SC Paderborn schießt erstmals in dieser Saison kein Tor

Braunschweig. Frisch in den Beinen zu sein, heißt noch lange nicht 100-prozentig fit fürs Spiel. Denn dass Fußball auch eine Kopfsache ist, zeigte das Auswärtsspiel des SC Paderborn bei Eintracht Braunschweig. In vielen Situationen fehlten ein paar Prozent der geistigen Frische am Ende einer anstrengenden englischen Woche. Daher war Paderborns Trainer Lukas Kwasniok auch mit dem 0:0 im Stadion an der Hamburger Straße zufrieden – auch wenn der SCP mit einem Sieg die Tabellenführung erobert hätte. &bdquo;Ich war noch nie so zufrieden mit einem Unentschieden. Das ist ein besonderer Punkt“, sagte Kwasniok und legte mit Lob nach: &bdquo;Wir haben eine ganz besondere Truppe, vor der ich meine Kappe ziehe.“ Denn es war stellenweise Schwerstarbeit, die seine Mannschaft verrichten musste. Auch wenn die Eintracht aus Braunschweig nur auf dem elften Rang steht, ist sie keine Laufkundschaft. Mit dem Unentschieden gegen den SCP ist Braunschweig nun schon seit sieben Spielen in Folge unbesiegt und ist gehört aktuell zu den formstärksten Teams der Liga. Der Gegner stand sehr tief, verteidigte sehr diszipliniert und ließ den Paderborner nur selten Räume. Und wenn diese da waren, fehlten beim SCP Kreativität und Handlungsschnelligkeit. &bdquo;Wir hatten sehr viel Ballbesitz, aber wenig Lösungen“, meinte SCP-Manager Fabian Wohlgemuth. Kreativspieler wie Justvan, Srbeny oder Muslija hatten nicht ihren besten Tag erwischt und keine zündenden Ideen. &bdquo;Braunschweig hat sehr tief verteidigt, da war es schwer, hinter die Abwehrkette zu kommen“, erkannte Marvin Pieringer. Er war etwas angeschlagen nach dem Pokalspiel und wurde erst in der 68. Minute eingewechselt. Der Sieben-Tore-Stürmer konnte aber auch keine Akzente setzen. &bdquo;Nach vorne ging nicht viel bei uns. Vielleicht lag es daran, dass wir nicht die frischesten Beine hatten, aber das darf keine Ausrede sein“, so Pieringer. Leipertz hätte Dosenöffner spielen können Vielleicht wäre das Spiel anders gelaufen, wenn Robert Leipertz seine Großchance in der sechsten Minute genutzt hätte oder seine zweite gute Möglichkeit in der 31. Minute? Einmal tauchte er nach feinem Steckpass von Srbeny völlig frei vor Eintrachttorwart Jasmin Fejzic auf und schob den Ball neben das Tor. &bdquo;Vielleicht war das Tor verschoben oder ich habe geschielt“, witzelte er nach dem Spiel. Bei seiner zweiten Chance ging er volles Risiko und nahm einen zu kurz abgewehrten Ball volley – klar übers Tor. &bdquo;Ich hätte das Spiel entscheiden können. Das ist extrem ärgerlich, auch weil wir ja nur sehr wenige Chancen hatten. Körperlich war jeder willig, aber bei der geistigen Frische haben ein, zwei Prozent gefehlt“, stellt Leipertz fest. &bdquo;Vielleicht wäre das der Dosenöffner gewesen“, meinte der Trainer. Da aber auch Braunschweig gleich in der vierten Minute eine riesige Dreifachchance (erst wehrt Huth ab, dann Pfostenschuss und schließlich aus fünf Metern drüber) hatte und in der Schlussphase zwei gefährliche Konter und einen Kopfball nach einer Ecke geht das Ergebnis in Ordnung. &bdquo;Die Eintracht hätte da das 1:0 machen können. Daher können wir extrem gut mit dem 0:0 leben“, sagte Kwasniok. Er sah einen Gegner, der &bdquo;eine unfassbare Qualität hat und jederzeit gefährlich sein konnte.“ In den ersten 45 Minuten hatten die Paderborner etwas Probleme mit den schnellen Außen der Niedersachsen, nach der Umstellung auf Viererkette kontrollierte Paderborn das Spiel in der zweiten Halbzeit komplett. Doch Chancen ergaben sich keine mehr. &bdquo;Gegen einen tief stehenden Gegner wird es im Laufe des Spiels immer schwerer, selbst gefährlich zu werden“, erkannte der SCP-Coach. Und lobte noch einmal seine diszipliniert spielende Truppe – vor allem für die gute Defensivarbeit. Denn der SCP spielte nun zum dritten Mal in Folge zu Null. Aber es gab auch eine Premiere: die torhungrigste Elf der Liga blieb zum ersten Mal in dieser Saison ohne eigenen Treffer.

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