Trotz Verletzungssorgen: SC Paderborn will gegen St. Pauli "Ramba-Zamba" machen

Von Yannick Sonntag

03.03.2023 | 03.03.2023, 08:52

Paderborn. Mit vier Siegen aus fünf Spielen läuft es für Fußball-Zweitligist SC Paderborn in der Rückrunde bisher nahezu perfekt. Als einziger, klitzekleiner Schönheitsfehler auf dieser bärenstarken Bilanz steht das Unentschieden (1:1) aus dem Auswärtsspiel gegen Holstein Kiel am vergangenen Samstag. Nur ein Team in Liga zwei kann da sogar noch einen draufsetzen: Freitagsgegner FC St. Pauli entschied unter Neu-Trainer Fabian Hürzeler fünf von fünf Ligaspielen in diesem Kalenderjahr für sich und hat sich damit den Titel "Mannschaft der Stunde" von Lukas Kwasniok wohl auch verdient.

Und der SCP-Trainer ging in der Pressekonferenz vor dem nächsten wichtigen Spiel am Freitagabend (Anpfiff 18.30 in der Home-Deluxe-Arena) noch einen Schritt weiter: "St. Pauli hat eine starke Mannschaft und ist in bestechender Form. Ich denke, in der gegenwärtigen Situation sind sie leichter Favorit." Der Paderborn-Trainer gibt seiner Mannschaft auf Grund der aktuell deutlich dünner gewordenen Personaldecke die Außenseiterrolle. Trotz Verletzungspech bleibt die Stimmung jedoch optimistisch: "Wir hatten selten so eine gute Trainingswoche. Alle sind galliger, gieriger, riechen den Rasen in der Arena und wollen unbedingt dort spielen. Das wird ein tolles Spiel - volle Hütte und Ramba-Zamba."

SCP-Kapitän Ron Schallenberg fehlt gegen St. Pauli mit einer Gelbsperre. | © Claus Bergmann

Besorgniserregende Personalsituation

So freut sich Kwasniok auf ein intensives Spiel zweier Teams, die "die Eier haben, richtig Fußball zu spielen". Allem Optimismus zum Trotz, nie war die Personalsituation des SCP in dieser Spielzeit besorgniserregender: Die beiden Top-Torschützen Marvin Pieringer und Robert Leipertz (zusammen 19 erzielte Tore in der Liga) werden mit Knochenbrüchen im Sprunggelenk lange ausfallen. Auch Raphael Obermair, der im letzten Spiel mit einer ausgekugelten Schulter vom Platz musste, wird dem SCP erst einmal nicht zur Verfügung stehen.

Mit Felix Platte wird der drittbeste Knipser der Paderborner (6 Treffer) am Freitagabend ebenfalls nicht im SCP-Aufgebot zu finden sein. Nach einem Infekt sei bei Platte im Training bisher nur lockeres Laufen möglich gewesen. Ob Turbo-Mann Sirlord Conteh oder Dennis Srbeny vorne die Lücken stopfen, bliebt bis zum Anpfiff ein Fragezeichen. Ziemlich sicher hingegen ist, dass Julian Justvan und Florent Muslija gegen St. Pauli wieder in die Startformation zurückkehren.

Klaas raus, Klefisch an Bord

Auch für Sebastian Klaas kommt ein Einsatz nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel am Freitag nicht in Frage. Dafür rückt Mittelfeld-Arbeitstier Kai Klefisch wohl etwas früher als erwartet zurück in den Kader der Paderborner. Nachdem sich der 23-Jährige vor knapp drei Wochen einen Innenbandanriss im Knie zuzog, konnte er Mitte der Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen und habe dabei einen sehr guten Eindruck gemacht.

Die Rückkehr des vor seiner Verletzung formstarken Sechsers passt Lukas Kwasniok sicher besonders gut in die Karten, denn der SCP-Trainer muss im Spiel gegen den Tabellensiebten (32 Punkte, 7 Zähler hinter Paderborn) am heutigen Abend auf seinen wichtigsten Mittelfeldakteur Ron Schallenberg (gelbgesperrt) verzichten. Für den Paderborner Kapitän darf U-19-Youngster Medin Kojic auf die Bank.

Wieder Platz 3 für einen Tag?

Durch einen Heimsieg gegen St. Pauli würde der SC Paderborn erneut zumindest für gut 24 Stunden auf einen Relegationsplatz klettern. Mit einem Dreier im Spitzenspiel gegen Darmstadt könnte Heidenheim dann aber am Samstagabend wieder an Paderborn vorbeiziehen.