Kwasniok im Doppelpass: Paderborns Coach über Fan-Kritik und Erstligaträume

Paderborn. Lukas Kwasniok verbrachte das Osterwochenende im Süden der Republik. Am Ostersonntag holte der Cheftrainer des SC Paderborn mit seinem Team einen glanzlosen, aber verdienten 1:0-Erfolg beim designierten Zweitliga-Absteiger FC Ingolstadt. Anschließend ging es für Kwasniok nach München. Dort war er am Montag zum zweiten Mal in dieser Saison beim TV-Sender Sport1 in der Live-Sendung "Maschinensucher Doppelpass - 2. Bundesliga" zu Gast. Bei seinem ersten Besuch bei Sport1 war sein Team im September 2021 noch Zweitliga-Spitzenreiter gewesen. Nun kehrte Kwasniok als Coach des aktuellen Tabellenachten nach München-Ismaning zurück. Das sei aber kein Grund zur Unzufriedenheit. "Wir spielen keine fantastische und megageile, aber eine für Paderborner Verhältnisse sehr gute Saison. Für mich hätte es als Zweitliga-Neuling nicht besser laufen können", urteilte der SCP-Trainer in der TV-Sendung. In seinem ersten Doppelpass-Auftritt hatte Kwasniok unterdessen ein besonderes Kompliment an seinen Stürmer Sven Michel verteilt. "Wenn ich einem Spieler im Urlaub meine Frau anvertrauen müsste, dann wäre es Sven Michel", sagte Paderborns Chefcoach damals. Am Ostermontag ging es nun auch um Michels Wechsel zu Union Berlin. Trainer und Schiris als Leidensgenossen "Mit dem Abgang von Sven war klar, dass es für ganz oben nicht reichen würde. Das war aber allen Gremien bewusst. Deshalb gibt es innerhalb des Vereins auch keinen Zoff", so Kwasniok. Der Plan, im Winter im Mittelfeld mit Philipp Klement und Florent Muslija nachzulegen, um noch einmal ganz oben anzugreifen, sei daher nicht aufgegangen. "Dabei hatten wir nach unserem 2:1-Sieg in Nürnberg gedacht, dass wir nun unsere Startelf gefunden haben", erklärte der SCP-Coach, der im Doppelpass zusammen mit Schiedsrichter Felix Brych und Ex-Nationalspieler Olaf Thon zu Gast war. Und so ging es auch um das Verhältnis zwischen Trainern und Referees, das nicht immer ganz einfach ist. Auch Kwasniok ist für seine Emotionen am Spielfeldrand bekannt. "Ich habe diese Saison zwei Gelbe Karten kassiert. Beide Male aufgrund der Tatsache, dass ich zu wild gestikuliert habe", sagte der 40-Jährige und fügte an: "Persönliche Beleidigungen finde ich grenzwertig. Man kann emotional sein, aber es gibt Grenzen." Letztlich seien Trainer und Schiedsrichter Leidensgenossen. "Wir sind auch immer der Buhmann. Stellst du die Mannschaft auf, hast du zehn zufriedene und 15 unzufriedene Spieler. Gewinnst du 1:0, fragen die Fans, warum nicht 4:0 gewonnen wurde. Wir wissen, dass wir in der Öffentlichkeit stehen und es bei einem Fehler Lack gibt. Damit musst du lernen umzugehen", so Kwasniok, der aus Selbstschutz die Sozialen Medien meidet. "Dauerhafte Beleidigungen unter der Gürtellinie sind schon fast eine klägliche Neuerscheinung unserer Zeit", bedauerte der SCP-Übungsleiter. Werder und Schalke steigen auf Bei der Frage, wer am Saisonende in die Bundesliga aufsteigt, legte sich Kwasniok fest. "Werder und Schalke gehen direkt hoch. Die anderen kämpfen um die Relegation", sagte der 40-Jährige. Und zu jenen "anderen" zählt Paderborns Coach auch noch den Hamburger SV. Der SCP-Traum von einer Bundesliga-Rückkehr ist derweil geplatzt. "Aber vielleicht träumen wir ihn nächstes Jahr weiter", so Kwasniok. Die 1. Bundesliga bleibe jedenfalls auch sein großes Ziel. "Deswegen hat man doch irgendwann als junger Trainer angefangen. Wer diese Gier nicht hat, wird es für gewöhnlich aber auch nicht in die 2. Liga schaffen. Wer weiß, was kommt", erklärte der SCP-Trainer und ergänzte: "Ich lebe im Hier und Jetzt und fühle mich wohl in Paderborn. Vielleicht schaffen es der SCP und meine Wenigkeit ja auch gemeinsam in die Bundesliga." Und in diesem Fall dürfte Lukas Kwasniok auch mal an einem Sonntagvormittag im Doppelpass zu Gast sein. Hier gibt's den Kwasniok-Auftritt in voller Länge:

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