Paderborns Stürmer Dennis Srbeny hat beste Erinnerungen an den HSV

Paderborn. Es waren zwar keine spielentscheidenden Tore. Doch für Dennis Srbeny war der Doppelpack, den er am vergangenen Freitag als Joker beim Paderborner 5:1-Heimsieg gegen Eintracht Braunschweig in den Schlussminuten geschnürt hatte, eine Erlösung. Der 28-jährige Stürmer des SC Paderborn hatte erstmals seit dem 18. September 2022 wieder eingenetzt und sich damit für einen Einsatz beworben, wenn der SCP an diesem Freitag, 5. Mai, um 18.30 Uhr beim Hamburger SV noch einmal den Angriff auf Relegationsrang drei starten will. "Der Doppelpack hat mir gut getan. Ich hoffe, dass ich diesen Schwung mitnehmen kann, denn davor war ich schon ein wenig am zweifeln, weil ich nicht die allerbesten Spiele gemacht habe", sagt Srbeny, der am Freitag seinen 29. Geburtstag feiert. Noch dazu hat er beste Erinnerungen an den Hamburger Volkspark, denn dort hatte er am 2. April 2022 ebenfalls zwei Tore erzielt. Srbeny erwartet ein "Kracherspiel" Srbeny überwand damals HSV-Keeper Daniel Heuer Fernandes nach 45 Sekunden aus gut 40 Metern, um dann nach der Pause in seinem 100. Pflichtspiel für den SCP auf 2:0 zu erhöhen. Und der ungewohnt defensiv agierende SCP gewann am Ende mit 2:1. Nun hofft der Paderborner Stürmer auf das nächste Erfolgserlebnis, wobei er diesmal eine deutlich spektakulärere Partie erwartet. "Es wird ein offener Schlagabtausch und ein Kracherspiel. Beide Teams haben starke Offensiven. Und der Druck liegt beim HSV", erklärt Srbeny, der sich trotz seiner jüngsten Treffer aber wohl wieder mit der Jokerrolle begnügen muss. Eben jene Rolle kennt er zur Genüge. So kam der gebürtige Berliner in dieser Saison zwar in 31 Pflichtspielen zum Einsatz, doch nur zehn Mal stand er dabei in der Startelf. "Dennis ist von der Bank Gold wert. Wir haben uns das zunutze gemacht. Dass er darüber nicht glücklich ist, ist klar. Aber Dennis hat es super angenommen", sagt SCP-Coach Lukas Kwasniok. Unter seiner Regie verbuchte Srbeny bislang neun Tore und sieben Assists in 64 Pflichtspielen. Zum Vergleich: Unter Trainer Steffen Baumgart waren es 40 Tore und 16 Assists in 69 Partien. Wenn der Kopf nicht mitspielt Doch abgesehen davon, dass Srbeny unter Kwasniok oft nur als Joker ran darf, ist er auch längst nicht mehr der klassische Mittelstürmer. So agiert der 28-Jährige zumeist als Achter oder Zehner. Für einen Spieler, der sich bis dato vor allem über Tore definiert hatte, war und ist das keine leichte Umstellung. "Ich bin ein Kopfspieler. Wenn das Selbstvertrauen nicht da ist, wird es immer schwieriger", sagt Srbeny, der in dieser Spielzeit auch viel Pech hatte. Als er zu Saisonbeginn mit Spielwitz und starken Pässen überzeugte, brillierten auch seine Teamkollegen, so dass er trotz seiner Topform oft nur als Einwechselspieler zum Einsatz kam. Als Srbeny dann seine Startelfchancen erhielt, weil Mitspieler formschwach oder verletzt waren, konnte er nur selten überzeugen. "Die letzten beiden Jahre waren sicher nicht die allerbeste Phase in meiner Karriere", konstatiert der Offensivspieler, der seinen Vertrag beim SCP in der vergangenen Saison nach dem 2:1-Sieg in Hamburg verlängert hatte. Warum sich die neue Laufzeit auf zwölf Monate beschränkte und ob damals eventuell nur eine Verlängerungsklausel griff, will Srbeny nicht verraten. Ein Abschied ist wahrscheinlich Auch zu seiner sportlichen Zukunft möchte sich der 28-Jährige derzeit nicht äußern. "Wir haben noch vier Spiele, die ich so gut wie möglich bestreiten will. Darauf konzentriere ich mich", sagt Srbeny. "Dennis hat jetzt vier Saisontore als Einwechsler. Vielleicht macht er noch ein fünftes und ein sechstes, dann wird er sicher einen guten Anschlussvertrag bekommen - wo auch immer", erklärt Lukas Kwasniok. Dabei ist nicht ausgeschlossen, dass er in Paderborn bleibt, wenngleich Srbeny dann sicherlich Gehaltseinbußen in Kauf nehmen müsste. Vermutlich wird er aber eine neue Herausforderung in Angriff nehmen. Die Jokerrolle ist wenig reizvoll. Und an Bewerbern dürfte es nicht mangeln. Schließlich hat Srbeny bewiesen, dass er das Tore schießen nicht verlernt hat.

Meistgelesen

Paderborn Mann für Mann