SC Paderborn Ohne Platte fehlt beim SCP ein extrem wichtiges Puzzleteil

Paderborn. Lukas Kwasniok bezeichnet Felix Platte gerne als "Strafraummonster". Doch auf eben jenes "Monster" muss der Cheftrainer des SC Paderborn seit drei Spielen verzichten. Platte laboriert an einem Muskelfaserriss im Bereich der rechten Hüfte. Und der 25-Jährige wird schmerzlich vermisst. Denn wie wertvoll der 1,90 Meter große Stürmer für den SCP ist, zeigt sich nicht zuletzt dann, wenn er fehlt. Der Blick in die Statistik spricht eine deutliche Sprache. Bei seinen acht Startelf-Einsätzen, die Platte in der Hinrunde verbuchte, feierten die Paderborner bei einem Torverhältnis von 17:7 fünf ihrer sieben Saisonsiege. In den anderen neun Partien holte der SCP bei einem Torverhältnis von 13:12 lediglich zwei Dreier. In seinen nur 646 Einsatzminuten markierte der gebürtige Lipper stolze sechs Tore und vier Assists. Das ist fast ein Scorerpunkt pro Stunde. Da kann selbst Plattes kongenialer Sturmpartner Sven Michel (81 Minuten pro Scorerpunkt) nicht mithalten. Michel fehlen die Freiräume Dass der verletzungsanfällige Offensiv-Neuzugang angesichts seiner Vorgeschichte zwischendurch auch mal ausfallen wird, hatte der SCP von vornherein einkalkuliert. Doch die Vereinsverantwortlichen hatten wohl selbst nicht damit gerechnet, wie wichtig Platte fürs Paderborner Spiel werden sollte. "Felix bringt das Gesamtpaket mit. Er ist ein guter Wandspieler, enorm wuchtig im Vorwärtsgang und jederzeit in der Lage, ein Tor zu erzielen", urteilt SCP-Coach Kwasniok über seinen Angreifer, der nach neun Jahren in Schalke und Darmstadt im vergangenen Sommer zum SCP zurückgekehrt war. "Wenn er nicht dabei ist, verändert sich die Statik unseres Spiels", ergänzt Paderborns Trainer. Vorne fehlt ein wichtiger Zielspieler, der Bälle festmacht. Sven Michel hat weniger Freiräume, da sich die gegnerische Defensive weitaus stärker auf ihn konzentrieren kann. Und einen auch nur ansatzweise gleichwertigen Platte-Ersatz gibt es derzeit nicht. "Wir haben noch nicht das passende Puzzlestück gefunden", gibt Lukas Kwasniok zu. Gleichwertige Alternativen gibt es derzeit nicht So sind die Sturmkollegen Dennis Srbeny, Marvin Cuni, Prince Owusu und Kelvin Ofori noch ohne Saisontor. Auch das Mittelfeld entwickelt zu wenig Torgefahr. 19 der 30 Paderborner Treffer gehen auf das Konto des Duos Michel/Platte. Allein Kai Pröger kann da mit vier Toren noch halbwegs mithalten. Doch als etatmäßiger Flügelstürmer passt er nur bedingt ins Spielkonzept. "Wenn wir unser Spiel zu sehr verändern, kann dies schnell zu Lasten der Stabilität gehen", sagt Kwasniok, der noch auf der Suche nach einer möglichst idealen Lösung ist. Denn mit Blick auf die Rückrunde ist es die vielleicht größte Baustelle beim SCP. "Wir müssen auch ohne Felix durchschlagskräftiger in der Offensive werden", betont Paderborns Chefcoach. Dafür müsse der SCP nicht unbedingt auf dem Winter-Transfermarkt zuschlagen. "Wir verfügen über einige Optionen, die Qualität mitbringen", so Kwasniok. Zum einen wäre da die Hoffnung, dass Dennis Srbeny endlich sein Formtief überwindet. Zum anderen könnten Talente den nächsten Schritt machen. "Ein Phillip Tietz ist ein gutes Beispiel, wie sich Spieler entwickeln können", sagt Kwasniok mit Blick auf Darmstadts Torjäger, der sich in Paderborn einst nicht hatte durchsetzen können. "Wir sind guter Dinge, dass auch Spieler wie Cuni oder Ofori das schaffen können, was Tietz geschafft hat. Es ist oftmals nur eine Frage der Geduld", so der SCP-Trainer. Yalcin könnte für mehr Kreativität sorgen Mit Blick auf das nun noch anstehende Heimspiel gegen den 1. FC Heidenheim (Samstag, 18. Dezember, 13.30 Uhr) müssen allerdings kurzfristige Lösungen her. "Wir werden schauen, ob wir ein zusätzliches kreatives Element auf den Platz bringen, um etwas mehr Offensivpower zu entwickeln", betont Kwasniok. Marco Stiepermann wäre so ein Spieler, doch der 30-Jährige hat nach seiner Meniskus-OP noch Trainingsrückstand. Und so deutet vieles auf eine Startelf-Rückkehr von Robin Yalcin hin. Auch der wiedergenesene Maximilian Thalhammer wäre eine Option. Doch bei solchen Personalentscheidungen müsse darauf geachtet werden, die Balance nicht zu verlieren. Denn bei all den Diskussionen über die momentan fehlende Offensivpower werde schnell vergessen, dass der SCP derzeit eine hervorragende Abwehrarbeit leistet und die zweitbeste Defensive der Liga stellt. Und viel Arbeit wird gerade am Samstag gegen laufstarke Heidenheimer gefragt sein. "Da kommt einiges auf uns zu", sagt Kwasniok mit Blick auf die enorme Physis des Gegners. Es wäre wohl ein Spiel so ganz nach dem Geschmack von Strafraummonster Felix Platte.

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