SCP-Splitter

Verbindungen zwischen Kwasniok, Wollitz und Klopp und ein SCP-Neuzugang, der aktuell Hoffnung macht

Dem SC Paderborn steht am Sonntag im DFB-Pokal ein Kampfspiel gegen Energie Cottbus bevor. Uwe Hünemeier, der einst 84 Pflichtspiele für Energie bestritt, hat viele positive Erinnerungen an seinen Ex-Klub und weiß, was nötig ist, um im Stadion der Freundschaft zu bestehen.

SCP-Trainer Lukas Kwasniok und sein Team sind am Sonntag beim DFB-Pokalspiel gegen Energie Cottbus gefragt. Kurz vor der Abreise kann der Coach von zwei Rückkehrern in der Offensive berichten. | © BESIM MAZHIQI

Yannick Sonntag
11.08.2023 | 11.08.2023, 20:00

Paderborn. Der DFB-Pokal steht vor der Tür. In Runde eins dürfen der SC Paderborn und Trainer Lukas Kwasniok beim Viertligisten Energie Cottbus ran. Während der Cheftrainer bisher nur wenige direkte Berührungspunkte mit dem Kontrahenten von kommendem Sonntag hatte, verfügt Co-Trainer Uwe Hünemeier über sehr viele davon. Um 18 Uhr startet das Spiel des SCP im Cottbusser Stadion der Freundschaft, aber "mit Freundschaft ist es da schnell vorbei, wenn das Spiel losgeht", weiß "Hüne" besonders gut.

Ohne Kampf wird's eng

84 Spiele absolvierte Hünemeier für die Ostdeutschen von 2010 bis 2013. "Ich habe es schon häufiger gesagt, Cottbus war wohl der wichtigste Schritt in meiner Karriere. Dort habe ich den Sprung in den Profifußball geschafft", so Hünemeier. "Ich hatte dort eine tolle Zeit und freue mich schon sehr auf das Spiel am Sonntag." Was Energie Cottbus auszeichnet, sei jede Menge Herz und eine leidenschaftliche Spielweise. "Wenn wir den Kampf nicht von der ersten Sekunde annehmen, wird es ganz eng", mahnt Hünemeier.

Mit Cottbus stand Hüne, der seine Karriere nach der letzten Saison im Trikot des SCP beendete, in der Saison 2010/11 sogar im Halbfinale des DFB-Pokals, schied dort aber ganz knapp gegen den MSV Duisburg aus. Kurz vor Schluss hatte Hünemeier sogar selbst eine Riesen-Chance: "Der Ball war eigentlich hinter der Linie, aber Torlinientechnik gab es damals nicht", erinnert sich der 37-Jährige. "Hätte der Treffer gezählt, wären wir in Überzahl in die Verlängerung gegangen."

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Doch das tat er nicht, Duisburg zog ins Finale ein und musste sich dort mit 0:5 gegen Schalke 04 geschlagen geben. "Wir haben damals zum Beispiel die Erstligisten Hoffenheim und Freiburg besiegt, ich bin sicher, wir hätten im Finale besser ausgesehen als Duisburg."

Kwasniok, Wollitz und Klopp

Als sich Uwe Hünemeier 2010 Energie Cottbus anschloss, stand wie auch heute Claus-Dieter "Pele" Wollitz als Trainer am Seitenrand der Ostdeutschen. "Pele ist manchmal ein Rumpelstilzchen an der Seitenlinie. Aber das ist seine Art und er schafft es, aus seinen Spielern immer wieder eine Einheit zu formen. Ich hatte eine super Zeit mit ihm und freue mich sehr, ihn wiederzusehen", so der Co-Trainer des SC Paderborn.

Claus-Dieter "Pele" Wollitz ist bereits in seiner dritten Amtszeit als Trainer vom FC Energie Cottbus. - © Christian Weische
Claus-Dieter "Pele" Wollitz ist bereits in seiner dritten Amtszeit als Trainer vom FC Energie Cottbus. | © Christian Weische

Häufig werde Hüne auch darauf angesprochen, inwiefern sich zum Beispiel Lukas Kwasniok, Claus-Dieter Wollitz, Steffen Baumgart oder auch Liverpool-Tainer Jürgen Klopp, den Hünemeier in seiner Zeit beim BVB kennengelernt hat, vom Stil her ähneln.

Denn in seinem Führungsstil schüchtern ist keiner der Genannten. "Jeder hat seinen eigenen Ansatz und das ist auch gut so. Was aber alle vereint ist, dass sie den Fußball unfassbar lieben und diese Liebe vielleicht auch etwas mehr nach außen tragen als andere Trainer."

Noch kein Einsatz für Ansah

Der 18-jährige Ilyas Ansah hat in den letzten Wochen mit seiner Torgefahr in der U21 des SCP auf sich aufmerksam gemacht. So traf der 1,94 Meter große Stürmer in der Regionalliga beim 3:2-Erfolg gegen den FC Gütersloh Ende Juli. Beim 2:0-Sieg gegen die Reserve von Fortuna Düsseldorf erzielte Ansah eine Woche darauf sogar beide Tore. Trotz der Verletzung von Max Kruse hat Ansah jedoch noch keine Chance, am Sonntag im DFB-Pokal Einsatzzeiten bei den Profis zu bekommen. Und das hat zwei Gründe.

Zum einen ist man durch die beiden Rückkehrer Robert Leipertz und Adriano Grimaldi für das Spiel gegen Cottbus in der Offensive doch besser versorgt als gedacht. Zum anderen kommt Paderborn-Coach Lukas Kwasniok eine solche Debatte etwas zu früh: "Der Junge soll sich in Ruhe entwickeln und erst einmal seine Tore in der Regionalliga schießen. Heute entsteht ganz schnell ein Hype, was in beide Richtungen laufen kann."

Und wenn der Spieler dann bei den Profis doch nicht die gewünschte Leistung bringe, werde er auch schnell mal "zerfetzt": "Dann heißt es auf einmal, wie kann man den denn schon spielen lassen", so der SCP-Coach.

Curda überzeugt, Huth bleibt im Tor

Voll des Lobes ist Kwasniok für seinen Neuzugang Laurin Curda, der in einem schlechten Spiel des SCP gegen Aufsteiger Osnabrück noch zu den Besten gehörte - und das, obwohl Curda erst 21 Jahre alt ist und im Sommer von der TSG Balingen aus der Regionalliga nach Paderborn wechselte.

"Der Junge war in der U19 von Hoffenheim Kapitän und hat in der Regionalliga mit seiner Physis überzeugt. Laurin hat eine tolle Einstellung zu seinem Job und will sich immer verbessern", so Kwasniok. Zudem sei Curda in der Defensive flexibel einsetzbar. Ein Beispiel dafür, wie gut es funktionieren kann, Spieler aus der vierten Liga zu verpflichten.

Einen Tausch auf der Torhüterposition, wie ihn so mancher Übungsleiter im Pokal gerne vollzieht, wird es beim SCP in Cottbus nicht geben. Zwischen den Pfosten wird in Cottbus wie gewohnt Jannik Huth stehen. "Ich will in der ersten Pokalrunde den Kapitän auf dem Platz haben", so Kwasniok, der in den letzten Wochen aber einen sehr starken Pelle Boevink im Training erlebte. "Pelle macht das aktuell richtig gut, wenn er so weitertrainiert, ist er für die zweite Runde eine Option." Natürlich vorausgesetzt, dass es dazu auch kommt.

Spende für die Tafel

Etwa 300 Fans des SC Paderborn werden zum Pokalspiel nach Cottbus mitreisen. Eine noch etwas höhere Zahl kam unter der Woche an anderer Stelle zur Geltung: Im Zuge des Umbaus der Home-Deluxe-Arena hat der SC Paderborn seine ausrangierten Scheinwerfer der Flutlichtanlage gegen eine Spende zum Verkauf angeboten. Der Erlös dieser Aktion in Höhe von 1.511 Euro kommt nun der Paderborner Tafel zugute.

Wenn der SCP am kommenden Sonntag in Cottbus spielt, stattet SCP07-Maskottchen Holli dem Sommerfest der Tafel einen Besuch ab. Währenddessen findet im Bayernweg 58 in der Paderborner Stadtheide zwischen 11 und 16 Uhr ein Flohmarkt und eine Kunstversteigerung statt.


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