3:2-Heimsieg: Paderborn sorgt gegen Heidenheim für Hochspannung im Saisonfinale

Paderborn. Wenn die zwei besten Offensiven der 2. Fußball-Bundesliga aufeinander Treffen, kommt es nicht etwa zu einem Torfestival. Viel mehr sei ein Abnutzungskampf zu erwarten, sagte SCP-Coach Lukas Kwasniok vor der Partie gegen den 1. FC Heidenheim. Und trotzdem gab es an diesem Samstag auf beiden Seiten einige Torerfolge zu feiern. In einer bissigen und actionreichen Partie setzte sich der SC Paderborn 07 nach einem Halbzeitrückstand am Sonntagmittag schlussendlich mit 3:2 (1:2) gegen Heidenheim durch. Im Vergleich zum Spiel in Hamburg ging SCP-Coch Lukas Kwasniok mit zwei neuen Personalien in die Partie. Für Bashir Humphreys, für den es kürzlich mit der englischen U20-Auswahl auf Länderspielreise ging, rückte Marcel Hoffmeier in die Innenverteidigung. Auch Tobias Müller nahm erst einmal auf der Bank platz. Für ihn rückte Kai Klefisch in die Startformation. Klefisch startete auf der sechs neben Ron Schallenberg. Maxi Rohr, der gegen Hamburg noch den Platz neben Schallenberg im defensiven Mittelfeld einnahm, komplettierte gegen Heidenheim dafür die Dreierkette. Beide Mannschaften nutzten die Anfangsphase, um sich erst einmal abzutasten. Dabei überließ der SCP den Gästen aus Heidenheim etwas untypisch häufiger den Ball und versuchten es immer wieder mit langen Bällen gegen hoch stehende Heidenheimer. So setzten Conteh und Leipertz im Sturm regelmäßig zu Tempoläufen an, die aber allesamt zu keiner wirklichen Torchance führten. Paderborn versuchte es im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit dann auch mit mehr Ballbesitz und teilweise auch gut gespielten Passstaffeten, doch gefährlich vor dem Heidenheimer Tor wurde es zunächst trotzdem kaum. Heidenheims Offensive unscheinbar Auf der anderen Seite blieb Heidenheims brutales Sturmduo in den ersten 30 Spielminuten schier unsichtbar. Die Angriffsversuche der Gäste verpufften allesamt gegen eine gut sortierte und Zweikampfstarke Paderborner Defensive. Ab der 28. Minute folgten dann 10 Minuten, die es in sich hatten. Eine leichte Druckphase Paderborns mündete darin, dass Kai Klefisch den Ball in zentraler Position etwa 20 Meter vor dem Heidenheimer Gehäuse auf seinem eigentlich etwas schwächeren linken Fuß hatte. Der SCP-Sechser bemerkte den Freiraum, den die Gäste ihm ließen und fackelte nicht lange. Sein Linksschuss ins rechte untere Eck blieb für Heidenheims Keeper Kevin Müller unhaltbar. Es dauerte jedoch nur zwei Minuten, bis auch Heidenheim aus dem Nichts zum ersten Torerfolg kam. Tim Kleindienst, der bis dato tatsächlich kaum zu sehen war, setzte sich clever gegen sehr schläfrige SCP-Verteidiger durch. Besonders Maxi Rohr und Ron Schallenberg sahen dabei nicht wirklich gut aus. Der Top-Torschütze der 2. Liga bewies damit eindrucksvoll seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Zehn Minuten mit richtig viel Betrieb Huth klärt in der 36. gegen Jan-Niklas Beste, der aus etwa 10 Metern, halblinke Position relativ frei zum Schuss kommt. Zuvor sah Rohr erneut nicht gut aus gegen einen bissigen Kleindienst. Keine 60 Sekunden später klingelte es aber doch (37.). Steckpass auf Dennis Tomalla, der aus sehr ähnlicher Position wie zuvor Beste ebenfalls mit links abzieht und Huth bei seinem Schuss keine Chance ließ. Das Spiel fing etwas schläfrig an, nun ist richtig Action drin. Zumindest für etwa 10 Minuten richtig viel los: Drei Tore inklusive einem Führungswechsel. Für die restlichen knapp 8 Minuten von Durchgang eins beruhigte sich das Spiel dann wieder etwa auf das Niveau vor der 28. Minute. Paderborns Offensive mit Doppelschlag nach der Halbzeit Das Spiel brauchte nicht lange, um in den zweiten 45 Minuten so richtig Fahrt aufzunehmen. Vor allem der SCP hatte sich in der Halbzeitpause wohl viel vorgenommen. In der 50. Spielminute setzte sich Raphael Obermair nach einem Steckpass links im Strafraum stark durch und brachte den Ball im hohen Bogen perfekt auf den zur Halbzeit eingewechselten Marvin Pieringer, der die Kugel aus etwa 10 Metern aus halbrechter Position sehenswert per Seitfallzieher im langen Eck unterbrachte. Und der Ausgleich tat den Paderbornern gut. In der 52. Minute Pieringer war es erneute Pieringer, der im Umschaltspiel einen starken und überlegten Querpass auf Florent Muslija spielte, der den Ball annahm und mit seiner feinen Schusstechnik überragend und unhaltbar in den langen Winkel schlenzte. Nur sieben Minuten brauchte der SCP also, um dieses nun sehr intensive und teils spektakuläre Spiel nach der Halbzeit zu drehen. Nach einer Ecke kam Sirlord Conteh wenig später in zentraler Position fünf Meter vorm Gästetor zum Schuss (55.), sein Versuch wurde aber geblockt. Beiden Teams versuchen viel Und ereignisreich ging es weiter - es war nun ein ganz anderes Spiel als noch in weiten Teilen der ersten Halbzeit. Beide Mannschaften versuchten viel. Immer wieder startete vor allem Obermair, der an diesem Sonntag sehr gut aufgelegt war, auf der linken Seite durch und hatte dabei viel Drang zum Tor. Die großen Torchancen blieben jedoch erst einmal aus. Bei Heidenheim war es vor allem Beste, der in Halbzeit zwei aufdrehte und hin und wieder für Gefahr im letzten Drittel der Paderborner sorgte. Eine der Flanken von Beste landete in der 76. Minute auf dem Kopf von Stefan Schimmer, der den Ball gefährlich verlängerte. Tim Kleindienst kam am langen Pfosten freistehend jedoch nicht mehr an den Ball. Kurz darauf behauptete sich Klefisch stark im Mittelfeld, brachte den Ball rechts auf Justvan, dessen scharfe Hereingabe wieder beim sehr präsenten Pieringer landete. Der SCP-Angreifer vergab die Chance jedoch (78.). Heidenheim versuchte viel, um in den letzten zehn Minuten erneut zurückzukommen und den Ausgleich zu erzielen. Doch Paderborn verteidigte nun, anders als bei den Gegentoren, hellwach und war bissig in jedem Zweikampf. Die Gäste brachten in der 83. Minute mit Marvin Rittmüller noch einmal eine offensive Kraft, um sich immerhin noch einen Punkt zu sichern. Nadj hätte den Sack zumachen können Richtig gefährlich wurde in einem sehr guten Fußballspiel dann aber erneut Paderborn. Überragender Pass von Klefisch auf Niclas Nadj, der nach seiner Einwechslung einen starken Eindruck machte, aber aus aussichtsreicher Position in der 90. Minutean Heidenheims Keeper scheiterte. Heidenheim spielte in den letzten fünf Minuten mit offenem Visier, was dazu führte, dass der SC immer wieder zu gefährlichen Kontern eingeladen wurde. Einen davon vergab Nadj in der zweiten Minute der Nachspielzeit völlig freistehend. Nadj hatte sich einmal mehr stark durchgesetzt und nur noch den gegnerischen Torhüter vor sich gehabt. Doch Heidenheims Kevin Müller blieb gegen den etwas kläglichen Lupfer-Versuch des SCP-Angreifers cool und hatte mit dem Versuch überhaupt keine Probleme. So wurde es in den letzten Sekunden dieser spannenden Partie noch einmal etwas brenzlich. Die letzte Chance des Spiels ging aufs Konto von Heidenheim. Nach einigen Kopfballverlängerungen im Paderborner Strafraum kam Stürmer Kleindienst kurz vor dem Tor an den Ball, konnte diesen aber nur mit einem Fallrückzieherversuch verarbeiten. Sein Schuss hatte dadurch zu wenig Power und wurde problemlos von Paderborns Huth entschärft. Das Spiel zum Nachlesen im NW-Ticker:

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