Rohr glänzt gegen Rostock: Paderborns Allzweckwaffe ist auf dem richtigen Weg

Paderborn. Sein erstes Zweitligator für den SC Paderborn hatte Maximilian Rohr als Stürmer geschossen. So hatte er Ende Februar als "falsche Neun" beim 1:1 in Kiel getroffen. Treffer Nummer zwei folgte am vergangenen Samstag beim Paderborner 3:0-Heimsieg gegen den FC Hansa Rostock. Diesmal schlug Rohr als Innenverteidiger zu. Allein dies dokumentiert die Vielseitigkeit der HSV-Leihgabe, die beim SCP auch schon als Sechser oder Achter fungierte. "Ich weiß selbst nicht, was meine Lieblingsposition ist. Manchmal läuft es als Sechser besser, mal als Innenverteidiger. Und mal treffe ich als Stürmer. Irgendwie hängt das immer von der Tagesform ab", sagt der 27-Jährige, der gegen Rostock sein wohl bislang bestes Spiel im Paderborner Trikot absolvierte. Rohr gewann 16 von 19 Zweikämpfen, hatte 122 Ballkontakte, ließ hinten nichts anbrennen und tauchte gerade nach der Pause immer wieder gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf. Der Abwehrchef verbuchte eine Passquote von 98 Prozent, gab drei Torschüsse ab und lieferte vier Torschussvorlagen. Und mit seinem Führungstreffer in Minute 47 stellte Rohr die Weichen endgültig auf Sieg. "Ich bin froh, dass ich mit dem 1:0 für den Dosenöffner sorgen konnte", sagt der 27-Jährige. Durchbruch dank Kwasniok "Wenn Maxi seine Qualitäten abrufen kann, gehört er immer auf den Platz. Und dann werde ich schon die richtige Position für ihn finden", sagt SCP-Coach Lukas Kwasniok über seine Allzweckwaffe, zu der er eine besondere Beziehung hat. So hatte Kwasniok den damaligen Oberliga-Kicker im Sommer 2019 zum Drittligisten Carl Zeiss Jena gelotst. Damit verhalf er Rohr, der mit 19 Jahren mitunter noch in der Kreisliga gekickt hatte, zu einem späten Durchbruch im Profifußball. Und wenngleich die Zusammenarbeit in Jena nicht lange währte, weil Kwasniok als Cheftrainer gefeuert wurde, so weiß der SCP-Coach doch ganz genau, wie sein Schützling tickt. "Maxi ist manchmal ein Schluri", sagt der 41-Jährige. Manchmal braucht sein Spieler einen Tritt in den Allerwertesten. So hat sich Rohr auch in seinen bislang 26 Pflichtspielen für Paderborn schon die ein oder andere Unkonzentriertheit geleistet. "Maxi hat in Sachen Konstanz noch Luft nach oben. Aber er macht die richtigen Schritte", erklärt Kwasniok und fügt an: "Maxi ist ein herausragender Zweitligaspieler." So präsentiert sich Rohr in der Rückrunde bislang gerade im Vergleich zu den letzten Hinrundenpartien deutlich formverbessert. Und so wäre es keine Überraschung, wenn der SCP im Sommer die Kaufoption ziehen würde, um Rohr fest zu verpflichten. Dafür müssten die Paderborner vermutlich eine Ablösesumme im mittleren sechsstelligen Bereich an den HSV überweisen. Hoffmeier muss eine Kröte schlucken Es wäre wohl gut investiertes Geld, denn Rohrs Vielseitigkeit macht ihn besonders wertvoll. Mitunter kann er auch während eines Spiels problemlos die Positionen wechseln. Beim 1:2 in Darmstadt begann der aus Heilbronn stammende SCP-Akteur beispielsweise unlängst auf der Doppel-Sechs, um dann in der zweiten Hälfte als zentraler Innenverteidiger zu überzeugen. Daher war es keine Überraschung, dass Rohr am Samstag gegen Rostock in der Dreier-Abwehrkette auftauchte. Da zudem Jannis Heuer wieder fit war, musste Marcel Hoffmeier auf der Bank Platz nehmen. Für den Sommerneuzugang von Preußen Münster, der zuvor in allen 30 Pflichtspielen in der Startelf gestanden hatte, war das ein völlig neues Gefühl. "Die Kröte musste Marcel schlucken. Bei ihm hat man zuletzt gespürt, dass die Saison für ihn lang ist. Da schleichen sich schon mal Fehler ins Spiel", erklärt Kwasniok. Doch schon am kommenden Sonntag, 23. April, könnte Hoffmeier beim SCP-Gastspiel in Sandhausen schon wieder in der Anfangsformation stehen. "Marcel ist ein guter Spieler und immer eine Option", so Paderborns Chefcoach.

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