Auswärts wow, zuhause mau: Das war die Hinrunde des SC Paderborn 07

Paderborn. Auch wenn der Hinrunden-Endspurt mit nur drei Zählern aus vier Spielen misslang: Mit 27 Punkten rangiert der SC Paderborn zur Halbzeit der Zweitliga-Saison 2021/22 auf einem sehenswerten sechsten Platz. Vor allem in fremden Stadien trumpften die Schützlinge von Trainer Lukas Kwasniok auf. Der SCP blieb in acht Auswärtsspielen ohne Niederlage und holte bei 19:7 Toren satte 18 Zähler. Damit stellt Paderborn das bislang beste Auswärtsteam der Liga. In der heimischen Benteler-Arena lief es weniger gut: Hier musste sich der SCP mit neun Punkten aus neun Partien begnügen. Im Folgenden blicken wir noch einmal auf die wichtigsten Stationen der Hinrunde zurück. 3. Spieltag, 15. August 2021 SV Werder Bremen - SC Paderborn (0:3) 1:4: Mit den beiden Unentschieden in Heidenheim (0:0) und gegen Nürnberg (2:2) sowie dem unglücklichen DFB-Pokal-Aus in Dresden (1:2) hatte der SCP keinen guten Saisonstart erwischt. Doch im zweiten Auswärtsspiel der neuen Zweitliga-Serie setzten die Kwasniok-Mannen ein dickes Ausrufezeichen. Vor 21.000 ebenso verblüfften wie zum Großteil entsetzen Zuschauern feierten die Paderborner einen furiosen 4:1-Erfolg beim Erstliga-Absteiger Werder Bremen. Schon nach 36 Minuten stand es nach einem Doppelpack von Startelf-Debütant Felix Platte und einem Treffer von Sven Michel 3:0 für die Gäste. Kapitän Ron Schallenberg ließ dann nach der Pause mit dem 4:1 (55.) auch die letzten leisen Hoffnungen der Bremer zerplatzen. Vor allem das Sturmduo Platte/Michel hatte mit der desolaten Werder-Defensive Katz und Maus gespielt. "Felix und Sven haben heute den Unterschied ausgemacht", konstatierte Lukas Kwasniok. Dessen Mannschaft sollte auch die nächsten beiden Auswärtsspiele deutlich gewinnen und dabei eine ganz besondere Leistung vollbringen. So schoss der SCP auch in Dresden (3:0) und Aue (4:1) eine 3:0-Halbzeitführung heraus. 4. Spieltag, 21. August 2021 SC Paderborn - FC St. Pauli 3:1 (1:1): Knapp eine Woche nach dem ersten Saisonsieg heimste der SCP auch den ersten Heimdreier ein. In einer packenden Partie profitierten die Hausherren hierbei von einer frühen Roten Karte für St. Pauli-Akteur Philipp Ziereis (6.). Die Gäste gingen dennoch durch Guido Burgstaller in Führung (28.), ehe ein Eigentor von Adam Dzwigala für den Ausgleich (45.) sorgte. Edeljoker Kai Pröger (65.) und Sven Michel (90.+3) ließen dann nach der Pause die SCP-Fans jubeln. "Der Sieg wird uns helfen, an Stabilität zuzulegen", sagte Sportchef Fabian Wohlgemuth. Weniger gut wirkte sich das Spiel allerdings auf die Leistung von Dennis Srbeny aus. Der SCP-Torjäger der Vorsaison verschoss einen Elfmeter (8.), verlor weiteres Selbstvertrauen und schlitterte in eine Formkrise. 6. Spieltag, 12. September 2021 SC Paderborn - FC Schalke 04 0:1 (0:1): Im sechsten Zweitligaspiel der neuen Saison kassierte der SCP die erste Niederlage. Diese gehörte in die Kategorie "unnötig", denn die Gastgeber hatten gerade in der ersten Hälfte genügend Chancen, um auch gegen Schalke Zählbares einzufahren. Doch die gnadenlose Effizienz, die der SCP in fremden Stadien regelmäßig an den Tag legte, sollte nicht nur in diesem Heimspiel fehlen. Stattdessen gelang Zweitliga-Rekordtorschütze Simon Terodde in der 63. Minute nach schöner Vorarbeit von Marius Bülter vor 8.500 Zuschauern in der damit ausverkauften Benteler-Arena der Treffer des Tages. 9. Spieltag, 2. Oktober 2021 Fortuna Düsseldorf - SC Paderborn 2:3 (1:1): Die wohl spannendste und spektakulärste SCP-Partie der Hinrunde stieg am neunten Spieltag in der Düsseldorfer Merkur-Spiel-Arena. Beide Teams gaben jeweils 21 (!) Torschüsse ab und boten beste Werbung für die 2. Liga. &bdquo;Das war eine wilde Achterbahnfahrt. Und sie hat nicht den falschen Sieger gefunden", resümierte SCP-Coach Lukas Kwasniok. Matchwinner war der alles überragende Sven Michel, der zwei Tore erzielte (9./61.) und darüber hinaus den Siegtreffer durch Felix Platte (83.) vorbereitete. Sein Team machte dabei einen 1:2-Rückstand wett und spielte nach dem 2:2-Ausgleich mutig auf Sieg. 11. Spieltag, 22. Oktober 2021 SC Paderborn - Hamburger SV 1:2 (1:1): Ebenfalls recht spektakulär und abwechslungsreich war dann auch das Heimspiel gegen den HSV, das 13.000 Zuschauer in der ausverkauften Benteler-Arena erlebten. Diesmal aber hatte Paderborns Gegner das bessere Ende für sich. HSV-Joker Tommy Doyle sorgte mit seinem Treffer in der vierten Minute der Nachspielzeit für einen glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg der Hanseaten, die durch Moritz Heyer (5.) früh in Führung gegangen waren. Felix Platte (38.) glich für den SCP aus, dessen Heimmisere letztlich aber anhalten sollte. Schon eine Woche zuvor hatte es in der Benteler-Arena im Topspiel gegen Regensburg nur ein 1:1 gegeben. 12. Spieltag, 31. Oktober 2021 Karlsruher SC - SC Paderborn 0:4 (2:4): Doch zum Glück gibt es ja noch Auswärtsspiele. Das mögen sich die SCP-Kicker auch nach der Partie in Karlsruhe gedacht haben, denn in der alten Heimat ihres Trainers Lukas Kwasniok fuhren sie den fünften Auswärtssieg in Folge ein. Der gastgebende KSC erlebte hierbei am Halloween-Tag eine erste Halbzeit des Grauens. Dem SCP gelang nämlich diesmal das Kunststück, nicht nur mit einer 3:0-, sondern sogar mit einer 4:0-Führung in die Pause zu gehen. Julian Justvan hatte mit seinem ersten Saisontreffer (20.) die Karlsruher Horrorshow eingeleitet. Torjäger Sven Michel erzielte dann in nur 8:27 Minuten einen lupenreinen Hattrick (23. bis 32. Minute). Der SCP sollte nach einem KSC-Doppelschlag (68./70.) noch einmal ins Wanken geraten, rettete aber den Vorsprung über die Zeit. "Fußball ist verrückt, das hat man heute wieder gesehen", resümierte Lukas Kwasniok. 13. Spieltag, 6. November 2021 SC Paderborn - FC Ingolstadt 2:1 (0:0): Nach zuvor vier sieglosen Heimspielen in Folge mühte sich der SCP gegen ein ersatzgeschwächtes Schlusslicht von der Donau zum lang ersehnten zweiten Heimdreier der Saison. Und wieder einmal waren es die Stürmer Sven Michel und Felix Platte, die die Paderborner Fans mit ihren Toren in der 56. und 65. Minute jubeln ließen. Zuvor aber hatten die Hausherren sehr viel Glück gehabt. SCP-Keeper Jannik Huth hielt zunächst einen Strafstoß von Stefan Kutschke (47.). Dann wurde ein Traumtor von FCI-Akteur Maximilian Beister (52.) wegen einer knappen Abseitsstellung nicht anerkannt. 17. Spieltag, 11. Dezember 2021 SC Paderborn - SV Darmstadt 98 0:1 (0:0): Der Sieg gegen Ingolstadt sollte der letzte Dreier der Hinrunde bleiben. Es folgten Remis in Hannover (0:0), gegen Rostock (1:1) und in Sandhausen (1:1), ehe der SCP im letzten Spiel der Halbserie doch noch die Chance hatte, auf den zweiten Tabellenplatz zu klettern. Doch diesen Rang verteidigte der Gegner aus Darmstadt, der in einer chancenarmen Partie durch einen Treffer von Innenverteidiger Patric Pfeiffer (81.) die Oberhand behielt. Paderborn mangelte es unterdessen wie schon in den Vorwochen an Durchschlagskraft. "Natürlich sorgen die letzten vier Spiele aktuell für Enttäuschung. Aber nüchtern betrachtet passt die Gesamtausbeute", bilanzierte SCP-Coach Lukas Kwasniok. SCP-Hinrunden-Statistiken: Einsätze/Spielminuten: Jannik Huth (17 Einsätze/1.530 Minuten), Ron Schallenberg (17/1.530), Uwe Hünemeier (17/1.513), Marco Schuster (17/1.489), Julian Justvan (17/1.241), Dennis Srbeny (17/796), Jasper van der Werff (16/1.384), Sven Michel (16/1.377), Kai Pröger (16/660), Jamilu Collins (14/1.034), Robin Yalcin (13/822), Marcel Mehlem (13/744), Felix Platte (12/646), Jannis Heuer (11/349), Marco Stiepermann (8/276), Marcel Correia (6/317), Jonas Carls (6/288), Maximilian Thalhammer (7/283), Prince Owusu (6/137), Kelvin Ofori (6/94), Johannes Dörfler (5/95), Marvin Cuni (4/106), Fabrice Hartmann (2/45), Pascal Steinwender (1/3). Damit kamen in der Hinrunde 24 SCP-Spieler zum Einsatz. Tore: Michel (13), Platte (6), Pröger (4), Stiepermann (2), Heuer, Justvan, Mehlem, Schallenberg (je 1). Scorerpunkte: Michel (17), Platte (10), Pröger (6), Justvan, Schallenberg (je 4), Collins, Schuster, Stiepermann, Yalcin (je 2), Heuer, Hünemeier, Mehlem (je 1). Gelbe Karten: Michel, van der Werff (je 6), Collins (5), Schallenberg (3), Hünemeier, Mehlem (je 2), Carls, Heuer, Justvan, Platte, Schuster, Srbeny, Yalcin (je 1). Gelb-Rote Karten: Collins.

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