So reagiert der SC Paderborn auf den Abgang von Topscorer Florent Muslija

Paderborn. Nun also doch: Florent Muslija verlässt den SC Paderborn schon in diesem Winter und kickt ab sofort für den Erstligisten SC Freiburg. Dies gaben die beiden Klubs am Mittwochabend bekannt. Noch zu Wochenbeginn hatte SCP-Sportchef Benjamin Weber erklärt, dass man bei den Transferverhandlungen noch weit voneinander entfernt sei. Doch offenbar legten die Freiburger in Sachen Ablösesumme noch einmal etwas drauf, sodass es am Mittwoch zur Einigung kam. Über die Höhe der besagten Ablöse und weitere Vertragsdetails wurde Stillschweigen vereinbart. Vermutlich wandern aber 1,2 bis 1,5 Millionen Euro aufs SCP-Konto. Möglicherweise fließt ein Teil der Transfersumme aber auch an Hannover 96. Muslija war im Januar 2022 ablösefrei von den Niedersachsen an die Pader gewechselt. Medienberichten zufolge hatte sich 96 damals allerdings eine Weiterverkaufsbeteiligung gesichert. Die Zahlen schwanken zwischen 10 und 20 Prozent. Paderborns Sportchef will dies weder bestätigen noch dementieren. &bdquo;Wir haben von Freiburg jedenfalls das bekommen, was wir haben wollten. Das Gesamtpaket passt", betont Weber. Die Entscheidung fiel den SCP-Verantwortlichen dennoch schwer. Schließlich ist Muslijas Abgang ein schmerzlicher Verlust. Kwasniok verliert seinen Ziehsohn Dies zeigt allein ein Blick in die Statistik. So verbuchte der kosovarische Nationalspieler in den vergangenen 34 Pflichtspielen satte 17 Tore und 10 Assists, obwohl er zumeist nicht in vorderster Front, sondern auf der linken Außenbahn agierte. Zwei Scorerpunkte verbuchte der 25-Jährige hierbei am 1. November 2023 beim DFB-Pokal-Zweitrundenspiel in Freiburg. So steuerte Muslija einen Treffer und einen Assist zum Paderborner 3:1-Überraschungserfolg bei. &bdquo;Wir werden den Abgang von Flo nicht Eins zu Eins kompensieren können", sagt Lukas Kwasniok. Paderborns Trainer hatte Muslija schon zu dessen Juniorenzeiten in Karlsruhe unter seinen Fittichen gehabt. Unter Kwasniok war der gebürtige Badener dann in Paderborn wieder aufgeblüht. &bdquo;Dass mein Ziehsohn jetzt geht, macht mich nicht so happy", erklärt daher der SCP-Coach. Aber die Entscheidung, Muslija schon in diesem Winter ziehen zu lassen, habe ihn nicht überrascht. &bdquo;Ziel war es, drei Parteien glücklich zu machen. Jetzt ist Freiburg glücklich. Der Spieler ist glücklich. Und wir sind auch glücklich, weil wir nun etwas reicher sind", konstatiert Kwasniok und fügt an: &bdquo;Jetzt müssen wir halt neue Jungs heranführen." Zehnter hat das Zeug zum Muslija-Ersatz &bdquo;Florent hat in der 2. Liga längere Zeit auf konstant guten Niveau gespielt und ist nun bereit für den nächsten Schritt. Er ist technisch beschlagen und kann sowohl Aktionen einleiten als auch selbst torgefährlich werden", sagt derweil Freiburgs Sportvorstand Jochen Saier. Der Wechsel ist für Muslija hierbei auch eine Rückkehr in die badische Heimat. So liegt sein Heimatort Achern nur knapp 90 Kilometer von Freiburg entfernt. Der SCP sieht sich unterdessen trotz des Muslija-Abganges keinesfalls gezwungen, in diesem Winter auf jeden Fall noch einmal auf dem Transfermarkt zuzuschlagen. &bdquo;Mit Aaron Zehnter und Koen Kostons haben wir bereits die beiden Spieler geholt, die wir unbedingt haben wollten", erklärt Benjamin Weber. Der vom FC Augsburg verpflichtete Zehnter habe dabei das Zeug, Muslija auf der linken Außenbahn zu ersetzen. Torwart-Nachverpflichtung weiter ein Thema Trotz des wohl siebenstelligen Transfererlöses könne sich der SCP keine großen Sprünge erlauben. Die finanziellen Handlungsspielräume seien begrenzt. &bdquo;All das, was richtig Geld kostet, können wir uns aktuell nicht leisten", sagt Paderborns Sportchef. So ist auch ein Wechsel des Ex-Verlers Oliver Batista Meier von Dynamo Dresden zum SCP unwahrscheinlich, zumal die Paderborner mit Kostons schon einen Neuzugang mit einem ähnlichen Spielerprofil verpflichtet haben. &bdquo;Wir sehen uns auf allen Positionen gut aufgestellt", sagt Weber. &bdquo;Wir sind Null-Komma-Null unter Zugzwang", ergänzt Kwasniok. Dies schließe aber weitere Neuzugänge nicht aus. &bdquo;Es gibt immer wieder Fenster, die sich in den letzten Momenten öffnen", so Paderborns Sportchef, der womöglich noch einen Ersatz für Kapitän Jannik Huth (Querfortsatz-Bruch eines Rückenwirbels) benötigt. Die Länge der Ausfallzeit ist weiter unklar. Zusätzliche Untersuchungen stehen noch aus. &bdquo;Wir werden daher keine voreiligen Entscheidungen treffen", sagt Weber.

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