Paderborn benötigt in Leverkusen die größte Sensation seiner Pokalgeschichte

Paderborn. Der SC Paderborn hat in seiner jüngeren DFB-Pokal-Vergangenheit so manchen Fußball-Erstligisten geschockt oder zumindest geärgert. Seit 2020 wurden Union Berlin (3:2), Werder Bremen (5:4 nach Elfmeterschießen) und der SC Freiburg (3:1) aus dem Wettbewerb gekegelt. Bei Borussia Dortmund (2:3 n.V.) und gegen den VfB Stuttgart (1:2) schrammte der OWL-Zweitligist derweil nur hauchdünn an einer Überraschung vorbei. An diesem Mittwoch benötigen die Paderborner allerdings keine Überraschung, sondern eine waschechte Sensation. Dann nämlich gastieren sie um 18 Uhr im DFB-Pokal-Achtelfinale beim Bundesliga-Spitzenreiter Bayer 04 Leverkusen. &bdquo;Wir müssen das Spiel unseres Lebens zeigen. Und selbst dann sind wir davon abhängig, in welcher Verfassung Leverkusen sein wird", sagt SCP-Coach Lukas Kwasniok. Als Cheftrainer des 1. FC Saarbrücken hatte er am 9. Juli 2020 eine der größten Sensationen der deutschen Pokalgeschichte verpasst. So verloren die Saarländer als damaliger Regionalligist im Halbfinale mit 0:3. Gegner war Bayer 04 Leverkusen. &bdquo;Wir hatten uns viel vorgenommen, der Glaube war da, bei der letzten Ansprache hatten alle Gänsehaut. Und dann stand es nach 20 Minuten 0:2", erinnert sich Kwasniok und hofft, dass die Partie am Mittwoch einen anderen Verlauf nehmen wird: &bdquo;Vielleicht verballert Leverkusen ja das ein oder andere. Und wir schlagen eiskalt zu." Bayer ist gewarnt In dieser Saison präsentierte sich die Werkself bislang allerdings auf einem konstant hohen Niveau. In 20 Pflichtspielen gab es 18 Siege und zwei Remis. Und Bayer wird dem SCP wohl nicht den Gefallen tun, den Gegner zu unterschätzen. &bdquo;Wir müssen bereit sein. Wir haben gesehen, was mit Bayern passiert ist", erklärt Leverkusens Trainer Xabi Alonso mit Blick auf das Münchener Pokal-Aus in Saarbrücken. Zudem bekam Bayer bereits die Qualitäten des SCP zu spüren. So feierte Paderborn in einem Testspiel in Velbert am 21. Juli einen 2:1-Erfolg gegen die Werkself, die aber noch am Beginn ihrer Saisonvorbereitung stand. Kai Klefisch stand damals in der Startelf des SCP. Und der gebürtige Leverkusener, der in der Jugend selbst für Bayer spielte, dürfte auch am Mittwoch in Sachen Anfangsformation gute Karten haben. &bdquo;Bayer war für uns sicherlich das schwerste Los. Aber ich habe mich riesig darüber gefreut", erklärt der 24-Jährige, dessen Opa Wendelin einst für die Werkself kickte. Und auch bei seinen Teamkollegen herrsche eine große Vorfreude. &bdquo;Die Jungs brennen auf das Spiel. Das merkst du an der positiven Stimmung im Training und in der Kabine", so Klefisch. Ein Trio ist wieder einsatzbereit Allerdings werden die SCP-Kicker am Mittwoch wohl auch leiden müssen. &bdquo;Die Leverkusener passen schneller als alle anderen. Da muss ich mal schauen, wer das Tempo mitgehen kann", sagt Lukas Kwasniok. Viele Startelfpositionen seien noch offen. Die Torwartfrage ist aber geklärt: Pelle Boevink wird als neue Nummer eins auch in Leverkusen im Tor stehen. Adriano Grimaldi, Visar Musliu und Jannis Heuer, die am Sonntag beim 1:0-Sieg gegen Hannover gefehlt hatten, sind wieder einsatzbereit. Zumindest Grimaldi und Musliu dürfen wohl auch von Beginn an ran. Niclas Nadj und Kimberly Ezekwem müssen weiterhin passen. Und auch Laurin Curda, der gegen Hannover einen Schlag auf den Fuß bekommen hatte, ist nicht mit dabei. Xabi Alonso kann personell aus dem Vollen schöpfen. &bdquo;Ich habe viele Optionen. Das ist ein Luxus", sagt der Bayer-Coach, der unter anderem vor der Entscheidung steht, ob Victor Boniface oder Patrik Schick von Beginn an stürmt. Personalien wie diese zeigen, vor welcher Aufgabe der SCP am Mittwoch steht. Ein Sieg bei Bayer wäre schlichtweg die größte Pokalsensation der Paderborner Vereinsgeschichte, wenn man mal den 4:2-Erfolg gegen den Hamburger SV anno 2004 ausklammert. Denn diese Partie hatte schließlich ein gewisser Robert Hoyzer gepfiffen. Und so könnten sie spielen: Bayer Leverkusen: Kovar - Kossounou, Tah, Tapsoba - Frimpong, Palacios, Xhaka, Grimaldo - Hofmann, Schick, Wirtz. SC Paderborn: Boevink - Obermair, Rohr, Musliu, Hoffmeier - Klefisch, Hansen - Klaas, Bilbija, Muslija - Grimaldi.

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