Nächste Runde im Rechtsstreit
Der SC Paderborn und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) streiten seit knapp drei Jahren um Gehaltszahlungen in Corona-Quarantäne-Zeiten. Vom 13. bis 27. März 2020 mussten 25 SCP-Spieler und Mitarbeiter auf Anordnung des Gesundheitsamtes des Kreises Paderborn in Quarantäne, nachdem der damalige SCP-Akteur Luca Kilian positiv auf Corona getestet worden war.
Der SCP stellte daraufhin beim LWL Anträge auf Erstattung von Gehaltszahlungen. Doch diese wurden vom Landschaftsverband abgewiesen. Es folgte ein Rechtsstreit, dessen Ende noch nicht abzusehen ist.
2021 hatten sich bereits das Landgericht Münster und das Oberlandesgericht Hamm mit der Frage beschäftigt, ob dem SCP Entschädigungszahlungen zustehen. Sie kamen dabei zu unterschiedlichen Urteilen. Nun sind das Verwaltungsgericht in Minden und bald wohl auch das Oberverwaltungsgericht in Münster gefragt. Insgesamt geht es um einen Streitwert von rund 250.000 Euro.
Allein die 2. Kammer des Verwaltungsgerichts Minden hat bereits elf Urteile gesprochen. In acht Fällen, die Spieler, den Torwarttrainer und den Athletikcoach betrafen, wurde die Klage des SCP auf Entschädigungszahlungen abgewiesen. Bei drei Security-Mitarbeitern urteilte das Verwaltungsgericht zugunsten des Fußball-Zweitligisten.
Am Dienstag wurde nun erneut in Minden verhandelt. Diesmal ging es um SCP-Physiotherapeut Robert Wezorke und die spannende Frage, ob dieser während der Quarantäne-Zeit auch im "Home-Office" seine Arbeitsleistung erbringen konnte. Ein Urteil wurde allerdings noch nicht gefällt. Dieses soll den beteiligten Parteien innerhalb der nächsten zwei Wochen schriftlich zugestellt werden.
Abwechslung im warmen Wasser
Während Physiotherapeut Robert Wezorke bei der mündlichen Verhandlung in Minden weilte, musste sein Kollege Jakob Haunerland am Dienstagvormittag beim SCP-Training zum Glück keine Spieler verarzten, wenngleich es in einem Zweikampf zwischen Sirlord Conteh und Kai Klefisch ziemlich gescheppert hatte. Seit Montag sind Paderborns Zweitliga-Kicker wieder im Training, nachdem sie nach der 0:1-Niederlage in Regensburg eine freie Woche genießen konnten.
"Die Pause hat absolut gutgetan", erklärt SCP-Coach Lukas Kwasniok, der trotz der enttäuschenden Vorstellung in Regensburg eher auf Zuckerbrot statt Peitsche setzte. So ging es am Sonntag nach dem Spiel mit der ganzen Mannschaft in die Westfalen-Therme nach Bad Lippspringe.
"Wir gehen da gerne eigene Wege. Die Jungs sollen nicht nur grünen Rasen sehen", so Kwasniok. Die Partie in Regensburg ist längst abgehakt und soll auch in dieser Woche nicht noch einmal analysiert werden. "Tote Pferde reitet man nicht, das ist Vergangenheit", betont Paderborns Cheftrainer.
Duo im Länderspiel-Einsatz
16 Feldspieler und vier Torhüter nahmen am Dienstag am SCP-Teamtraining teil. Stürmer Robert Leipertz trainierte individuell. Jannis Heuer und Marco Schuster absolvierten leichtes Lauftraining. Marvin Pieringer muss sich weiterhin mit Reha-Übungen im Kraftraum begnügen. Zudem fehlten Bashir Humphreys und Florent Muslija, die derzeit noch für ihre Nationalmannschaften im Einsatz sind.
Muslija trifft dabei am Dienstagabend mit dem Kosovo in der EM-Qualifikation auf Andorra (20.45 Uhr in Pristina). Bashir Humphreys bestritt am Dienstagnachmittag mit der englischen U20 in Marbella ein Testspiel gegen Frankreich und stand dabei erneut in der Startelf. "Sie sehnen sich nach Paderborn", antwortete SCP-Coach Lukas Kwasniok nach dem Vormittagstraining auf die Frage, ob er schon was von seinen Nationalspielern gehört habe.
Am Mittwoch kehrt das Duo an die Pader zurück. Humphreys wird dann zwei Startelf-Einsätze und einen Joker-Einsatz in den Knochen haben. Im Vorfeld gab es auch keine Absprachen zwischen SCP und dem englischen U20-Nationalteam in Sachen Belastungen. "Da müssen wir die Kirche im Dorf lassen. Ich glaube nicht, dass der englische Verband bei einer deutschen Vorwahl überhaupt ans Telefon geht", witzelte Lukas Kwasniok.
Es gibt noch reichlich Karten
Der SC Paderborn muss in dieser Saison nicht über mangelndes Zuschauerinteresse klagen. In den zwölf bislang absolvierten Heimspielen strömten im Schnitt knapp 12.000 Zuschauer pro Partie in die Home-Deluxe-Arena. Fünf der vergangenen sieben Pflichtspiele, die in Paderborn über die Bühne gingen, waren ausverkauft. Hinzu kommen stattliche Kulissen gegen Düsseldorf (12.179) und Kaiserslautern (14.701).
Für das an diesem Sonntag, 2. April, anstehende Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth (13.30 Uhr) hält sich der Ansturm auf die Tickets allerdings in Grenzen. Bis Dienstagmittag waren rund 9.150 Karten verkauft. Damit dürfte es immerhin wieder eine fünfstellige Kulisse geben. Der Saison-Minusrekord datiert vom 10. September 2022. Damals sahen 9.276 Zuschauer den 3:0-Heimsieg gegen Jahn Regensburg.
Tickets fürs Rostock-Spiel
Während Karten für die Partie gegen Fürth längst im freien Verkauf erhältlich sind, hat der SC Paderborn inzwischen auch den exklusiven Mitglieder-Vorverkauf für das Zweitliga-Heimspiel gegen den FC Hansa Rostock (Samstag, 15. April, 13 Uhr, Home Deluxe Arena) gestartet. Ab sofort können Mitglieder bis einschließlich Mittwoch, 29. März, jeweils bis zu vier Tickets für das Duell gegen die Ostseestädter erwerben.
Karten gibt es im Online-Ticketshop auf "scp07.de", unter der Ticket-Hotline (0 18 06) 99 18 18 sowie im Fanshop in der Home-Deluxe-Arena möglich. Über mögliche weitere Verkaufsphasen wird der SCP gesondert informieren. Tickets für den Gastbereich sind direkt über den FC Hansa Rostock erhältlich.
