Phönix aus der Asche: Correia ist beim SC Paderborn plötzlich erste Wahl

Paderborn. Als Marcel Correia im Sommer 2020 vom SSV Jahn Regensburg zum SC Paderborn wechselte, war der erfahrene Innenverteidiger eigentlich als Stammkraft und potenzieller Führungsspieler eingeplant. Seitdem aber stand der 32-jährige Deutsch-Portugiese lediglich in zehn Zweitligaspielen in der Startelf. Zwischenzeitlich schien Correia schon auf dem Abstellgleis gelandet zu sein. Doch wenn die Paderborner an diesem Samstag, 18. Dezember, zum Rückrunden-Auftakt auf den 1. FC Heidenheim (13.30 Uhr, Benteler-Arena) treffen, wird der Abwehr-Routinier wohl zum dritten Mal in Folge in der Anfangsformation stehen. In den vergangenen beiden Partien in Sandhausen (1:1) und gegen Darmstadt (0:1) bot Correia in der SCP-Dreierkette jedenfalls tadellose Leistungen. Und schon Mitte Oktober hatte er bei seinem Startelf-Saisondebüt gegen Regensburg (1:1) als Ersatz für den gelbgesperrten Jasper van der Werff vollauf überzeugt. "Cello ist sich seiner Kernkompetenz, das eigene Tor zu verteidigen, bewusst. Wir wissen, was wir an ihm haben", urteilt SCP-Coach Lukas Kwasniok über seinen Innenverteidiger, für den die Saison denkbar schlecht begonnen hatte. Entscheidender Unterschied zur Vorsaison Im Juli musste Correia als Kontaktperson in Corona-Quarantäne, so dass er unter anderem das Trainingslager in Garderen verpasste. "Wenn du in der Vorbereitung ausfällst, fehlen dir dann einfach die Basics", erklärt der 32-Jährige. Als er seinen Rückstand aufgeholt hatte, gab es Mitte September einen weiteren Dämpfer. Eine Rückenwirbelverletzung sorgte für die nächste Zwangspause. Die Beziehung zwischen Correia und dem SCP schien einfach unter keinem guten Stern zu stehen. In der vergangenen Saison hatte er schon nach dem dritten Spieltag seinen Startelfplatz verloren. Anschließend durfte der Innenverteidiger unter Trainer Steffen Baumgart noch vier Mal von Beginn an ran, machte dabei aber drei Mal keine allzu gute Figur. Das ist in dieser Spielzeit anders: Wenn Correia gefordert ist, liefert er auch ab. "Auf Cello ist Verlass", lobt Kwasniok. Dabei war das Reservistendasein für Correia durchaus eine neue Erfahrung. Auf seinen bisherigen Stationen hatte er fast immer gespielt, wenn er fit war. Heidenheim als Härtetest "Die Art und Weise, wie er sich in einer für ihn persönlich schwierigen Situation präsentiert, ist vorbildlich. Cello ist ein wichtiger Faktor in der Kabine", sagt Paderborns Cheftrainer. "Ich versuche, Tag für Tag meinen Job zu genießen, mit Freude auf den Trainingsplatz zu gehen und alles rauszuhauen", erklärt Correia, der bei einer Rückkehr zur Viererkette schnell wieder auf der Bank landen könnte. Schließlich hat er mit Uwe Hünemeier und Jasper van der Werff zwei bärenstarke Konkurrenten. Wenn Kwasniok gegen Heidenheim erneut auf eine Dreierkette setzt, wird aber auch auf Correia wieder eine Menge Arbeit warten. "Das ist einer der unangenehmsten Gegner der Liga. Ein richtig gutes Kollektiv, äußerst wuchtig, lauf- und zweikampfstark", urteilt Correia über den punktgleichen Kontrahenten, gegen den er sein 180. Zweitligaspiel bestreiten könnte. Sollte der aus Kaiserslautern stammende Abwehrakteur erneut überzeugen, würde er mit Blick auf eine Vertragsverlängerung weitere Pluspunkte sammeln. So ist Correia nur noch bis Saisonende an den SCP gebunden. Bislang gab es keine Vertragsgespräche. "Meine erste Saison war nicht berauschend, der Start in die zweite auch nicht. Da könnte ich verstehen, wenn meiner Person gegenüber eine gewisse Skepsis entstanden ist. Aber ich bin sicher, dass wir uns irgendwann im neuen Jahr zusammensetzen werden", sagt Correia, der noch keine konkreten Zukunftspläne geschmiedet hat. Der Wohlfühlfaktor stimmt Eigentlich wollte der Familienvater schon im Sommer 2020 zurück in seine Pfälzer Heimat ziehen. Eltern und Schwiegereltern wohnen in Kaiserslautern. Doch Correia könnte sich nun auch einen längeren Aufenthalt im Hochstift vorstellen. "Wir fühlen uns hier sehr wohl. Es ist wunderschön, wenn du nach Hause kommst und in vier zufriedene Gesichter blickst. Das ist viel Wert", sagt der SCP-Akteur, der mit seiner Frau, den beiden Töchtern und dem in Paderborn geborenen Sohnemann Samuel Silas in Salzkotten wohnt. Weihnachten wird aber bei seinen Eltern in Kaiserslautern gefeiert. "Diesmal im kleineren Rahmen", berichtet Marcel Correia und hofft, dass es schon am Samstag gegen Heidenheim Grund zum Feiern gibt. Schließlich hat er einiges nachzuholen, denn bei seinen zehn Startelf-Einsätzen ging der SCP erst ein Mal als Sieger vom Platz.

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