Ein Duo für mehr Spielreife: Zwei Oldies gehen beim SC Paderborn voran

Paderborn. Was den Großteil der Statistiken und die Note für den künstlerischen Wert betrifft, zählte der SC Paderborn in der vergangenen Saison unbestritten zu den Top-3-Teams der 2. Fußball-Bundesliga. Am Ende aber musste sich der SCP mit Rang sechs begnügen. "Uns hat ein wenig die Spielreife gefehlt", nennt Lukas Kwasniok einen Grund für die Lücke zwischen Aufwand und Ertrag. Der SCP-Coach ist aber guter Dinge, dass sich sein Team in Sachen Spielreife steigern wird, obwohl seine Mannschaft künftig auf äußerst erfahrene Akteure wie Uwe Hünemeier (37) und Dennis Srbeny (29) sowie absolute Leistungsträger wie Kapitän Ron Schallenberg und Julian Justvan verzichten muss. "Zum einen sind die Jungs alle ein Jahr älter geworden. Spieler wie Maxi Rohr oder Raphael Obermair sind keine Schulbuben mehr. Zum anderen haben wir uns dafür entschieden, mit Adriano Grimaldi und David Kinsombi ein paar ältere Jungs hinzuzunehmen", sagt Kwasniok mit Blick auf die beiden Neuzugänge, die 32 und 27 Jahre alt sind. Im zweiten Anlauf klappt der Wechsel Grimaldi, der aus Saarbrücken an die Pader wechselte, ist mit seinen 32 Lenzen der älteste Spieler im SCP-Kader. &bdquo;Das habe ich heute erst erfahren“, sagte der 1,88 Meter große Stürmer beim Trainingsauftakt am Sonntag. Ansonsten hat nur Robert Leipertz, mit dem Grimaldi in der Saison 2014/15 in Heidenheim gespielt hatte, die 30er-Marke geknackt. Das Durchschnittsalter der SCP-Mannschaft liegt bei 24,4 Jahren. &bdquo;Ich will hier meine Erfahrung mit reinbringen und den Teamspirit beleben“, sagt Grimaldi, der schon vor der Zweitliga-Saison 2018/19 auf der Liste der potenziellen SCP-Neuzugänge gestanden hatte. &bdquo;Es gab damals Gespräche, ich war bereit. Aber letztlich haben sie sich für einen anderen Stürmer entschieden. So ist das halt im Fußball. Aber umso schöner, dass ich nun hier bin. Ich will hier noch einmal etwas erreichen“, erklärt der Angreifer. "Adi ist ein erfahrener Sturmtank", urteilt Lukas Kwasniok und ist guter Dinge, dass sich auch ein 32-Jähriger noch einmal steigern kann. "Alter schützt vor Leistung nicht. Das haben wir bei Robert Leipertz gesehen", betont der SCP-Coach. Leipertz will mehr Verantwortung übernehmen Eben jener Leipertz hatte in der vergangenen Saison mit elf Toren einen persönlichen Zweitliga-Rekord aufgestellt. Der letzte Treffer des 30-Jährigen datiert allerdings vom 20. Spieltag. Zwei Wochen später zog sich "Leipi" einen Knöchelbruch zu. Der gebürtige Jülicher feierte zwar ein überraschend schnelles Comeback, doch das Runde wollte einfach nicht mehr ins Eckige. "Die Sommerpause hat mir persönlich sehr gut getan, um ein paar Wehwehchen auszukurieren", sagt der 30-Jährige, der 261 Pflichtspiele im Profibereich vorweisen kann. Und Leipertz ist bereit, künftig noch mehr Verantwortung zu übernehmen. "Ich habe dem Trainer gesagt: Wenn du meine Hilfe brauchst, dann komm auf mich zu. Dann mache ich, was von mir verlangt wird", sagt der Offensivakteur. Die bisherigen Abgänge bereiten Leipertz keine großen Sorgen. "Die Neuzugänge sind ja auch nicht so verkehrt. Und ein Julian Justvan, der für mich in der vergangenen Saison einer der Top-5-Spieler der 2. Liga war, kam auch aus der Regionalliga", erklärt der 30-Jährige, der solche Wechselspiele zudem nur allzu gut aus Heidenheimer Zeiten kennt. Weitere Neuzugänge im Anflug "Da sind auch jedes Jahr die zwei, drei besten Spieler gegangen und du hast gedacht: Oh, jetzt spielen wir gegen den Abstieg. Und dann lief es anschließend noch besser als im Vorjahr", erinnert sich Leipertz und fügt an: "Es gibt in jeder Saison eine positive Überraschung. Es wäre schön, wenn wir das diesmal wären." Auch der Optimismus vieler Paderborner Fans dürfte sich in den nächsten Tagen weiter steigern. So will der SCP bis zum Trainingslager in Österreich (6. bis 14. Juli) weitere Neuzugänge präsentieren. Den nächsten Novizen gab’s schon am Montag mit Visar Musliu, der vom FC Ingolstadt an die Pader wechselt. Und der Innenverteidiger dürfte mit seinen 28 Jahren auch über die nötige Spielreife verfügen.

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