SC Paderborn Paderborns Jahres-Endspurt gerät zum Stolperlauf

Paderborn. Bei einem Sieg wäre der SC Paderborn als Tabellenzweiter in die Zweitliga-Rückrunde gegangen. Stattdessen gab es am Samstag in der heimischen Benteler-Arena die nächste Enttäuschung. So kassierte der SCP vor lediglich 2.924 Zuschauern eine 0:1 (0:0)-Pleite gegen den SV Darmstadt 98, der damit seinen zweiten Platz festigte. Den Paderbornern fehlt im Jahres-Endspurt jeglicher Elan im Spiel nach vorne. Und so wird eine mehr als ansehnliche Hinrunden-Bilanz durch zuletzt vier sieglose Partien in Folge und dem Sturz auf Tabellenplatz sechs doch stark getrübt. "Natürlich sorgen diese vier Spiele aktuell für Enttäuschung. Aber nüchtern betrachtet passt die Gesamtausbeute", sagt SCP-Coach Lukas Kwasniok angesichts von 27 Punkten, die sein Team in der ersten Halbserie vornehmlich in der Fremde eingefahren hat. Dabei erzielten die Paderborner in den ersten 13 Spielen satte 28 Treffer. Anschließend aber kamen nur noch zwei Törchen hinzu. Denn von dem erfrischenden Offensivfußball, mit dem der SCP gerade auswärts für Furore gesorgt hatte, ist momentan herzlich wenig zu sehen. Offensivmotor stottert auf beiden Seiten Dies galt auch für das Topspiel gegen den SV Darmstadt 98. "Wir haben zwar den Kampf angenommen und gut verteidigt. Aber nach vorne hat nicht viel geklappt", bilanziert SCP-Kapitän Ron Schallenberg. So verzeichneten die Hausherren durch Dennis Srbeny (26.), Julian Justvan (45.) und Marco Schuster (68.) lediglich drei nennenswerte Abschlussaktionen.Beim Gegner sah es allerdings nicht besser aus. Denn auch Darmstadt, das mit 39 erzielten Toren eigentlich die beste Offensive der Liga stellt, fehlte an diesem Tag die Durchschlagskraft. Viel mehr als eine Großchance durch Mathias Honsak in Minute 35 sollten sich die Lilien nicht herausspielen. "Solche Spiele werden dann halt oft durch Standardsituationen entschieden. Und da haben wir zu viele Standards zugelassen", kritisiert Schallenberg. Die Standards machen den Unterschied Die Entscheidung brachte hierbei die achte Ecke für Darmstadt. Der 1,96 Meter große Abwehrhüne Patric Pfeiffer wurde nicht entscheidend gestört und konnte so in der 81. Minute zum 0:1 einköpfen. "In dem Moment, wo Pfeiffer hochgeht, ist schon alles verloren", sagt Paderborns Kapitän. "In dieser Szene ist er nur schwer zu verteidigen", erklärt sein Cheftrainer angesichts der Wucht, mit der Pfeiffer zum Ball gegangen war.Die wenigen eigenen Ecken und Freistöße sollte der SCP unterdessen kläglich vergeben. Dabei hätten die Hausherren gute Standards dringend benötigt, denn dem Offensivspiel mangelte es wie schon in den vergangenen Wochen an Kreativität und Zielstrebigkeit. "Momentan fehlt irgendwie das Selbstvertrauen im Spiel mit Ball. Die Arbeit gegen den Ball passt. Aber uns geht derzeit alles nicht so leicht von der Hand", erklärt Schallenberg. Ein Kraftakt steht noch aus Das sei aber keine Kraftfrage. Der Akku sei durchaus noch nicht leer. "Es ist vielmehr eine Phase, die es im Laufe einer Saison halt mal gibt", sagt der 23-jährige Kapitän, dessen Team die Winterpause nichtsdestotrotz herbeizusehnen scheint. Doch zunächst wartet noch ein Heimspiel, das erneut sehr unangenehm werden könnte. Schließlich zählt der 1. FC Heidenheim, der am kommenden Samstag, 18. Dezember, um 13.30 Uhr in der Benteler-Arena gastiert, zu den physisch stärksten Teams der Liga."Wir müssen dann bessere Lösungen mit dem Ball finden, zielstrebiger sein und den Abschluss suchen", fordert Ron Schallenberg. Die besagte Arbeit gegen den Ball dürfe zugleich nicht vernachlässigt werden. "Wir können ja nicht sagen: Heute konzentrieren wir uns mal nur aufs Spielerische. Denn wenn wir das tun, gibt es richtig Haue." Und in diesem Fall würde die Stimmung vor dem Weihnachtsfest noch mehr getrübt.

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