SC Paderborn meistert die Pflicht und freut sich auf die Kür gegen Werder

Paderborn. Die Kür kann kommen. Die Pflicht hat der SC Paderborn jedenfalls mit Bravour gemeistert. So feierte das Team von Trainer Lukas Kwasniok am Sonntag einen souveränen 3:0 (1:0)-Heimsieg gegen den SV Sandhausen. 9.663 Zuschauer bejubelten den sechsten Heimsieg der Saison und den Sprung auf Platz zwei. Ein Großteil von ihnen wird wohl auch an diesem Mittwoch wieder in der Home-Deluxe-Arena sein. Dann trifft Paderborn um 18 Uhr in der zweiten Runde des DFB-Pokals auf Werder Bremen. SCP-Kapitän Ron Schallenberg bezeichnete das Duell gegen den Erstligisten von der Weser nach dem Abpfiff zwar nicht als Kür, aber als &bdquo;Bonus“. &bdquo;Die beiden Ligaspiele sind wichtiger als der Pokal“, betonte Schallenberg und meinte damit neben der gelösten Sandhausen-Aufgabe die am Samstag anstehende Partie beim formstarken Aufsteiger Eintracht Braunschweig. Und in der Tat: Der Kapitän und seine Teamkollegen machten gegen Sandhausen nie den Eindruck, als würde bei ihnen schon der Pokalkracher gegen Werder im Hinterkopf herumspuken. Von der ersten Minute an spulten sie eine hochkonzentrierte Leistung ab. &bdquo;Wir haben uns einen defensiv eingestellten Gegner mit Geduld zurechtgelegt und oft den Rhythmus gewechselt. Das ist ein Fingerzeig, dass sich die Mannschaft taktisch sehr weiterentwickelt hat“, lobte Sportchef Fabian Wohlgemuth. Leipertz trifft beim Jubiläum Dessen Team hatte allerdings auch das Glück, schon nach zehn Minuten durch den siebten Saisontreffer von Marvin Pieringer in Führung zu gehen. &bdquo;Genauso wünscht du es dir gegen Sandhausen“, erklärte Schallenberg. Die Gäste mussten etwas mehr fürs Spiel tun. Und ein bestens aufgelegter SCP erspielte sich in den ersten 27 Minuten diverse gute Chancen. Lediglich in der Schlussviertelstunde der ersten Hälfte war dann viel Sand im Getriebe. &bdquo;Da hat uns der Gegner eingeschläfert“, urteilte SCP-Akteur Robert Leipertz. Doch der 29-Jährige sollte sein Team kurz nach der Pause wachküssen. So erhöhte Leipertz nach Vorarbeit von Dennis Srbeny in seinem 200. Zweitligaspiel auf 2:0 (47.). Innenverteidiger Tobias Müller hatte den Treffer dabei mit einem langen Pass eingeleitet. Eben jener Müller war zur Halbzeit für den gelb-rot-gefährdeten Maximilian Rohr eingewechselt worden. &bdquo;Rohr hätte da längst vom Acker sein müssen“, ärgerte sich Sandhausens Trainer Alois Schwartz über Schiedsrichter Tobias Reichel. Lob für die Arbeit gegen den Ball Dass der SCP-Sieg hochverdient war, musste aber auch Schwartz neidlos anerkennen. Denn sein Team verbuchte im gesamten Spiel abgesehen von einem David-Kinsombi-Freistoß (19.), den Schallenberg per Kopf klärte, keine einzige echte Torchance. &bdquo;Das 2:0 hat uns den Stecker gezogen. In der zweiten Halbzeit haben wir nicht mehr richtig stattgefunden“, resümierte Sandhausens Coach. Für dessen Schützlinge war spätestens nach 54 Minuten alles gelaufen, denn da köpfte SCP-Verteidiger Jannis Heuer eine Ecke zum 3:0 ein. &bdquo;Die Bereitschaft, gegen den Ball zu arbeiten, hat mir besonders imponiert. Abgesehen von den 15 Minuten vor der Halbzeit bin ich mit unserer Leistung sehr zufrieden“, befand Paderborns Trainer Lukas Kwasniok. Dieser konnte sich den Luxus leisten, Stammspieler wie Schallenberg, Pieringer, Muslija und Leipertz vorzeitig auszuwechseln. Schließlich haben die Paderborner ja auch am Mittwoch eine Menge vor. &bdquo;Bremen hat eine Topmannschaft. Wir sind klarer Außenseiter“, sagte Ron Schallenberg mit Blick auf das Pokalduell, um dann schmunzelnd anzufügen: &bdquo;Aber manchmal gewinnt ja auch der Außenseiter.“ Zuzutrauen ist es diesem spielstarken SCP allemal.

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