2. Bundesliga

Zittersieg nach 3:0-Führung: SC Paderborn bezwingt Fortuna Düsseldorf

Der SCP holt im NRW-Duell gegen das Team aus der Landeshauptstadt den ersten Dreier des Jahres. Zur Pause hatten extrem effektive Paderborner mit 3:0 geführt, ehe die Hausherren mächtig zittern mussten. Doch das erste Zweitligator eines Neuzugangs erlöst den SCP, der mit 4:3 die Oberhand behält.

David Kinsombi macht das Tor zum 1:0. | © IMAGO/Ulrich Hufnagel

04.02.2024 | 04.02.2024, 15:41

Paderborn. In den ersten beiden Zweitligapartien des Jahres 2024 hatte der SC Paderborn vergeblich auf einen Torerfolg gehofft. Doch gegen einen ihrer Lieblingsgegner ließen es die Ostwestfalen am Sonntagnachmittag krachen. So feierte der SCP vor 12.852 Zuschauern in der Home-Deluxe-Arena einen 4:3 (3:0)-Heimsieg gegen Fortuna Düsseldorf. Allerdings hatten die Hausherren nach einer 3:0-Pausenführung zwischenzeitlich zittern müssen, ehe der erste Dreier des Jahres unter Dach und Fach war.

Die Hausherren gingen im Vergleich zum Gastspiel in Osnabrück (0:0) mit vier Startelfänderungen in die Partie. Mattes Hansen rückte für den gelb-rot-gesperrten Kai Klefisch in die Anfangsformation und absolvierte somit seine ersten Zweitligaminuten des neuen Jahres. Calvin Brackelmann durfte für Aaron Zehnter ran und feierte damit sein Zweitliga-Startelfdebüt. In der Offensive ersetzten Filip Bilbija und Ilyas Ansah ihre Sturmkollegen Sirlord Conteh und Felix Platte.

SCP-Innenverteidiger Jannis Heuer stand unterdessen erstmals in der Rückrunde im 20er-Kader, in dem Adriano Grimaldi aufgrund von Achillessehnenproblemen fehlte. Düsseldorf musste kurzfristig auf Felix Klaus (Innenbanddehnung) verzichten und bot mit Nürnberg-Leihgabe Christoph Daferner einen Startelfdebütanten im Angriff auf. Für ihn nahm Torjäger Vincent Vermeij zunächst auf der Bank Platz.

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David Kinsombi rettete in höchster Not

Die erste Chance des Spiels verbuchten die Hausherren. Sebastian Klaas zog in der achten Minute gekonnt nach innen, doch sein Abschluss verfehlte das Fortunen-Gehäuse. Kurze Zeit später tauchte die Fortuna erstmals gefährlich vor dem SCP-Tor auf. David Kinsombi rettete in höchster Not gegen Düsseldorfs Sechser Yannik Engelhardt (10.).

Die Paderborner taten sich unterdessen zunächst schwer bei dem Versuch, sich ins letzte Drittel zu kombinieren. Doch dank eines sehenswerten Angriffes aus der 19. Minute sollten die Kwasniok-Mannen dann richtig auf Touren kommen. Laurin Curda schickte Raphael Obermair auf die Reise. Dieser legte geschickt nach hinten. Und Kinsombi netzte mit seinem ersten Saisontreffer aus rund 14 Metern zum 1:0 ein.

Der SCP hatte nun Oberwasser und kam gerade über die rechte Seite immer wieder gefährlich nach vorne. In der 28. Minute setzte sich Bilbija auf eben jener Seite durch. Seine Flanke köpfte Ansah nur knapp am Tor vorbei. Anschließend aber meldete sich erst einmal die Fortuna zurück. Pelle Boevink hechtete in der 31. Minute spektakulär in die linke Ecke, um einen Kopfball von Ao Tanaka zu entschärfen. Wenig später senkte sich eine Notflanke von Jona Niemiec auf die Latte des Paderborner Tores. Der Ball hatte aber wohl schon vorher die Torauslinie überschritten.

Dreifachwechsel nach 0:3-Rückstand

Dann war wieder der SCP am Zug. Und wie! In Minute 34 wurde ein Ansah-Schuss geblockt. Der Ball landete bei Mattes Hansen, der überlegt zum 2:0 vollstreckte. Und in der 37. Minute legten die Gastgeber nach. Der bärenstarke Obermair passte auf Winterneuzugang Koen Kostons, der Bilbija bediente. Und dieser schoss gegen die Laufrichtung von Fortunen-Keeper Florian Kastenmaier zum 3:0 ein.

Die Düsseldorfer hatten bis zur Pause noch zwei Möglichkeiten, um zurückzuschlagen. Zunächst fuhren sie nach einer abgefangenen Paderborner Ecke einen Konter in einer 4:2-Überzahlsituation. Niemiec schloss aber beim Versuch, den weit vor seinem Tor stehenden Boevink zu überwinden, viel zu überhastet ab. Und der Ball trudelte am Tor vorbei (42.). Anschließend entschärfte der SCP-Torhüter einen Daferner-Schuss (44.), ehe Calvin Brackelmann eine Obermair-Ecke fast noch zum 4:0 eingeköpft hätte (45.+3). Dann war Pause.

Daniel Thioune reagierte auf den 0:3-Rückstand mit einem Dreifachwechsel. Joshua Quarshie, Marlon Mustapha und der Ex-Paderborner Dennis Jastrzembski kamen für Nicolas Gavory, Christos Tzolis und Jordy de Wijs. Und es dauerte nur vier Minuten, ehe die Fortuna auf 3:1 verkürzen konnte. Nach einem Düsseldorfer Einwurf war die SCP-Defensive zu unsortiert. Und Yannik Engelhardt netzte aus spitzem Winkel ein (49.).

Tennisbälle gegen Investorenpläne

Und in Minute 54 hätte es 3:2 stehen müssen. SCP-Keeper Boevink irrte durch den Strafraum. Niemiec legte quer, doch Daferner stolperte das Leder am leeren Tor vorbei. Weitaus besser machte es jedoch Fortunen-Joker Mustapha. Die Leihgabe aus Como setzte sich in der 55. Minute vehement gegen Obermair, Curda und Musliu durch und beförderte den Ball ins Netz. Der schöne Vorsprung war dahin. Der SCP schwamm nun gewaltig.

Die Paderborner Fans sorgten nach gut einer Stunde erst einmal für eine kurze Unterbrechung, indem sie aus Protest gegen die DFL-Investorenpläne zahlreiche Tennisbälle aufs Spielfeld warfen. SCP-Coach Kwasniok nahm derweil einen Doppelwechsel vor, um die wacklige Defensive zu stabilisieren: Jannis Heuer und Marco Schuster ersetzten Brackelmann und Hansen (65.). Zudem rückten Kinsombi in die Innenverteidigung, Klaas auf die Sechs und Obermair auf die linke Seite.

Und der SCP meldete sich zurück. Ansah hatte in Minute 70 das 4:2 auf dem Fuß, doch sein Schuss wurde geblockt. Bei der Fortuna kam derweil Torjäger Vermeij nach 75 Minuten in eine Partie, die nun völlig offen war. Denn die Hausherren hatten sich inzwischen wieder gefangen und sollten in der 82. Minute tatsächlich das 4:2 schießen. Ansah hatte an der Torauslinie wieder einmal seine Dribbelkünste unter Beweis gestellt und den am Sechzehner lauernden Kostons bedient. Und der Niederländer erzielte mit einem Schuss ins lange Eck sein erstes Zweitligator.

Zitterpartie bis zum Schluss

Die Entscheidung? Denkste! Der SCP musste doch noch einmal zittern. Niemiec hatte sich einmal mehr auf der rechten Seite durchgesetzt und nach innen geflankt. Jastrzembski nahm das Leder an und verkürzte auf 4:3 (90.). Und es folgten noch sieben Minuten Nachspielzeit. Diese sollten die Paderborner aber schadlos überstehen, weil Engelhardt in Minute 95 bei der letzten dicken Chance der Gäste den Ausgleich verpasste. Und so knackte der SCP die 30-Zähler-Marke, um zugleich punktemäßig mit Düsseldorf gleichzuziehen.

Für die Paderborner geht es nun mit einem Gastspiel in der Pfalz weiter. So sind die Kwasniok-Schützlinge am kommenden Samstag, 10. Februar, um 20.30 Uhr (live auf „Sport1“) beim 1. FC Kaiserslautern im Einsatz.

Das Spiel zum Nachlesen im „NW“-Ticker:


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