SCP-Splitter

Paderborns nächster Gegner strotzt vor Selbstbewusstein, Hansa-Fans machen Ärger

Der FC St. Pauli, der am Freitag beim SCP gastiert, feiert mit dem 1:0 gegen Rostock den fünften Sieg im fünften Rückrundenspiel. Einige Gäste-Fans fallen derweil aus der Rolle. Ein Ex-Paderborner wird Trainer. Und ein anderer ehemaliger SCP-Akteur wird freigesprochen.

St. Paulis Torschütze Jackson Irvine (M.) freut sich mit seinen Teamkollegen Eric Smith (l.) und Oladapo Afolayan über den 1:0-Heimsieg gegen Rostock. | © Witters

Frank Beineke
27.02.2023 | 28.02.2023, 10:26

St. Pauli setzt Siegesserie fort

Der nächste SCP-Gegner wird mit einer ziemlich breiten Brust an die Pader reisen. So feierte der FC St. Pauli, der an diesem Freitag, 3. März, um 18.30 Uhr in der Paderborner Home-Deluxe-Arena gastiert, am Sonntag den fünften Sieg im fünften Rückrundenspiel. Die Hamburger setzten sich am heimischen Millerntor im brisanten Nordduell gegen den FC Hansa Rostock etwas glücklich mit 1:0 (1:0) durch.

Kapitän Jackson Irvine sorgte in der 26. Minute per Kopfball für das Tor des Tages, doch der eigentliche Matchwinner war Nikola Vasilj. Der Pauli-Keeper entschärfte mit diversen Paraden einige Großchancen der Gäste, bei denen vor allem der Ex-Paderborner Kai Pröger für Torgefahr sorgte. Am Ende stand für die Hausherren der vierte Zu-Null-Sieg der Rückrunde zu Buche, der zugleich ein prima Geburtstagsgeschenk für Fabian Hürzeler war.

So wurde St. Paulis junger Cheftrainer, der in der Winterpause das Amt von Timo Schultz übernommen hatte, am Sonntag 30 Jahre alt. In der Rückrundentabelle liegen die Kiezkicker nun mit der Optimal-Ausbeute von 15 Punkten vor dem SV Darmstadt 98 und dem SC Paderborn (je 13 Zähler). "Wir sind hungrig nach mehr. Wir wollen auch in Paderborn gewinnen", sagte Torschütze Irvine nach dem Dreier gegen Rostock.

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Hansa-Fans sorgen für Verletzte

Während ihre Mannschaft trotz der 0:1-Niederlage ein gutes Bild abgab, benahmen sich einige "Fans" des FC Hansa Rostock am Millerntor völlig daneben. Dass Anhänger der Gäste in der Pause massenhaft Pyrotechnik abbrannten und damit den Anpfiff der zweiten Halbzeit verzögerten, ist schlimm genug. Dass sie aber auch Ordner und andere Fans mit Böllern und anderen Gegenständen bewarfen, ist schlichtweg kriminell.

Ein Ordner musste ins Krankenhaus eingeliefert werden, weil er von einem Keramikteil eines zerstörten Waschbeckens getroffen worden war. Ein Fan der Heimmanschaft wurde durch einen Böller verletzt. Im WC-Bereich des Gästeblocks wurde ein Feuer gelegt. Wie der FC St. Pauli mitteilte, wurden am Montag bei der Begehung des Gästebereichs Dutzende Aufkleber mit homophoben und rechtsradikalen Parolen entdeckt. Außerdem verbrannten Hansa-Anhänger im Gästeblock eine Regenbogenfahne.

"Wir haben massiv Strafen angesammelt. Da muss man drüber diskutieren. Ich möchte diesmal aber nicht das Finanzielle in den Mittelpunkt stellen, weil heute Gewalt im Spiel war, in einer Form, in der eine rote Linie überschritten wurde", sagte Hansa-Vorstandschef Robert Marien und fügte mit Blick auf die Gewalttäter an: "Das sind einfach nur Vollidioten. Die haben mit Hansa Rostock nichts zu tun."

Informationen lassen auf sich warten

Mit Marvin Pieringer, Robert Leipertz und Raphael Obermair gibt es gleich drei SCP-Spieler, denen eine längere Verletzungspause droht. Pieringer zog sich beim Abschlusstraining am Freitag eine Knöchelverletzung zu. Seine beiden Teamkollegen erwischte es am Samstag beim 1:1 in Kiel. Leipertz verletzte sich kurz vor der Halbzeitpause am linken Fuß. Obermair kugelte sich nach gut einer Stunde die rechte Schulter aus und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden.

Am Montag sollten die drei Spieler in Paderborn eingehend untersucht werden. Informationen zu den Diagnosen und den möglichen Ausfallzeiten will der SC Paderborn aber erst am Dienstag bekanntgeben. Exakt so möchte es der Verein dann auch künftig bei Verletzungen von SCP-Profis handhaben.

Drei SCP-Kicker stehen zur Wahl

Auf der Homepage des SC Paderborn läuft derzeit eine Online-Abstimmung zur Wahl des "SCP-Spielers des Monats Februar". Nominiert wurden Innenverteidiger Jannis Heuer, Stürmer Robert Leipertz und Mittelfeldakteur Florent Muslija. Heuer hatte in den Heimspielen gegen Düsseldorf (4:1) und Kaiserslautern (1:0) jeweils ein Tor erzielt. Leipertz verbuchte im Monat Februar stolze drei Treffer und zwei Assists. Muslija verwandelte Elfmeter gegen Düsseldorf und Hannover. Zudem bereitete er beim Sieg gegen Düsseldorf ein weiteres Tor vor. Das Online-Voting läuft bis Donnerstag, 2. März, um 11 Uhr. Im Anschluss gibt der SCP den Gewinner bekannt.

"Stiepi" wird Spielertrainer

In der vergangenen Zweitligasaison hatte Marco Stiepermann 16 Einsätze für den SC Paderborn verbucht und dabei drei Treffer erzielt. Anschließend trennten sich die Wege. So kickt der 32-jährige Mittelfeldroutinier seit dieser Spielzeit für den Regionalligisten Wuppertaler SV, für den "Stiepi" bislang 20 Ligaspiele (5 Tore) bestritt. Allerdings wird er sich am Saisonende ebenfalls nach nur einem Jahr vom WSV verabschieden.

Grund: Stiepermann will in seiner Heimatstadt Dortmund seine Trainerkarriere starten. So übernimmt der 32-Jährige zur Saison 2023/24 das Traineramt beim Oberligisten ASC Dortmund. Zudem wird Stiepermann wohl auch noch selbst die Fußballschuhe für den Verein aus dem Stadtteil Aplerbeck schnüren. Unterstützung erhält der B-Lizenz-Inhaber von seinem älteren Bruder Marcel (36), der als Co-Trainer fungieren soll.

"Es war klar, dass ich in meinem Alter nicht mehr drei oder vier Jahre in der Regionalliga oder der 3. Liga spielen möchte. Deshalb fühlt es sich gut an, bald einen neuen Karriereweg einzuschlagen", erklärte Marco Stiepermann gegenüber dem Kicker-Sportmagazin.

Freispruch für Schwede

Ein anderer Ex-Paderborner sorgte unterdessen in den vergangenen Wochen und Monaten für Negativschlagzeilen. So musste sich Tobias Schwede (28), der beim 1. FC Saarbrücken unter Vertrag steht, zusammen mit einem Kumpel vor dem Wiesbadener Landgericht verantworten. Der Vorwurf: Die beiden Angeklagten sollen im Januar 2020 eine 23 Jahre alte Frau aus Mainz vergewaltigt haben. Schwede spielte zu dieser Zeit beim SV Wehen Wiesbaden. Am vergangenen Freitag wurde das Urteil gefällt. Ergebnis: Schwede und sein Kumpel wurden freigesprochen. Die Urteilsbegründung ist nicht-öffentlich.

Die beiden Angeklagten hatten in dem Verfahren, das seit Anfang November 2022 lief, stets betont, dass es sich um einvernehmlichen Sex gehandelt habe. Die Frau, die Schwede schon im Herbst 2019 kennen gelernt hatte, erklärte derweil vor Gericht, dass sie "große Angst" gehabt habe. Laut "Wiesbadener Kurier" sei sie festgehalten, an den Haaren gepackt und von Schwedes Freund gewürgt worden.

Im Falle einer Verurteilung hätte Schwede, der in der Zweitliga-Saison 2018/19 für den SC Paderborn gespielt hatte, eine mehrjährige Haftstrafe gedroht. Diese bleibt ihm nun erspart. Seine Zukunft beim 1. FC Saarbrücken ist jedoch ungewiss. Der Drittligist hatte den 28-Jährigen seit Prozessbeginn freigestellt. Ob Schwede noch einmal für die Saarländer auflaufen wird, ist unklar.

Tickets für Regensburg

Mit einem exklusiven Vorverkauf für Mitglieder startet der SC Paderborn den Kartenverkauf für das am Samstag, 18. März, anstehende Zweitligaspiel beim SSV Jahn Regensburg (Anstoß 13 Uhr). Ab diesem Dienstag um 9 Uhr bis einschließlich Mittwoch, 1. März, können Mitglieder vorab bis zu vier Tickets erwerben. Karten gibt es im Online-Ticketshop auf "scp07.de", per Ticket-Hotline unter (01806) 99 18 18 sowie im Fanshop in der Home-Deluxe-Arena. Der freie Verkauf startet am Donnerstag, 2. März, um 9 Uhr.


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