SC Paderborn vor dem ersten Heimspiel: "Schlag in die Magengrube" als Wachmacher

Paderborn. Unter der Woche wurde es auch mal etwas lauter im Trainingszentrum des SC Paderborn 07. Denn was Lukas Kwasniok zum Saisonauftakt beim 0:5 gegen Greuther Fürth von seinem Team zu sehen bekam, war wenig zufriedenstellend. Am Mittwoch folgte dann die Reaktion: "Wir hatten eine unfassbar gute Trainingseinheit, vielleicht die beste seit der Vorbereitung", so der SCP-Coach. Ob davon auch im Ernstfall etwas übrig bleibt, kann der SCP am Freitagabend im Nachbarschaftsduell gegen den VfL Osnabrück (18.30 Uhr) unter Beweis stellen. Die herbe Niederlage in Fürth war für Trainer wie Spieler eine bittere Pille, "aber das war auch schon eine sehr sonderbare Konstellation", spricht der SCP-Trainer die frühe Unterzahl durch die rote Karte von Neuzugang Visar Musliu an. "Da kannst du dich nicht drauf vorbereiten." "Ein Schlag in die Magengrube" Nachvollziehbar ist, dass der SCP im Zehn-gegen-Elf über 85 Minuten gegen offensivstarke Mittelfranken nicht den Fußball spielen konnte, der ihn ausmacht und den die Fans so lieben. 36 Prozent Ballbesitz und kein einziger Schuss aufs gegnerische Tor sprechen da eine deutliche Sprache. Schon zur Halbzeit war die Messe beim 0:3 aus Paderborner Sicht bereits gelesen. "Wir haben einen Kampf verloren, nicht mehr und nicht weniger. Ein Schlag in die Magengrube. Jetzt gilt es, den nächsten Kampf zu gewinnen", fasst Kwasniok zusammen. So ist zu erwarten, dass die Kicker von der Pader an ihrem ansonsten häufig erfolgreichen und attraktiven Spielsystem wenig herumschrauben werden. "Machen wir uns nichts vor, wir spielen hier zu Hause vor unserem Publikum und gehen natürlich als Favorit ins Spiel, trotz der hohen Niederlage - die Herausforderung nehmen wir an und wollen unsere Fans wieder begeistern", ist Kwasniok weiterhin selbstbewusst. Dazu gehöre auch, mehr untereinander zu kommunizieren: "Daraus entsteht Leidenschaft und der Wille, gemeinsam zu verteidigen." Ein Gegner mit offensiven Stärken Dabei trifft man auf einen Aufsteiger, der nach einer knappen Auftaktniederlage wohl ebenfalls am Freitagabend nicht zurückziehen wird, wenn es darauf ankommt. Osnabrück offenbarte beim 2:3 gegen den Karlsruher SC ebenfalls Schwächen, meist defensiver Art. Dafür zeigte das Team von VfL-Trainer Tobias Schweinsteiger in der Offensive, was es im Stande ist zu leisten. "Prunkstück ist sicher das Mittelfeld um Lukas Kunze und Maximilian Thalhammer. Im Umschaltspiel ist Osnabrück immer gefährlich", weiß Kwasniok. Eine Reaktion wird trotzdem auch personeller Art erfolgen. Zunächst braucht es einen Ersatz für den nach seinem Platzverweis für drei Spiele gesperrten Musliu. Wenig überraschend, dass dafür Jannis Heuer in die Startelf rutscht. "Es wird aber dazu noch zwei, drei weitere Veränderungen geben" so Kwasniok. Taktik hin oder her, "es gab Elemente, die insgesamt einfach nicht gut waren." Kwasniok fordert mehr Einsatz Der Paderborn-Trainer habe das Arbeiten gegen den Ball, Leidenschaft und Laufbereitschaft vermisst. "Das sind alles sehr gute Jungs, die einmal kurz vergessen haben, wie es geht." Bleibt zu hoffen, dass diese Spontan-Amnesie nach einer laut Übungsleiter mehr als guten Trainingswoche am Freitagabend ausbleibt. Dann kann die Saison auch für den SCP endlich losgehen. Und so könnten sie spielen VfL Osnabrück: Grill - Rorig, Gyamfi, Wiemann, Kleinhansl - Thalhammer - L. Kunze, Tesche - Niemann, Engelhardt, Makridis SC Paderborn: Huth - Heuer, Tob. Müller, M. Hoffmeier - Obermair, Rohr, Klefisch, K. Ezekwem - Bilbija, Muslija - Kruse

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