
Der Trainer appelliert ans Publikum
Eines steht schon jetzt fest: Die Home-Deluxe-Arena wird am Freitag bestens gefüllt sein. Am Donnerstagmittag waren bereits 12.900 Karten verkauft. Der SCP rechnet mit 14.000 Zuschauern. Es wird noch Tickets an der Tageskasse geben. Dort ist aber keine Barzahlung möglich. Der Gästebereich ist zudem bereits ausverkauft. 1.900 Braunschweiger Fans werden ihr Team lautstark nach vorne peitschen.
Auch Paderborns Zweitligakicker konnten zuletzt nicht über mangelnde Unterstützung klagen. Auf Schalke wurden sie von knapp 4.000 mitgereisten Fans unterstützt. „Das war der SCP, wie ich ihn lieben gelernt habe“, sagt Lukas Kwasniok, der in dieser Saison schon mehrfach die aktive Fanszene gelobt hat.
Allerdings wünscht sich Paderborns Trainer mitunter mehr Unterstützung von Haupttribüne und Gegengerade. „Manchmal habe ich das Gefühl, der ein oder andere Fan hat daheim ein Problem mit seiner Frau und geht ins Stadion, um ein wenig rumzupöbeln. Nehmt die Frau lieber mit und bleibt positiv, denn wir brauchen das gerade gegen Braunschweig“, betont Kwasniok, der am Freitag ein „Geduldsspiel“ erwartet.
Ens kehrt zurück
Martin Ens hat in der Rückrunde schon drei Mal in der Startelf des SC Paderborn gestanden. In den vergangenen drei Partien musste der 22-jährige Innenverteidiger allerdings zuschauen, weil er bei der 0:4-Heimpleite gegen Kiel die Rote Karte gesehen hatte. Nun ist das SCP-Eigengewächs wieder spielberechtigt.
Ens wird wohl auch wieder in den 20er-Kader rücken. „Er ist aber noch meilenweit davon entfernt, eine Startelfoption zu sein“, erklärt Lukas Kwasniok angesichts der Tatsache, dass sein Schützling abgesehen von der Spielsperre in der vergangenen Woche auch noch an einem Infekt laboriert hatte. „Aber Enser bringt Elemente mit, die vielleicht noch im Laufe des Spiels gefragt sein werden“, ergänzt der SCP-Trainer.
Dieser muss am Freitag nur auf Marco Schuster und Felix Platte (jeweils Knieverletzung) sowie Dauer-Ausfall Kimberly Ezekwem verzichten. Ob Maximilian Rohr ins Aufgebot zurückkehrt oder erneut für die U21 kickt, ist noch unklar. Stand jetzt müsste Kwasniok einen Spieler aus dem Kader streichen.
Kwasnioks Kritik am „Kicker“
Paderborns Chefcoach bezeichnete das Duell zwischen dem SCP und Eintracht Braunschweig bei der Pressekonferenz am Donnerstag als „Spitzenspiel“, weil beide Teams seit November fleißig Punkte gesammelt haben. „Wenn es nach dem Kicker geht, ist es aber eher ein Graupenspiel“, erklärte Lukas Kwasniok, der bei der besagten Pressekonferenz Kritik am traditionsreichen Sportmagazin aus Nürnberg übte.
Grund sind die bisherigen Nominierungen für die „Kicker-Elf des Spieltages“. In dieser Statistik rangiert der SC Paderborn in dieser Saison mit nur zehn Nominierungen auf Rang 17, obwohl der OWL-Zweitligist Sechster in der aktuellen Zweitligatabelle ist. Eintracht Braunschweig folgt mit neun Nominierungen auf Platz 17. Letzter ist Hansa Rostock (6).
Das eigentliche Liga-Schlusslicht VfL Osnabrück kann dagegen schon 17 Nominierungen vorweisen. Fortuna Düsseldorf, das nur einen Punkt mehr auf dem Konto hat als der SCP, bringt es sogar schon auf 24 Nominierungen für die Elf des Tages. Nur der FC St. Pauli (26) ist besser. Ähnlich sieht es übrigens bei den Kicker-Durchschnittsnoten aus. Hier ist Fortuna Düsseldorf ebenfalls Zweiter. Und der SCP rangiert nur auf Platz zwölf.
Warten auf die Lizenzentscheidungen
Der SC Paderborn hat für die Saison 2024/25 fristgerecht die Lizenzunterlagen für die Bundesliga und die 2. Bundesliga bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) in Frankfurt eingereicht. Die Unterlagen enthalten die Daten für den wirtschaftlichen, infrastrukturellen und personell-administrativen Bereich sowie für das Nachwuchsleistungszentrum. Hinzu kommen die Bescheinigungen des Wirtschaftsprüfers. Mit der ersten Entscheidung der DFL im Lizenzierungsverfahren rechnet der Verein im April.
Laut SCP bekomme das Thema Nachhaltigkeit auch diesmal ein besonderes Gewicht in der Lizenzierung. „Das Gesamtwerk aller relevanten Dokumente haben wir Hand in Hand mit allen Beteiligten erarbeitet“, erklären die SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger, Ralf Huschen und Benjamin Weber mit einem Dank an die beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.