Angstgegner Fürth kann kommen: Paderborn ist für den Saisonstart gerüstet

Paderborn. Auch die Generalprobe glückte. So feierte der SC Paderborn am Samstag im letzten Testspiel der Saisonvorbereitung einen souveränen 3:0 (2:0)-Erfolg gegen den niederländischen Erstligisten RKC Waalwijk. Max Kruse (29., Foulelfmeter) und Mattes Hansen (38.) erzielten in dem nicht-öffentlichen Testkick im Sportzentrum Kaiserau ihre Premierentreffer für Paderborn. Sirlord Conteh (64.) traf zum Endstand. Am Tag zuvor hatte eine mit zahlreichen heißen Startelfkandidaten gespickte SCP-Elf einen 2:1-Sieg gegen den Erstligisten Bayer 04 Leverkusen gefeiert. Dabei hatten die Paderborner zwar wie schon beim 0:2 gegen Dresden einige Schwächen offenbart. Und insgesamt leistete sich das Team von Trainer Lukas Kwasniok in den Testspielen zu viele individuelle Fehler. Doch unterm Strich scheint der SCP für den Zweitligastart beim Angstgegner SpVgg Greuther Fürth (Sonntag, 30. Juli, 13.30 Uhr) bestens gerüstet zu sein. "Ich bin recht zuversichtlich", betont Cheftrainer Lukas Kwasniok. Mit Spielern wie Schallenberg, Justvan, Pieringer, Humphreys und Srbeny hat der SCP zwar jede Menge Qualität und Führungsstärke verloren. Doch Neuzugänge wie Musliu, Kruse, Bilbija, Kinsombi, Ezekwem, Hansen und Curda haben den Kader zumindest in der Breite vielleicht sogar noch besser gemacht. Enges Rennen um die Startelfplätze Obwohl beim Saisonstart mit Leipertz, Platte und Grimaldi mindestens drei SCP-Akteure verletzungsbedingt fehlen werden, stehen Lukas Kwasniok wohl 18 einsatzfähige Feldspieler zur Verfügung, die leistungsmäßig eng beieinander liegen. "Ich habe auch immer gesagt: Wir brauchen keine gute erste Elf, sondern eine gute Mannschaft", sagt Paderborns Coach, der in Sachen Startformation die Qual der Wahl hat. Auf der Torwartposition ist die Entscheidung allerdings längst gefallen. Jannik Huth ist die unangefochtene Nummer eins, wenngleich der neue SCP-Kapitän im Test gegen Leverkusen zwischen Genie und Wahnsinn schwankte. So leistete sich Huth einerseits zwei haarsträubende Fehlpässe, um andererseits mit bärenstarken Paraden den Sieg zu sichern. In der Dreierkette dürfte Visar Musliu als zentraler Innenverteidiger gesetzt sein, wenngleich der Neuzugang gegen Bayer ein wenig wackelte. Kimberley Ezekwem hat wohl ebenfalls einen Startelfplatz sicher. Bleibt die Frage, ob die Freiburger Leihgabe als linker Halbverteidiger oder auf der linken Außenbahn zum Einsatz kommt. Schließlich fällt Robert Leipertz (Meniskuseinriss) als fest eingeplanter Außenbahnspieler aus. Ein klassischer Neuner fehlt derzeit Gegen Leverkusen überzeugte Ezekwem auf der linken "Schiene". Auf der rechten Seite bot Neuzugang Laurin Curda, der den angeschlagenen Raphael Obermair (Muskelverhärtung) ersetzte, eine gute Leistung. Auch dies ist ein Indiz für die Breite im Kader, zumal auch Sebastian Klaas und Marcel Hoffmeier für diese Positionen in Frage kommen. Hoffmeier ist zudem ein heißer Kandidat für die Dreier-Abwehrkette, in der Jannis Heuer und Tobias Müller ebenfalls um ein Startelf-Ticket kämpfen. Im zentralen Mittelfeld konkurrieren Kai Klefisch, Maximilian Rohr und Youngster Mattes Hansen um die beiden Plätze auf der Doppel-Sechs. Auch in der Offensive hat Kwasniok reichlich Auswahl, wenngleich mit Adriano Grimaldi und Felix Platte zwei wuchtige Stoßstürmer ausfallen. Und da der SCP (noch) keinen klassischen Neuner verpflichtet hat, fehlt derzeit eine wichtige taktische Option. Kruse punktet, Kinsombi schwächelt Die Variabilität im Angriff dürfte dennoch groß genug sein. Mit Sirlord Conteh hat der SCP beispielsweise eine brandgefährliche Waffe, wenn der Gegner Räume anbietet. Der pfeilschnelle Stürmer muss sich aber wohl in Fürth mit der Jokerrolle begnügen. Gleiches gilt für Niclas Nadj, der in den Testspielen immens fleißig war. Die besten Karten für die drei Offensivplätze schienen David Kinsombi, Florent Muslija und Filip Bilbija zu haben. Allerdings konnte Kinsombi bei seinen letzten beiden Testspiel-Auftritten keine Pluspunkte sammeln, während Promi-Neuzugang Max Kruse in fünf Testspiel-Einsätzen einen Treffer und vier Assists verbuchte. Muslija schoss in den besagten Tests derweil vier Tore und ist immer für einen Geniestreich gut. Neuzugang Bilbija erweist sich für die Gegner als stetiger Unruheherd. "Filip ist mit seinen langen Stelzen unangenehm. Er kann Bälle festmachen und geht in die Tiefe", urteilt SCP-Coach Kwasniok, der in den kommenden Tagen noch ein wenig tüfteln muss. Doch dies zählt bekanntermaßen zu seinen Lieblingsbeschäftigungen.

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