Paderborns Erfolgsserie reißt bei der Hertha: Der SCP verliert in Berlin

Berlin. Der SC Paderborn hatte fünf Zweitligaspiele in Folge nicht verloren. Doch am Samstagnachmittag sollte diese Serie in der Bundeshauptstadt reißen. So kassierte das Team von Trainer Lukas Kwasniok eine 1:3 (0:2)-Niederlage beim Erstliga-Absteiger Hertha BSC Berlin. Vor 35.832 Zuschauern im Berliner Olympiastadion hatte der SCP zwar spielerisch keineswegs enttäuscht, doch die Paderborner hatten vor allem Herthas Offensivakteure Haris Tabakovic und Fabian Reese nicht in den Griff bekommen. SCP-Coach Kwasniok änderte seine Startelf im Vergleich zum 2:2 gegen St. Pauli nur auf einer Position. Sirlord Conteh rückte für Adriano Grimaldi in den Sturm. Der schnelle Angreifer durfte damit erstmals seit acht Ligaspielen wieder von Beginn an ran. Im Paderborn 20er-Kader gab es eine Änderung. Der wiedergenesene Felix Platte kehrte ins Aufgebot zurück. Dafür musste U21-Akteur Moritz Flotho zuhause bleiben. Die Hausherren erwischten den deutlich besseren Start. Hertha verbuchte früh die ersten Chancen, weil Fabian Reese und Haris Tabakovic mächtig aufdrehten. Zunächst stocherte Tabakovic den Ball nach einem weiten Reese-Einwurf am Tor vorbei (3.). Dann kam Berlins Torjäger nach einem tollen Zusammenspiel mit Reese erneut zum Abschluss, der aber zur sicheren Beute von SCP-Keeper Jannik Huth wurde (6.). Huth ist beim Gegentreffer machtlos Doch in Minute elf war Huth machtlos. Hertha-Flügelflitzer Reese setzte sich einmal mehr auf der linken Seite durch, vernatzte Marco Schuster und Raphael Obermair, um dann flach Richtung Fünfer zu passen. Dort wurden sich die SCP-Innenverteidiger David Kinsombi und Tobias Müller nicht einig, wer zum Ball geht, so dass Tabakovic mit seinem achten Saisontreffer zum 1:0 einnetzte. Das Paderborner Spiel war auch anschließend von vielen Fehlern geprägt, doch aber der 15. Minute gewannen die Gäste durch Ballbesitz zunehmend an Sicherheit. Die ersten SCP-Abschlüsse durch Conteh (21.), Kinsombi (23.) und Obermair (24.) waren dabei noch recht harmlos. Die nächsten beiden Torgelegenheiten hatten es jedoch in sich. Zunächst verpasste Filip Bilbija nach toller Vorarbeit von Obermair und Conteh nur um Zentimeter das 1:1 (27.), ehe der Paderborner Stürmer nach einem sehenswerten Obermair-Pass am glänzend reagierenden Hertha-Torhüter Tjark Ernst scheiterte (30.). Berlins Leistner schrammt zunächst an Platzverweis vorbei In der 33. Minute hatte Berlins Kapitän Toni Leistner riesiges Glück, dass sein Foul gegen Conteh nicht als Notbremse gewertet wurde. Schiedsrichter Tom Bauer beließ es bei einer Gelben Karte, weil Leistners Teamkollege Marton Dardai noch in der Nähe gestanden hatte. Doch dieser hätte den pfeilschnellen Conteh wohl nicht mehr gestoppt. Der VAR griff dennoch nicht ein. Und es kam noch bitterer für Paderborn, denn in der Schlussphase der ersten Hälfte entdeckte die Hertha wieder die Offensive. Tabakovic scheiterte in der 42. Minute noch an Huth. Doch mit der letzten Aktion des ersten Durchgangs erhöhte Berlin auf 2:0. Diesmal ließ sich die linke Paderborner Abwehrseite düpieren. Marten Winkler passte auf Jonjoe Kenny. Und der Ex-Schalker schlenzte das Leder aus halbrechter Position ins lange Eck (45.+2). Anschließend pfiff der Referee sofort zur Halbzeit. Schneller Anschlusstreffer bringt Hoffnung Paderborns Trainer reagierte auf die Außenbahnprobleme und brachte Laurin Curda für Marco Schuster in die Partie. Und der SCP fand die schnelle Antwort auf den zweiten Gegentreffer. Mattes Hansen spielte einen Diagonalball auf Bilbija, der in die Mitte passte. Conteh ließ geschickt durch und der am zweiten Pfosten lauernde Florent Muslija verkürzte mit seinem sechsten Saisontor auf 2:1 (47). Doch die SCP-Freude währte nur kurz, denn es gab ja noch das Hertha-Duo Reese/Tabakovic. So warf Reese in Minute 54 wieder einmal den Turbo an, um nach innen zu flanken. Und Tabakovic bugsierte den Ball aus kurzer Distanz zum 3:1 über die Linie. Paderborn musste erneut einem Zwei-Tore-Rückstand hinterherrennen. Hertha blieb in der Defensive anfällig. Bilbija (59.) und Muslija (69./78.) hatten Chancen aufs 3:2. Kwasniok wechselte mit Grimaldi (63.) und Platte (73.) zudem zwei frische Stürmer ein, um dann auch noch Max Kruse und Robert Leipertz (79.) zu bringen. Doch auch diese Maßnahmen sollten nicht mehr fruchten, denn dem SCP fehlte an diesem Tag einfach das nötige Spielglück. Kruse-Freistoß geht hauchdünn am Tor vorbei Jede Menge Pech hatten die Gäste auch in der 82. Minute, als Platte seinen Teamkollegen Mattes Hansen mit dem Fuß am Kopf erwischte. Der SCP-Sechser erlitt eine Platzwunde, konnte aber weiterspielen. Stattdessen spielte die Hertha ab der 86. Minute in Unterzahl. Kapitän Leistner hatte wegen eines Fouls an Platte Gelb-Rot gesehen. Und wer weiß, was noch passiert wäre, wenn Max Kruse in der 88. Minute seinen ersten Zweitligatreffer für Paderborn erzielt hätte. So verfehlte ein 20-Meter-Freistoß des Ex-Nationalspielers nur hauchdünn sein Ziel. In der Nachspielzeit verpassten dann auch Bilbija, Leipertz und Grimaldi den Anschlusstreffer. Unterm Strich stand am Ende eine unnötige Niederlage zu Buche, mit der Paderborn im Mittelfeld der Tabelle verharrt. Für den SCP geht es nun mit zwei Auswärtsspielen im Südwesten der Republik weiter. So gastieren die Kwasniok-Schützlinge am kommenden Mittwoch, 1. November, in der zweiten Runde des DFB-Pokals zunächst beim SC Freiburg (18 Uhr), ehe am Sonntag, 5. November, in der Liga mit dem Gastspiel beim Karlsruher SC (13.30 Uhr) ansteht. Verfolgen Sie das Spiel hier im NW-Ticker:

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