Königsblau hält dem Druck stand: So knackte Schalke den SC Paderborn

Gelsenkirchen. Der Druck war gewaltig. Der FC Schalke 04 benötigte am Freitag im Zweitliga-Heimspiel gegen den SC Paderborn unbedingt einen Sieg. Sonst hätte die Konkurrenz im Aufstiegsrennen an diesem Wochenende davonziehen können. Doch die Königsblauen hielten dem Druck stand, gewannen unterm Strich verdient mit 2:0 (1:0) und fügten dem SCP damit die erste Auswärtsniederlage der Saison bei. Entsprechend groß waren Freude und Erleichterung im Schalker Lager. "Drei Punkte am Freitagabend gegen auswärtsstarke Paderborner. Das geht runter wie Öl", erklärte S04-Keeper Martin Fraisl. Der 28-jährige Österreicher hatte hierbei entscheidend dazu beigetragen, dass die Hausherren vor den 10.000 Zuschauern in der Veltins-Arena die Oberhand behielten. Höhepunkte waren seine spektakulären Paraden gegen Dennis Srbeny (63.) und Kai Pröger (77.). "Martin hat ein fantastisches Spiel gemacht", urteilte Schalke-Coach Dimitrios Grammozis. "Es war ein geiler Torwart-Tag, weil alles dabei war", jubilierte Fraisl, der nicht nur bei Flanken, Torschüssen und in Eins-gegen-Eins-Duellen sein Können unter Beweis stellte. Als "Libero" entschärfte er so manchen tiefen Ball der Paderborner. Und auch im Schalker Aufbauspiel war der Schlussmann ziemlich gefragt, wovon 62 Ballkontakte künden. Matchwinner statt Schwachstelle 72 Ballkontakte verbuchte unterdessen sein Teamkollege Darko Churlinov, der diesmal auf der rechten Außenbahn ran durfte. Exakt auf dieser Position beklagen die Schalker derzeit diverse Ausfälle. Und sie hatte sich zuletzt wiederholt als große Schwachstelle erwiesen. Doch am Freitag avancierte ausgerechnet Churlinov zusammen mit Fraisl zum Matchwinner. "Darko hat uns viel Qualität gegeben und uns heute sehr weitergeholfen", lobte Grammozis den 21-jährigen Mazedonier, der mit seinen Tempoläufen gerade nach der Pause für viel Betrieb gesorgt hatte. In der 61. Minute hatte Churlinov hierbei noch die hundertprozentige Chance zum 2:0 vergeben. Da scheiterte der Versuch, den Ball nach einer perfekten Hereingabe von Thomas Ouwejan ins leere Tor zu bugsieren, am rechten Torpfosten. Doch in Minute 74 gelang Churlinov dann der 2:0-Endstand. Die Vorlage hatte Florian Flick geliefert. Der 21-Jährige spielte für den verletzten Victor Palsson (Oberschenkel) auf der Sechserposition und zeigte seine mit Abstand beste Saisonleistung. Mit einem beeindruckenden Laufwert von 13,4 Kilometern stand Flick dabei sinnbildlich für den unbändigen Einsatzwillen, den die Schalker an den Tag legten. Am Ende hatten die Königsblauen satte 127,7 Kilometer abgespult. Ein Standard stellt die Weichen auf Sieg "Ich freue mich riesig, dass wir nach dem Düsseldorf-Spiel eine Reaktion gezeigt haben", sagte SCP-Keeper Fraisl im Rückblick auf die 1:2-Pleite, die sein Team knapp eine Woche zuvor in der NRW-Landeshauptstadt kassiert hatte. Allerdings wirkten die Schalker am Freitag gegen den SCP zunächst spürbar verunsichert. Die Gastgeber spielten mutlos und überließen den Paderbornern die Initiative. Von den Rängen ertönten schon erste Pfiffe. Doch Schalke hat ja noch einen Thomas Ouwejan, der seinen Ruf als einer der besten Standardschützen und Flankengeber der 2. Liga auch im West-Duell gegen den SCP untermauerte. So führte seine scharf geschossene Freistoß-Hereingabe in Minute 22 zum schmeichelhaften 1:0-Führungstreffer durch Marius Bülter. Es war ein Tor, das den Schalkern Sicherheit verlieh, wenngleich der SCP auch anschließend ein brandgefährlicher Gegner blieb. "Kompliment an meine Jungs, dass sie die ersten sind, die Paderborn eine Auswärtsniederlage zugefügt haben. Sie haben gefightet und in der zweiten Halbzeit auch viel besser Fußball gespielt", resümierte Dimitrios Grammozis und fügte an: "Ich bin absolut zufrieden." Schalkes Coach und seine Schützlinge können sich nun in aller Seelenruhe anschauen, was die Aufstiegskonkurrenten aus St. Pauli, Bremen, Hamburg und Darmstadt am Samstag und Sonntag veranstalten. Königsblau hat seine Hausaufgaben schon gemacht.

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