Vorschau auf Sandhausen Paderborns Trainer warnt vor zu hohen Erwartungen und "Kleppos" Kickern

Paderborn. Der SC Paderborn weiß aus leidvoller Erfahrung, wie kompliziert Auswärtsspiele beim SV Sandhausen sind. In den sieben Partien, die der SCP bislang im beschaulichen Hardtwaldstadion absolvierte, sprang nur ein Sieg heraus. Zuletzt gab es in Sandhausen drei ziemlich zähe Kampfspiele, die allesamt 1:1 endeten. Und so erwartet SCP-Coach Lukas Kwasniok erneut eine "enge und eklige" Partie, wenn sein Team an diesem Sonntag, 23. April, um 13.30 Uhr beim Zweitliga-Schlusslicht SV Sandhausen gastiert. "Es gibt kein Gesetz, welches besagt, dass der SCP gegen ein Schlusslicht automatisch als Sieger vom Platz geht. Gerade auswärts, gerade in Sandhausen. Wir brauchen ein reife Leistung und ganz viel Energie", sagt Paderborns Trainer und warnt Fans und Mannschaft vor einer zu hohen Erwartungshaltung. "Sonst kommt schnell Enttäuschung auf, wenn es zur Halbzeit 0:0 steht. Durch Enttäuschung wirst du schlechter. Plötzlich steht es 0:1 und du beißt dir noch mehr die Zähne aus", erklärt Kwasniok und verweist auf die vor einem Monat erlittene 0:1-Pleite bei Jahn Regensburg. Die hatte nämlich ein solches Drehbuch zu bieten. "Wir brauchen Geduld. Wenn wir in Sandhausen in Minute 90+2 das 1:0 machen, nehmen wir das gerne mit", so der SCP-Coach. Sandhausen setzt auf "Kleppo" Beim oberflächlichen Blick auf die Heimbilanz des Gegners erscheinen all diese Sätze wie die branchenüblichen Warnungen, die ein Trainer halt im Vorfeld zu sagen hat. So wartet der SVS im heimischen Hardtwaldstadion seit dem 9. Oktober 2022 auf einen Sieg. Doch neben der eingangs erwähnten SCP-Ausbeute in Sandhausen gibt es tatsächlich weitere gute Gründe, warum es für die Paderborner eine immens schwere Aufgabe werden könnte. Einer davon trägt den Namen Gerhard Kleppinger, der seit November 2012 im Hardtwald tätig ist. Der inzwischen 65 Jahre alte Ex-Profi, der einst als eisenharter Verteidiger in der Bundesliga Angst und Schrecken verbreitete, wurde nämlich am 11. April (wieder einmal) vom Co-Trainer zum Chefcoach des SV Sandhausen befördert. Zusammen mit Oscar Corrochano soll er den Tabellenletzten doch noch zum Klassenerhalt führen. Als der HSV "weggeatmet" wurde "Ich freue mich auf Kleppo. Ich habe ihn als äußerst sympathischen Menschen kennen gelernt. Und er ist mittlerweile Sandhäuser durch und durch", sagt Kwasniok, der in der Saison 2017/18 während seines Fußball-Lehrer-Lehrgangs beim SVS hospitiert und vor 23 Jahren sogar in Sandhausen unter Vertrag gestanden hatte. Gerhard Kleppinger hatte die akut abstiegsbedrohten Kurpfalzkicker unterdessen in der Spielzeit 2020/21 schon einmal vor dem Absturz in die 3. Liga bewahrt. "Ich erinnere mich noch an einen Heimsieg gegen den HSV. Da hat Sandhausen den Gegner unter Kleppos Regie regelrecht weggeatmet", erklärt Kwasniok mit Blick auf den 22. April 2021. An diesem Tag fuhr der SVS einen 2:1-Erfolg gegen die deutlich unterlegenen Hamburger ein. Und auch bei Kleppingers Cheftrainer-Comeback gelang den Kurpfalzkickern am vergangenen Samstag ein überlebenswichtiger 2:1-Sieg in Magdeburg. Mehlem muss passen "Sandhausen wird uns mit Aggressivität und Zweikampfhärte begegnen und versuchen, auch uns wegzuatmen. Wir brauchen daher Spielkontrolle", sagt Paderborns Coach, der am Sonntag lediglich auf Marvin Pieringer und Sebastian Klaas verzichten muss. Beim SV Sandhausen fehlt unter anderem SCP-Leihgabe Marcel Mehlem. Der Mittelfeldabräumer ist verletzt, hätte aber aufgrund einer entsprechenden Klausel im Leihvertrag ohnehin nicht spielen dürfen. Beim SCP wird es im Vergleich zum jüngsten 3:0-Sieg gegen Rostock wohl keine größeren Veränderungen in der Startelf und im Kader geben. Womöglich kehrt Marcel Hoffmeier in die Anfangsformation zurück, falls Julian Justvan in die Offensive rückt. Felix Platte, der gegen Rostock seine lange Torflaute beendet hatte, wird derweil wohl erneut als Joker fungieren. Vielleicht schlägt er dann ja in der zweiten Minute der Nachspielzeit zu. Und so könnten sie spielen: SV Sandhausen: Drewes - Sicker, Zhirov, Dumic - Calhanoglu, Bachmann, D. Kinsombi, El Zein, Ajdini - Esswein, Ademi. SC Paderborn: Huth - Heuer, Rohr, Humphreys - Hoffmeier, Klefisch, Schallenberg, Obermair - Justvan, Leipertz, Muslija.

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