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SC Paderborns Chefcoach Lukas Kwasniok muss einen Freund ziehen lassen

Der SCP-Trainer bedauert den Wechsel seines Assistenzcoaches Frank Fröhling nach Hoffenheim, kann diesen aber durchweg nachvollziehen. Ein neuer Paderborner Co-Trainer steht bereits fest, doch der Fröhling-Nachfolger lässt noch auf sich warten.

Zwei Ex-Paderborner im Kraichgau: Co-Trainer Frank Fröhling (r.) und Chefcoach André Breitenreiter leiteten am Sonntag ihr erstes Training bei der TSG Hoffenheim. | © picture alliance/dpa

Frank Beineke
27.06.2022 | 27.06.2022, 13:24

Paderborn. Es ist kein Geheimnis, dass sich Lukas Kwasniok und Frank Fröhling bestens verstehen. Doch ab sofort muss der Cheftrainer des SC Paderborn ohne seinen Assistenzcoach auskommen. Grund: Fröhling wechselt vom SCP zum Bundesligisten TSG Hoffenheim. "Ich muss einen Freund ziehen lassen. Das ist immer doof", kommentiert Kwasniok die Personalie.

Für die Entscheidung seines Kumpels hat Paderborns Coach aber vollstes Verständnis. "Drei, vier Tage vor unserer Abfahrt ins US-Trainingslager hat Frank das Angebot aus Hoffenheim erhalten. Ich habe zu ihm gesagt: Das musst du machen. Langfristiger Vertrag, heimatnah, mehr Geld", sagt Kwasniok und fügt an: "Da muss man dann auch mal seine eigenen Interessen hintanstellen, denn ich hätte gerne langfristig mit Frank gearbeitet."

Doch dieser assistiert nun in Hoffenheim dem ehemaligen Paderborner Aufstiegscoach André Breitenreiter. Fröhling unterschrieb einen Vertrag bis Juli 2027. Schon am Sonntag stand er im TSG-Trainingszentrum in Zuzenhausen gemeinsam mit seinem neuen Chef auf dem Platz, um Breitenreiter beim Trainingsauftakt zu unterstützen. "Frank war unser Wunschkandidat. Er kennt die TSG bestens und hat unseren speziellen Weg in Hoffenheim und unsere Prinzipien der Fußball-Ausbildung nicht nur verinnerlicht, sondern bei vielen Themen sogar an der Entwicklung mitgearbeitet", erklärt TSG-Sportdirektor Alexander Rosen.

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Bewegung im SCP-Trainerstab

So hatte Fröhling bereits von 2007 bis 2015 in verschiedenen Funktionen für die Kraichgauer gearbeitet. Nun übernimmt der gebürtige Karlsruher die Nachfolge des langjährigen Hoffenheimer Co-Trainers Matthias Kaltenbach, der künftig dem ehemaligen TSG-Coach Alfred Schreuder beim niederländischen Meister Ajax Amsterdam assistieren wird. Der neue TSG-Trainer André Breitenreiter baut zudem auf das Know-how seiner weiteren Co-Trainer Darius Scholtysik und Fabian Sander (Spielanalyse), die er vom FC Zürich mit in den Kraichgau bringt.

Beim SCP fiel der Umbruch im Trainerstab weitaus moderater aus, doch Frank Fröhling ist nicht der einzige Coach, der Paderborn in diesem Sommer verlassen hat. So nahm auch Johannes Thienel Abschied vom SCP. Der Einjahresvertrag des Athletik-Trainers, der erst zur Saison 2021/22 von Eintracht Braunschweig nach Paderborn gewechselt war, wurde nicht verlängert. Seine Nachfolge haben Athletikcoach André Filipovic und Reha-Trainer Nils Vogt angetreten.

Eduard Schmidt (Co-Trainer Analyse) nimmt unterdessen zusammen mit Lukas Kwasniok seine zweite Saison beim SCP in Angriff. Dauerbrenner im Trainerteam ist aber Nico Burchert. Der gebürtige Berliner ist seit 2015 Torwarttrainer des SC Paderborn.

Ein neuer Co-Trainer kommt vom DFB

Ganz neu mit dabei ist unterdessen Alexander Otto. Der 34-Jährige sollte eigentlich schon beim US-Trainingslager mit dabei sein, hatte aber noch Verpflichtungen beim Deutschen Fußball Bund. So leitete Otto bislang das DFB-Analyseteam der Deutschen Sporthochschule in Köln. Zugleich war er höchst erfolgreich als Cheftrainer des Mittelrheinligisten Viktoria Glesch-Paffendorf im Einsatz.

Beim SCP ist der Ex-Profi, der unter anderem beim 1. FC Saarbrücken kickte, nun hauptsächlich fürs Individualtraining, Individual-Analysen und Standardsituationen verantwortlich. Zudem fungiert Otto auf dem Platz als zweiter Co-Trainer. Die Fröhling-Nachfolge wird er aber nicht antreten, denn der in Kirgisien geborene Russlanddeutsche wäre auch ohne den Abgang des bisherigen Assistenzcoaches nach Paderborn gekommen.

Und so sucht der SCP nun einen weiteren Co-Trainer. Dieser soll laut Chefcoach nicht nur über das nötige fachliche Know-how, sondern auch über Empathie und Menschenkenntnis verfügen. "Wir suchen einen Co-Trainer, der einen engen Draht zu den Spielern hat und der dafür sorgt, dass diese nicht gleich auf den Chefcoach losgehen, wenn sie mal nicht spielen", sagt ein schmunzelnder Kwasniok.


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