Paderborn peilt auch ohne Topscorer den ersten Heimsieg gegen Nürnberg an

Paderborn. Der 1. FC Nürnberg zählt wahrlich nicht zu den Lieblingsgegnern des SC Paderborn. In neun Pflichtspielen gegen die Franken gab es sieben Niederlagen, ein Remis und nur einen Sieg. In der vergangenen Saison ging der SCP gänzlich leer aus, wobei der OWL-Zweitligist zum Saisonfinale eine 0:1-Heimpleite gegen Nürnberg kassierte. Lukas Kwasniok fehlte damals. Nach seiner vorübergehenden Festnahme auf Mallorca und dem Trubel um seine Person hatte Paderborns Cheftrainer auf das Spiel verzichtet. "Das ist Vergangenheit", will sich Kwasniok nicht mehr mit den Vorkommnissen des vergangenen Mai beschäftigen. Die dunklen Wolken sind auch längst abgezogen. Die spanischen Behörden stellten Anfang September das Ermittlungsverfahren gegen den SCP-Coach ein. Und sportlich läuft es bei den Paderbornern nach einem durchwachsenen Saisonstart seit einigen Wochen auch wieder mehr als passabel. Mit einem Dreier gegen Nürnberg könnte der SCP den Kontakt zur Spitzengruppe herstellen und gleichzeitig Revanche nehmen. Denn Kwasniok wagt dann doch noch mal einen Blick zurück: "Es wurmt uns, dass die Nürnberger in der vergangenen Saison sechs Punkte entführt haben." Geheimnis um Muslija-Ersatz Beim Unternehmen Heimsieg müssen die Paderborner allerdings auf Florent Muslija verzichten. Der SCP-Topscorer verabschiedete sich am Donnerstag vom Trainerteam und fliegt am Freitag nach Pristina, wo er am Sonntag mit der kosovarischen Nationalmannschaft das EM-Qualifikationsspiel gegen Israel bestreitet. Kwasniok weiß schon, wer Muslija ersetzen soll. "Ich werde es aber nicht verraten", sagt der Cheftrainer und fügt an: "Wir haben viele gute Jungs. Und da Flos Vertrag ja am Saisonende ausläuft, können wir ja schon mal beweisen, dass wir auch ohne ihn bestehen können." Zwei Startelf-Personalien verrät Kwasniok dann aber doch. So wird Mattes Hansen, der zuletzt wegen muskulärer Probleme passen musste, in die Anfangsformation zurückkehren. "Er gibt uns sehr viel, antizipiert gut und kann Bälle klauen. Mattes ist ein ganz wichtiger Faktor", lobt der SCP-Coach seinen jungen Sechser. Ob Kai Klefisch, der Hansen prima ersetzt hatte, wieder auf die Bank muss, bleibt derweil abzuwarten. Vielleicht stellt Kwasniok auch auf eine Doppel-Sechs um. Grimaldi hat eine Startelf-Garantie Kein Geheimnis ist, dass Adriano Grimaldi wieder von Beginn an ran darf. "Adi ist aktuell aus der Mannschaft nicht wegzudenken. Er ist derzeit wohl das heißeste Eisen der 2. Liga, was die Position des Wand- und Zielspielers betrifft", lobt Kwasniok seinen Stoßstürmer. "Jeder bringt seine Stärken ein. Ich bringe das Körperliche mit", sagt Grimaldi und ergänzt: "Wir ergänzen uns einfach sehr gut. Wir haben viele kleine Puzzleteile, die passen." Allerdings läuft es auch beim Gegner nicht allzu schlecht. Nürnberg kassierte zwar zuletzt eine unglückliche 1:2-Heimniederlage gegen Schalke, gewann davor aber drei Pflichtspiele in Folge. "Der FCN hat sich in den vergangenen Monaten eine eigene Identität verschafft. Sie haben viele junge, wilde und hungrige Spieler, die marschieren, die wendig und quirlig sind. Und unter Trainer Christian Fiel spielen sie mutigen Fußball", urteilt Kwasniok. Der SCP-Coach erwartet daher ein intensives Spiel, das sehr abwechslungsreich werden kann. Und vielleicht landet Paderborn zur Abwechslung ja mal einen Heimsieg gegen die Clubberer. Den gab es bislang nämlich noch nie. Und so könnten sie spielen: Paderborn: Huth - Curda, Kinsombi, Musliu - Obermair, Hansen, Klefisch, Leipertz - Bilbija - Conteh, Grimaldi Nürnberg: Mathenia - Gyamerah, Marquez, Horn, Brown - Flick - Möller Daehli, Castrop - Goller, Okunuki - Uzun. Die Pressekonferenz im Video:

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