"Ich war sofort Feuer und Flamme": Paderborns Trainer über Neuzugang Max Kruse

Paderborn. Zugegeben, drei, vier Kilo könnten schon noch runter. Und die fehlende Matchpraxis war Max Kruse anzumerken. Doch schon bei seinem ersten Auftritt im Trikot des SC Paderborn ließ der prominente Neuzugang wiederholt seine Klasse aufblitzen. So kam Kruse am Samstag im nicht-öffentlichen Testspiel gegen den Regionalligisten Wuppertaler SV in den zweiten 45 Minuten zum Einsatz. Und der 35-Jährige lieferte im heimischen Trainingszentrum prompt den Assist zum 2:1-Siegtreffer (68.) durch Sirlord Conteh. "Max braucht noch ein paar Wochen. Aber er hat das Auge und den Fuß. Das verlernst du nicht", erklärte SCP-Coach Lukas Kwasniok nach einem gelungenen Testspiel-Auftakt, in dem sein Team gegen einen aggressiv zu Werke gehenden WSV schwer gefordert worden war. Der gastgebende Zweitligist war zwar durch Neuzugang Adriano Grimaldi (3.) früh in Führung gegangen. Doch ein dicker Patzer von SCP-Keeper Pelle Boevink bescherte den Wuppertalern den Ausgleich (15.), den sie sich bis zur Pause auch redlich verdienen sollten. Nach dem Wechsel hatte Paderborn die Gäste dann aber gut im Griff. Der Ball lief nun deutlich besser, woran auch Max Kruse seinen Anteil hatte. Noch sehenswerter als seine Vorarbeit zum 2:1 war hierbei der Zauberpass, mit dem er Robert Leipertz in Minute 77 eine Großchance eröffnete. "Wir werden auch künftig eine spieldominante Mannschaft bleiben. Aber am Ende wird im Strafraum das Geld verdient. Und da wird uns Max einfach guttun", betont Kwasniok. Zwei Routiniers für mehr Spielreife Paderborns Trainer sieht zudem keinerlei Gefahr, dass der extrovertierte Novize das Teamgefüge sprengen könnte. Im Gegenteil. "Max kommt in die Kabine und füllt sie mit Leben. Ein bisschen Trashtalk hier, ein Spruch da. Er ist einfach ein ganz normaler Fußballer und ein ganz normaler Mensch. Das macht einfach Freude", so Kwasniok, dem aber bewusst ist, dass Kruse auf dem Platz seine Freiheiten braucht. "Diese Freiheiten sollte man Künstlern und Genies immer zugestehen. Wir wundern uns, dass wir keine Kreativgeister mehr haben, nachdem wir das den Spielern in den Nachwuchsleistungszentren abtrainiert haben. Darum freuen wir uns auf Max, ohne ihn zu heroisieren. Er sieht auf dem Platz Dinge, die du selbst nicht erkennst. Max wird hier mit Leistung vorangehen", sagt der SCP-Trainer. Dieser hat mit Kruse (35) und Innenverteidiger Visar Musliu (28) zuletzt zwei routinierte Neuzugänge erhalten, die eigentlich nicht dem Paderborner Beuteschema entsprechen. "Wir möchten an Spielreife zulegen. Daher wollte ich einen Innenverteidiger, der so spielt, wie ich es mir vorstelle, und der eine gewisse Erfahrung hat. Und im vorderen Bereich wollte ich einen Spieler, der den Jungs weiterhilft und der Dinge selbst kreieren kann. Darum war ich bei Max Kruse sofort Feuer und Flamme. Alle haben Bock auf ihn", erklärt Kwasniok. Vier Leistungsträger müssen ersetzt werden Die Paderborner Personalplanungen sind damit aber noch nicht abgeschlossen. Gerade auf der Abgabenseite wird sich bei der aktuellen Größe des Kaders noch einiges tun. Und ein, zwei weitere Neuzugänge dürften folgen. Ob der SCP hierbei noch einen Ersatz für Julian Justvan holt, ist unwahrscheinlich. Für diese Rolle ist erst einmal Robert Leipertz eingeplant. Dass Paderborn noch einen Stürmer sucht, ist derweil kein Geheimnis. Doch dabei verspüren die SCP-Verantwortlichen keinen Zeitdruck. "Kruse, Leipertz und Grimaldi können auf der Neun spielen. Und mit Conteh haben wir einen Geschwindigkeits-Neuner. Wenn wir wieder viele Spieler in die Box bekommen, erzielen alle auch wieder sechs, acht oder zehn Tore", betont Kwasniok und erinnert an die vergangene Saison, als der SCP auch ohne 20-Tore-Stürmer die zweitbeste Offensive der 2. Liga stellte. Mit der Qualität des aktuellen Kaders ist der Chefcoach daher bereits sehr zufrieden. Die vor fast exakt einem Jahr getätigte Aussage, dass die Mannschaft qualitativ besser geworden ist, würde Kwasniok zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht wiederholen. "Vergangene Saison haben wir alle Spieler gehalten, die wir halten wollten. Nun musst du erst einmal Spieler wie Schallenberg, Justvan, Pieringer und Humphreys ersetzen", sagt Paderborns Trainer und ergänzt: "Letztes Jahr war das Gerüst sofort da. Nun merkst du, dass du Arbeit vor dir hast." Und Letzteres gilt sicher auch für Max Kruse.

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