
Paderborn. Die Länderspielpause am kommenden Wochenende will man beim SC Paderborn 07 sportlich dafür nutzen, weiter zu arbeiten und wohl auch, um einmal in Ruhe durchzuatmen. Denn aus sportlicher Sicht läuft es für den ostwestfälischen Zweitligisten bisher nicht gut. Ein Grund dafür, dass sich auch SCP-Präsident Thomas Sagel kürzlich öffentlich zu Wort meldete. In einem Interview auf der Homepage des SC Paderborn blickt Sagel kritisch auf den bisherigen Saisonverlauf zurück.
"Natürlich können wir mit dem Status quo nicht zufrieden sein", beginnt der SCP-Präsident. Denn man habe eine gute Vorbereitung gespielt und sei dann nicht "aus den Startlöchern gekommen". Dabei missfällt Sagel nicht primär die Tabellensituation, sondern die "Art und Weise", wie der SC Paderborn momentan auftritt. "Unseren Aktionen fehlt derzeit manchmal die Überzeugung", so Sagel. Fehlendes Selbstbewusstsein und eine fehlende "Paderborner Fußball-Mentalität" ergänzten, laut des Präsidenten die Mängelliste.
Jedoch gibt es auch eine gewisse Dosis Rückendeckung für Cheftrainer Lukas Kwasniok und sein Team: "Niemand kann nach fünf Spielen ernsthaft den Stab über unsere Mannschaft oder Einzelne brechen. Das Team braucht nach den personellen Veränderungen offensichtlich noch Zeit, um Sicherheit und Selbstverständnis in die eigenen Abläufe zu bekommen", sagt Sagel. Die Ungeduld einiger SCP-Fans könne er trotzdem gut nachvollziehen, jedoch bittet der 59-Jährige die Anhänger um etwas Nachsicht. Es ginge jetzt darum, dass das Team krisenfest und stabil werde. Dafür sei wichtig, die "Gemeinschaft hier in Paderborn unter Beweis zu stellen".
Personeller Umbruch hinterlässt Spuren
Auf diesem Weg werde der SCP zurück zu alter Stärke finden, ist sich der Vereinschef sicher. Auch auf den personellen Umbruch im Team kommt Sagel zu sprechen. Die Abgänge von unter anderem Uwe Hünemeier, Ron Schallenberg, Julian Justvan und Marvin Pieringer hätten kompensiert werden müssen. "Mit Max Kruse, David Kinsombi, Visar Musliu und Adriano Grimaldi sind Spieler hinzugekommen, die bei früheren Stationen vergleichbares Niveau bewiesen haben. Beim Kader setzen wir auf einen guten Mix zwischen gestandenen Akteuren und talentierten Spielern." Auch Schallenberg oder Justvan seien nicht als "Top-Spieler" zum SCP gekommen, man habe sie in Paderborn dazu gemacht.
"Aktuell müssen wir noch Spieler verkaufen, um unseren Etat auszugleichen", fügt Sagel an. Und auch sein sportlicher Blick in die Zukunft bleibt kritisch: Aktuell gehe es darum, Ruhe und Geduld zu bewahren und die Situation gemeinsam zu stabilisieren. Schritt für Schritt zu punkten sei das Ziel der nächsten Wochen. Das Präsidium und der Aufsichtsrat würden jedoch "die Entwicklung jederzeit kritisch verfolgen und auf alle Entwicklungen vorbereitet sein." Was das in letzter Konsequenz bedeutet, sollte der SCP nicht wie gewünscht in die Erfolgsspur finden, bleibt offen.
Den Frauenfußball stärken
Am Donnerstag gab der SC Paderborn bekannt, ab sofort mit der Damen- und Mädchenfußball Abteilung des Delbrücker SC zu kooperieren. "Durch diese Partnerschaft, die zunächst bis zum 30. Juni 2024 vereinbart ist, erfüllt der Verein eine Auflage der Deutschen Fußball Liga (DFL)", heißt es in einer Pressemitteilung. Danach sollen alle Vereine der 1. und 2. Bundesliga eine Kooperation oder ein bestimmtes Engagement im Frauenfußball eingehen, um diesen insgesamt zu stärken.
Die neue Kooperation umfasst zwei Damen- und fünf Juniorinnen-Teams des Delbrücker SC. Die erste Damen-Mannschaft des Vereins aus dem Kreis Paderborn spielt in der Landesliga. Die weibliche U17 tritt gar in der Regionalliga West an, der zweithöchsten Spielklasse. "Der SCP07 bildet zukünftig eine Schnittstelle zwischen dem DSC und anderen Organisationen im Umfeld des Frauenfußballs", heißt es in der Vereinsmitteilung weiter.
SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger freue sich darauf, die Aufmerksamkeit und Reichweite des Frauen- und Mädchenfußballs zu erhöhen. Bewusst habe der SC Paderborn für eine Kooperation mit einem regionalen Verein entschieden. "Um die gute Arbeit im Bereich des Frauenfußballs vor Ort nachhaltig zu stärken. In Zukunft streben wir weitere Kooperationen in unserer Region an", so Hornberger. Delbrück-Präsident Elmar Westermeyer ist sich sicher, dem Mädchen- und Damenfußball in der Region durch die Kooperation einen "weiteren Schub geben" zu können. "Wir kooperieren im Jugendbereich oder durch Spiele in unserem Stadion bereits in vielen Bereichen sehr vertrauensvoll miteinander und bauen die Verbundenheit jetzt weiter aus", so Westermeyer weiter.
Einen Ex-Paderborner zieht's nach Saudi Arabien

Abdelhamid Sabiri wechselte 2019 für satte 1,5 Millionen Euro vom englischen Klub Huddersfield Town zum SC Paderborn. In Paderborns zweiter Bundesligasaison 2019/20 erzielte der 1,86 Meter große Offensivspieler vier Treffer für den SCP und lieferte eine Torvorlage. Seither war Sabiri für diverse Klubs in der italienischen Serie A und B unterwegs. Zuletzt stand der heute 26-Jährige beim AC Florenz unter Vertrag, bestritt bis dato jedoch kein einziges Pflichtspiel für Florenz, da er nach seinem Wechsel aus Genua sofort wieder zurück an seinen Ex-Verein verliehen wurde.
Für Sampdoria Genua kam Sabiri in der vergangenen Saison in 32 Spielen in der Serie A auf sieben Torbeteiligungen. Nun zieht es den gebürtigen Marokkaner - wie viele andere in letzter Zeit - nach Saudi Arabien. Zunächst soll Sabiri für den Klub Al-Fayha FC für ein Jahr auf Leihbasis in der Saudi Pro League auflaufen. Medienberichten zufolge liegt die Leihgebühr bei 100.000 Euro. Zudem besitzt der aktuelle Tabellenachte eine Kaufoption, die bei drei Millionen Euro liegen soll.
Grundschüler erradeln sich Autogramme der SCP-Profis
Die Paderborner Grundschule Overberg-Dom hat beim Schulradeln 2023 mit 72 gefahrenen Kilometern pro Kopf das beste Ergebnis aller teilnehmenden Schulen im Kreis Paderborn erzielt. Als Belohnung lud der SCP die Schülerinnen und Schüler nun zu einer Bewegungsstunde ein, bei der auch SCP-Maskottchen Holli sowie die beiden Offensivspieler Filip Bilbija und Co-Kapitän Robert Leipertz mit von der Partie waren. Die SCP-Profis ließen es sich dabei nicht nehmen, unter den strahlenden Kids auch einige Autogramme zu verteilen.