Paderborns neuer Innenverteidiger wirft gerne den Vorwärtsgang ein

Bad Häring. Innenverteidiger mit einem starken linken Fuß, ausgeprägten technischen Fertigkeiten und einem guten Aufbauspiel sind schwer zu finden. Der SC Paderborn hatte in der vergangenen Rückrunde mit dem 20-jährigen Engländer Bashir Humphreys einen solchen Akteur in seinen Reihen, doch die Leihgabe ist zum FC Chelsea zurückgekehrt. Nun soll ein Leihspieler vom SC Freiburg diese Lücke schließen: Kimberly Ezekwem bringt hierbei noch weitere Qualitäten mit, die der 22-Jährige derzeit auch im SCP-Trainingslager im österreichischen Bad Häring unter Beweis stellen will. "Meine Spielweise ist schon sehr speziell", sagt Ezekwem und grinst. So ist der Innenverteidiger mit einem immensen Offensivdrang ausgestattet, der sich in der Saison 2020/21 auch in beeindruckenden Zahlen widerspiegelte. Da nämlich steuerte das Abwehr-Ass in der Regionalliga Südwest satte 14 (!) Assists zum Drittliga-Aufstieg des SC Freiburg II bei. Einige Treffer bereitete Ezekwem zwar durch Standardsituationen vor, weil er für Ecken und Freistöße aus dem Halbfeld verantwortlich zeichnete. Doch so mancher Assist resultierte aus einem seiner gefürchteten Flankenläufe. "Ich schalte mich gerne mit nach vorne ein", sagt der Deutsch-Nigerianer, der bei der Suche nach einem neuen Arbeitgeber daher ganz bewusst den SC Paderborn auswählte. "Der offensive Spielstil passt richtig gut zu mir", so Ezekwem. Lange Leidenszeit bis zur Diagnose Der gebürtige Münchener, der aus einer sportbegeisterten Familie stammt, hatte seine Karriere beim SC Freising gestartet und landete über die Stationen SE Freising und TSV 1860 München als Zehnjähriger im Nachwuchsleistungszentrum des FC Bayern München. 2018 folgte der Wechsel zum SC Freiburg. Bei den Badenern sollte er in seinem ersten Seniorenjahr sofort durchstarten. Ezekwem erhielt einen Profivertrag und trainierte ab Sommer 2021 in der ersten Mannschaft. Der Traum von der Bundesliga schien greifbar nahe, doch es folgten diverse Rückschläge. Die erste dreimonatige Zwangspause musste er ab Ende August 2021 einlegen. Ezekwem hatte starke Schmerzen an der Außenseite des linken Knies. Eine Diagnose gestaltete sich schwierig. Der angehende U20-Nationalspieler kämpfte sich zurück, musste ab Ende Januar 2022 aber erneut passen. Auch die Drittliga-Saison 2022/23 begann denkbar schlecht. Dass der junge Innenverteidiger am ersten Spieltag im Heimspiel gegen Aue (1:1) nach nur 33 Sekunden wegen einer Notbremse vom Platz flog, war kein allzu großes Drama. Doch wenige Tage später kehrten die Schmerzen zurück. "Die ganze linke Seite bereitete Probleme", so Ezekwem, für den das Fußballjahr 2022 vorzeitig gelaufen war. Nur die Wohnung fehlt noch Nach Monaten des Rätselratens wurde dann endlich der Grund für die Verletzungsmisere gefunden. "Als die Ursache feststand, waren die Beschwerden nach wenigen Wochen verschwunden", berichtet der 22-Jährige. Folge: Ezekwem avancierte in der Rückrunde zum Leistungsträger der Freiburger Reserve und trug maßgeblich zur sensationellen Drittliga-Vizemeisterschaft bei. Und das Sportmagazin "Kicker" verlieh ihm in seiner aktuellen Drittliga-Rangliste des Deutschen Fußballs das Prädikat "Herausragend". Am 6. Mai 2023 feierte er im Freiburger Heimspiel gegen RB Leipzig (0:1) darüber hinaus das lang ersehnte Bundesliga-Debüt. Im Trikot des SC Paderborn will Ezekwem nun in der 2. Bundesliga endgültig den Durchbruch im Profibereich schaffen. "Hier kann ich auf größerer Bühne performen. Ich will so viel Spielpraxis wie möglich sammeln und zu einem gestandenen Spieler reifen", sagt der knapp 1,90 Meter große Abwehrhüne. Bei seinem neuen Team gerät Ezekwem ins Schwärmen. "Hier ist alles top, ich wurde super aufgenommen", betont der SCP-Novize. Allein eine neue Wohnung fehlt noch zum großen Glück. "Ich hoffe, dass ich nach dem Trainingslager fündig werde", erklärt Ezekwem. Mit seinem älteren Bruder Cottrell (24), der in der vergangenen Saison beim SC Verl spielte, hätte er durchaus eine WG bilden können. "Aber leider ist Cottrell nach Oberhausen gewechselt", berichtet Kimberly.

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