Ein Duo macht den Anfang: Der SC Paderborn und sein Kader für die Zukunft

Paderborn. Lukas Kwasniok ist längst aus dem Alter heraus, in dem er Wunschzettel ans Christkind geschrieben hat. Ansonsten hätten auf eben jenem Zettel durchaus auch die beiden Vertragsverlängerungen stehen können, die der SC Paderborn am Freitag bekanntgab. Julian Justvan und Marco Schuster unterzeichneten neue Arbeitspapiere, die jeweils bis Juli 2025 gelten. Und das sorgt auch beim Cheftrainer für große Freude. "Das ist ein wichtiges Signal und ein frühzeitiges Zeichen für die Zukunft. Julian und Marco sind Eckpfeiler, die das Paderborner Spiel prägen können", betont Kwasniok mit Blick auf seine beiden Mittelfeldstrategen, die sich seit dem Saisonstart peu à peu gesteigert haben. "Beide können während eines Spiels ohne jeglichen Leistungsabfall zwei, drei unterschiedliche Positionen spielen. Das erleichtert dir als Trainer einfach die Arbeit", urteilt der SCP-Coach, der bekanntermaßen ein Faible für sogenannte "polyvalente" Spieler hat. Was passiert mit Jannik Huth? Schon die Tatsache, dass er Schuster auf Anhieb zum Vizekapitän ernannte, zeigt, welch große Stücke Kwasniok auf den Neuzugang von Waldhof Mannheim hält. Ob auf der Doppelsechs, als Rechtsverteidiger oder "Schienenspieler" - Schuster erfüllt stets seinen Job und besticht durch Übersicht und Spielintelligenz. "Marco hat aber vor allem noch Luft nach oben, was die Effektivität vor dem gegnerischen Tor angeht. Er ist häufig in der Box, belohnt sich aber nicht", sagt Kwasniok, der auch bei dem offensiver ausgerichteten Justvan noch viel Entwicklungspotenzial sieht. "Ich hoffe, dass Ju die Fähigkeiten, die er in seinem feinen Füßchen hat, künftig noch mehr entfalten kann", so Paderborns Trainer. Nun bleibt abzuwarten, mit welchen weiteren Spielern der SCP in den nächsten Wochen und Monaten noch verlängern wird. Fabian Wohlgemuth will nicht verraten, wer auf der Prioritätenliste ganz oben steht. "Wir befinden uns mit allen Spielern durchgehend im Austausch", sagt der SCP-Sportchef. Der Name Jannik Huth dürfte auf der Kandidatenliste aber ziemlich weit oben stehen. Der Vertrag des Torhüters, der bislang eine bärenstarke Hinrunde gespielt hat, läuft am Saisonende aus. Hünemeier bleibt dem SCP wohl erhalten Dies gilt auch für das Arbeitspapier von Routinier Uwe Hünemeier. Sein Vertrag würde sich allerdings bei einer bestimmten Anzahl von Einsätzen automatisch bis Juli 2023 verlängern. Wie viele Spiele es sind, ist derzeit noch ein Geheimnis. Üblich sind bei solchen Klauseln oftmals 20 Partien. Wenn sich der 35-jährige Leitwolf nicht längerfristig verletzt, dürfte er diese Marke somit locker knacken. Schließlich hat Hünemeier in dieser Saison bereits 16 Ligaspiele bestritten. Der SCP will seine Identifikationsfigur aber ohnehin längerfristig an den Verein binden. So könnte Hünemeier auch einen Anschlussvertrag unterschreiben, der ihm beim SC Paderborn den Einstieg in die Zeit nach der aktiven Karriere ermöglicht. Seinen Innenverteidiger-Kollege Jasper van der Werff haben die Paderborner derweil von RB Salzburg ausgeliehen. Der SCP sicherte sich zugleich eine Kaufoption. "Jasper zählte in der fast abgelaufenen Hinrunde zu den unbestrittenen Leistungsträgern. Wie wir mit der Option verfahren, werden wir spätestens im Verlauf der zweiten Halbserie entscheiden", so Wohlgemuth. Bei Akteuren wie Frederic Ananou, Maxi Thalhammer, Marco Stiepermann oder dem kriselnden Stürmer Dennis Srbeny wird der Verein vermutlich abwarten, wie sich diese im Laufe der Rückrunde präsentieren. Kein großer Handlungsbedarf im Winter Bei anderen Spielern wie Kai Pröger oder Jamilu Collins scheinen die Zeichen unterdessen auf Abschied zu stehen. Fabian Wohlgemuth schließt aber nicht aus, dass der SCP sich auch mit ihnen auf eine Vertragsverlängerung einigen könnte. Paderborns Sportchef ist bei diesen Themen aber recht entspannt. "Wir haben schon einmal ein stabiles mannschaftliches Gerüst, das sich natürlich auf einigen Positionen noch verändern wird", sagt Wohlgemuth. Und in der Tat: Mit Spielern wie Zingerle, Schuster, Schallenberg, Justvan, Mehlem, Michel und Platte hätte der SCP bereits eine sehenswerte Achse für die kommende Spielzeit. Daher hat der OWL-Zweitligist auch keinen Druck, um in diesem Winter auf Teufel komm raus auf dem Transfermarkt tätig zu werden. "Die Kaderplanung ist jedoch ein laufender Prozess, der sich nicht nur auf die Transferperioden beschränkt. Deshalb kann ich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nichts ausschließen", sagt Fabian Wohlgemuth. Falls sich im Winter eine gute Gelegenheit eröffnet, könne der SCP durchaus zuschlagen. Die Verträge dieser Spieler laufen am Saisonende aus: Jannik Huth, Moritz Schulze, Robin Yalcin, Marcel Correia, Uwe Hünemeier, Jamilu Collins, Frederic Ananou, Maximilian Thalhammer, Marco Stiepermann, Kai Pröger, Dennis Srbeny, Prince Owusu. Diese Akteure hat der SC Paderborn bis zum Saisonende ausgeliehen: Jasper van der Werff (RB Salzburg, Kaufoption), Marvin Cuni (Bayern München, Kaufoption), Fabrice Hartmann (RB Leipzig). Diese Spieler sind über die Saison hinaus an den SCP gebunden: Leopold Zingerle, Jonas Carls, Jannis Heuer, Kelvin Ofori, Sven Michel, Felix Platte (alle Vertrag bis mindestens 2023), Johannes Dörfler, Marcel Mehlem, Ron Schallenberg (alle bis 2024), Julian Justvan, Marco Schuster (beide bis 2025).

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