Eine Doppelpack-Premiere reicht nicht für einen Paderborner Punktgewinn

Paderborn. Robert Leipertz hatte in 202 Zweitligaspielen bereits satte 45 Tore geschossen. Ein Doppelpack war ihm dabei nie gelungen. Dies sollte sich am Sonntag ändern. So erzielte der Neuzugang des SC Paderborn im Zweitliga-Topspiel gegen den Hamburger SV seine Saisontreffer Nummer sechs und sieben. &bdquo;Aber davon kann ich mir auch nichts kaufen", konstatierte Leipertz nach dem Abpfiff. Grund: Sein SCP hatte mit 2:3 (1:2) verloren, so dass der HSV in der Tabelle an den Hausherren vorbeizog. Die Paderborner Fans unter den 15.000 Zuschauern in der ausverkauften Home-Deluxe-Arena zollten ihren Lieblingen dennoch völlig zurecht jede Menge Applaus. Schließlich hatten die Anhänger eine hochklassige und höchst unterhaltsame Partie gesehen. &bdquo;Es gab heute zwei Sieger: Den HSV und den Zweitliga-Fußball", bilanzierte SCP-Coach Lukas Kwasniok und fügte an: &bdquo;Außer dem Ergebnis wurmt mich nichts. Wir haben dem HSV einen offenen Schlagabtausch abverlangt. Darauf bin ich stolz." Sein Team hatte dabei losgelegt wie die Feuerwehr. Aggressive Hausherren brachten die Hamburger in der Anfangsphase in arge Bedrängnis. Und nach nicht einmal 180 Sekunden führte der SCP durch einen Leipertz-Gewaltschuss mit 1:0. &bdquo;Ärgerlich ist, dass wir dann in dieser starken Phase nicht das zweite Tor machen", sagte Kwasniok. Dompé macht den Unterschied Stattdessen kam der HSV in der 23. Minute zum zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften Ausgleich. Torjäger Robert Glatzel hatte per Kopf getroffen. Die Vorarbeit leistete Jean-Luc Dompé. &bdquo;Du weißt genau, was kommt, kannst es aber nicht verteidigen", urteilte Paderborns Trainer angesichts der individuellen Klasse des Gegners. Dompé sollte am Ende den Unterschied ausmachen. So schoss der französische Neuzugang in der Nachspielzeit der ersten Hälfte mit seinem ersten Pflichtspieltreffer für den HSV das 2:1, um nach der Pause noch den 3:2-Siegtreffer (69.) von Laszlo Benes vorzubereiten. &bdquo;Wir hätten Dompé häufiger doppeln müssen. Er hat einen unglaublichen Antritt, da sieht man schon mal alt aus", erklärte sein Gegenspieler Marcel Hoffmeier. Paderborns Senkrechtstarter bekam diesmal in der Defensive seine Grenzen aufgezeigt. Doch es spricht für Hoffmeier, dass er sich davon nicht unterkriegen ließ. Der 23-Jährige, der für den erkrankten Raphael Obermair erstmals als Schienenspieler fungierte, zählte vielmehr zu den Aktivposten in der Offensive. So war Hoffmeier zusammen mit Maximilian Rohr und Marvin Pieringer maßgeblich an Leipertz’ zweitem Treffer in Minute 51 beteiligt. Doch am Ende hatte der HSV das eine Tor mehr geschossen. Jetzt wartet das laufstärkste Team &bdquo;Hamburg war einfach insgesamt effektiver und ein Stück weit cleverer als wir", sagte Robert Leipertz und hatte dabei sicherlich auch die letzte Minute der ersten Hälfte im Hinterkopf. Denn unmittelbar vor Dompés 2:1-Treffer war Sirlord Conteh aufs HSV-Tor zugestürmt. Doch der SCP-Stürmer scheiterte mit seinem Heber an der Latte. &bdquo;Das waren die spielentscheidenden 60 Sekunden", ärgerte sich Lukas Kwasniok. &bdquo;Aber ich will nicht jammern. Es war ein tolles Spiel. Ich hätte nicht geglaubt, dass wir gegen den HSV eine solche Leistung an den Tag legen können", ergänzte Paderborns Cheftrainer. Auf dessen Schützlinge wartet nun eine nicht minder schwere Aufgabe. Denn nach der knappen Niederlage gegen die wohl spielstärkste Zweitligamannschaft reist der SCP nun zum laufstärksten Team der Liga. So geht’s am Samstag zum 1. FC Heidenheim, für den Robert Leipertz insgesamt fünf Jahre gespielt hatte. &bdquo;Die Vorfreude ist groß", sagt der 29-Jährige. Vielleicht gelingt Leipertz an alter Wirkungsstätte ja gleich der nächste Doppelpack. Ein Auswärtssieg dürfte ihm allerdings weitaus lieber sein.

Meistgelesen

Paderborn Mann für Mann