Reifeprüfung bestanden, Chance verpasst: Paderborn holt ein 2:2 beim HSV

Hamburg. Die Chancen des SC Paderborn auf Relegationsrang drei sind seit Freitagabend endgültig nur noch theoretischer Natur. Doch das Team von Trainer Lukas Kwasniok sollte sich nicht grämen. Denn in einem hochklassigen Zweitliga-Gastspiel beim Hamburger SV zeigte der SCP eine erstklassige Leistung, die jedoch &bdquo;nur" mit einem 2:2 (1:1) belohnt wurde. Der HSV hat damit drei Spieltage vor Saisonende weiter sechs Punkte Vorsprung auf Paderborn, droht aber vorzeitig am direkten Aufstieg zu scheitern. "Es war ein geiler Kick. Für den Zweitliga-Fußball war das Werbung allererster Sahne. Und es war unsere vielleicht beste Saisonleistung. Wir haben eine Reifeprüfung bestanden", bilanzierte SCP-Coach Kwasniok, der sich mit einer einzigen Startelfänderung begnügt hatte. So rückte der wiedergenesene Jannis Heuer für Marcel Hoffmeier in die Dreier-Abwehrkette. SCP legt los für die Feuerwehr Paderborn erwischte einen furiosen Start. So mussten die HSV-Fans im mit 57.000 Zuschauern ausverkauften Volksparkstadion in den ersten 90 Sekunden gleich zwei Mal ganz tief durchatmen. Zunächst schickte Robert Leipertz seinen Teamkollegen Sirlord Conteh gegen weit aufgerückte Hausherren auf die Reise. Der schnelle SCP-Stürmer ließ Sebastian Schonlau stehen, umkurvte HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes und zog ab. Doch der Ex-Paderborner Schonlau verhinderte mit einer spektakulären Rettungsaktion das 0:1. Die anschließende Ecke von Florent Muslija köpfte HSV-Leihgabe Maxi Rohr an den Pfosten (2.). Nach vier Minuten betrug das Torschussverhältnis 4:0 für den SCP, der in der ersten Viertelstunde zudem mehr Ballbesitz und eine deutlich höhere Handlungsschnelligkeit hatte. Hamburgs Torjäger schlägt zu Anschließend aber bekam der HSV die Partie peu à peu besser in den Griff, um nach einer halben Stunde die erste Torchance zu verbuchen. Ludovit Reis verpasste nach Steckpass von Robert Glatzel aus spitzem Winkel das 1:0, das dann aber in Minute 39 fiel. Weder Bashir Humphreys noch Tobias Müller bekamen Zugriff auf Glatzel. Justvan war zu passiv gegen Jean-Luc Dompé, der den Ball Richtung Fünfer flankte. Dort setzte sich HSV-Torjäger Glatzel gegen Humphreys durch, um das Leder über die Linie zu drücken. Es war sein 18. Saisontreffer. Die schmeichelhafte Führung währte jedoch nicht lang. Über Rohr und Conteh landete der Ball bei Justvan, der mit einem wunderschönen Schlenzer aus 17 Metern das verdiente 1:1 (43.) erzielte. Anschließend hatte der SCP aber Glück, dass Hamburgs Rechtsverteidiger Moritz Heyer, der sträflich frei eine Ecke zum vermeintlichen 2:1 einköpfte, hauchdünn im Abseits gestanden hatte. Müller-Patzer lässt den HSV jubeln Doch kurz nach der Pause sollte der SCP den Hausherren eben jenen Führungstreffer schenken. SCP-Keeper Jannik Huth passte beim Aufbauspiel auf Innenverteidiger Müller, der jedoch in seinem Rücken Sonny Kittel übersah. Der HSV-Akteur sagte danke, schnappte sich die Kugel und schob zum 2:1 (49.) ein. "Das Ding geht auf meine Kappe", gab Müller zu. "Tobi dachte, dass er noch Zeit hat. So etwas passiert. Aber wir sind zurückgekommen und ich bin sehr stolz auf die Mannschaft", erklärte SCP-Kapitän Ron Schallenberg. Denn die Paderborner wackelten zwar nun kurzzeitig und hätten nach einer Stunde nach einer Großchance von Heyer fast mit 1:3 zurückgelegen. Doch dann schlugen die Gäste, die mit Marvin Pieringer, Niclas Nadj und Kai Klefisch drei frische Kräfte brachten, erneut zurück. Pieringer schrammt am Siegtreffer vorbei HSV-Linksverteidiger Miro Muheim brachte Muslija mit einem selten dämlichen Foul im Strafraum zu Fall. Der Gefoulte trat selbst an und verwandelte den Elfmeter zum 2:2 (73.). Vier Minuten später flankte Muslija auf Pieringer, dessen Kopfball von Heuer Fernandes per Glanzparade entschärft wurde. Beide Teams spielten weiterhin voll auf Sieg, doch der Lucky Punch blieb aus. So blieb ein Heuer-Freistoß in der Nachspielzeit in der Hamburger Mauer hängen. "Ich denke, wir hätten mehr verdient gehabt als das Remis", konstatierte Justvan. "Mit dem Ergebnis bin ich nicht zufrieden. Mit der Art und Weise, wie wir heute aufgetreten sind, bin ich sehr zufrieden", bilanzierte derweil HSV-Coach Tim Walter. Für den SCP geht’s nun am Sonntag, 14. Mai, mit dem Heimspiel gegen Heidenheim weiter. Dann wird der HSV den Paderbornern ganz fest die Daumen drücken. Hier gibt es das Spiel zum Nachlesen im Liveticker:

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