Paderborns Fight gegen Kiel bleibt ohne Belohnung

Paderborn. Der SC Paderborn und Holstein Kiel haben sich in den vergangenen 20 Jahren den ein oder anderen höchst unterhaltsamen Schlagabtausch geliefert. Am 9. November 2018 hatte es in der Paderborner Benteler-Arena beispielsweise ein 4:4 gegeben. Dies wäre auch ein durchaus mögliches Endresultat für das Spiel gewesen, das am Samstagnachmittag an gleicher Stätte über die Bühne gegangen war. Doch diesmal verlor der SCP eine äußerst spektakuläre Partie gegen die Kieler Störche mit 1:2 (1:0). Mehr als eine Stunde lang hatten die Gastgeber hierbei nach einer Gelb-Roten Karte für Jamilu Collins in Unterzahl spielen müssen. Und mit der zweiten Heimniederlage in Folge ist nun auch die Tabellenführung futsch. Die Paderborner Fans unter den leider nur 6.656 Zuschauern gingen trotz der zweiten Heimpleite in Folge nicht allzu enttäuscht nach Hause. Schließlich hatten sie ein packendes Zweitliga-Duell gesehen, in dem ihr Team alles gegeben hatte. Exakt dies galt allerdings auch für die Gäste von der Ostsee, die nach einer turbulenten Woche mitsamt Trainer-Rücktritt ein eindrucksvolles Comeback feierten. &bdquo;Ich bin megastolz auf die Mannschaft. Sie hatte den Glauben an sich selbst, den Mut und das Selbstvertrauen. Und alle haben Verantwortung übernommen", freute sich Kiels Interimscoach Dirk Bremser. Bärendienst durch Collins &bdquo;Wir haben über 90 Minuten alles versucht, um das Spiel auf unsere Seite zu ziehen. Das hat leider nicht geklappt", bilanzierte derweil sein Paderborner Trainerkollege Lukas Kwasniok. Sein Team hatte durch Julian Justvan (4.) und Felix Platte (8.) schon in der Anfangsphase zwei dicke Torgelegenheiten gehabt. Doch auch die offensivfreudigen Kieler, die insgesamt 23 Torschüsse verbuchten, hätten durch Fabian Reese (4.) früh in Führung gehen können. Die 6.656 Zuschauer sahen ein hochklassiges Spiel, in dem aber gerade den Gästen diverse Patzer unterliefen, die zu Großchancen führten. Den größten Aussetzer, der vermutlich spielentscheidend war, leistete sich allerdings ein Paderborner. Der mit Gelb vorbelastete Linksverteidiger Jamilu Collins wollte in der 27. Minute mit einer dämlichen Schwalbe einen Elfmeter schinden und sah vom ansonsten schwachen Schiedsrichter Franz Bokop folgerichtig die Ampelkarte. Die Hausherren mussten somit fortan in Unterzahl spielen, gingen aber dennoch in Führung. Nach einem fatalen Fehlpass von Holstein-Routinier Fin Bartels netzte der wieder einmal brandgefährliche SCP-Torjäger Sven Michel zum 1:0 (42.) ein. Kiels Torhüter in Topform Doch nach dem Wechsel sollten die Kieler durch ein halbes Eigentor des eingewechselten Jannis Heuer (51.), das letztlich aber dem Kieler Finn Porath zugesprochen wurde, und einen Treffer von Joker Joshua Mees (78.) die Partie drehen. Paderborn kam auch zu zehnt zu guten Gelegenheiten, scheiterte aber mehrfach an Holstein-Keeper Thomas Dähne. So parierte Kiels Torhüter, der nur aufgrund der Rotsperre für Ioannis Gelios spielte, unter anderem gegen Heuer (54.), Schallenberg (55.) und Platte (56.). &bdquo;Beide Mannschaften haben nach vorne gespielt. Aber ich finde, wir hatten die zwingenderen Chancen", sagte SCP-Sportchef Fabian Wohlgemuth. &bdquo;Hinten raus haben die Körner gefehlt. Trotzdem bin ich stolz auf die Mannschaft. Mit etwas Glück hätten wir gepunktet", urteilte Sven Michel, der nach 70 Minuten aufgrund von Krämpfen raus musste. Auch er hatte alles aus sich herausgeholt. Und so wurden Michel und Co. nach Schlusspfiff trotz der Niederlage von den SCP-Fans gefeiert.

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