SCP-Splitter

Drei Ex-Paderborner in Partylaune, Krösche voller Vorfreude

Der FC Ingolstadt schafft mit Heinloth, Krauße und Kutschke die ersehnte Rückkehr in die 2. Bundesliga. Paderborns Ex-Sportchef wird in Frankfurt vorgestellt. Und ein ehemaliger SCP-Kicker heuert in Duisburg an.

Die Ex-Paderborner Michael Heinloth (l.) und Robin Krauße feierten an der Bremer Brücke in Osnabrück ausgelassen den Ingolstädter Aufstieg in die 2. Bundesliga. Heinloth hatte dabei auch mit merkwürdiger Kopfbedeckung alles im Griff. | © imago images/Stefan Bösl

Frank Beineke
02.06.2021 | 02.06.2021, 05:45

Paderborn. Der FC Ingolstadt steigt mit drei ehemaligen SCP-Kickern und diversen "Kampftrinkern" in die 2. Bundesliga auf. Markus Krösche, Fußball-Legende des SC Paderborn, hat seinen ersten öffentlichen Auftritt als neuer Sportvorstand von Eintracht Frankfurt. Und ein Ex-Paderborner kickt künftig unter "Fußballgott" Pavel Dotchev im Ruhrpott. Hier sind die neuesten SCP-Splitter:

Ein Aufsteiger lässt die Sau raus

Zugegeben, das Sprichwort "Aller guten Dinge sind drei" klingt ziemlich abgedroschen. Aber beim FC Ingolstadt war es jetzt der dritte Versuch, der glückte. In der Relegation 2019 war der damalige Zweitligist in den Duellen gegen Wehen Wiesbaden am Klassenerhalt gescheitert. Ein Jahr später verpasste Ingolstadt in einem Relegations-Drama gegen den 1. FC Nürnberg den Wiederaufstieg. Doch nun gelang gegen den VfL Osnabrück nach einem 3:0-Hinspielsieg und einer 1:3-Niederlage im Rückspiel die ersehnte Rückkehr in die 2. Bundesliga.

Das wurde entsprechend gefeiert. "Es wird jetzt einfach die Sau rausgelassen", kündigte FCI-Coach Tomas Oral an. Unter den feierwütigen Bayern waren dabei drei Ex-Paderborner: Michael Heinloth, Robin Krauße und Stefan Kutschke standen für Ingolstadt in beiden Relegationspartien in der Startelf. Und mit Sportdirektor Michael Henke ist ja auch noch ein gebürtiger Bürener für die Schanzer im Einsatz.

Mit Stürmer Kutschke, der in der Erstliga-Saison 2014/15 als Leihgabe des VfL Wolfsburg für Paderborn spielte, und mit Rechtsverteidiger Heinloth, der von 2013 bis 2016 insgesamt 67 Pflichtspiele für den SCP bestritt, wird es kommende Saison definitiv ein Wiedersehen geben. Ihre Verträge gelten noch bis Juli 2022. Robin Kraußes Arbeitspapier läuft dagegen aus. Doch der defensive Mittelfeldspieler, der von Januar 2016 bis August 2018 für Paderborn im Einsatz gewesen war, dürfte in Sachen Vertragsverlängerung gute Karten haben.

Bevor nun entsprechende Gespräche geführt werden, stieg in Ingolstadt aber erst einmal eine ausgiebige Party. "Wir haben einige Kampftrinker in der Mannschaft", verriet Coach Oral. Namen nannte er nicht. Doch Michael "Heini" Heinloth durfte sich sicherlich angesprochen fühlen. Ein echter Franke spuckt halt nicht ins Bierglas.

Osnabrück, Darmstadt und Aue auf Trainersuche

Ein anderer Ex-Paderborner war nach den besagten Relegationsspielen dagegen tieftraurig. So verpasste Osnabrücks Cheftrainer Markus Feldhoff mit dem VfL den Klassenerhalt. Der 46-Jährige, der von Juli 2014 bis Oktober 2016 für den SC Paderborn gearbeitet hatte, wird die Niedersachsen damit verlassen. So galt Feldhoffs Vertrag nur für die 2. Liga. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.

Zweitligist SV Darmstadt 98 befindet sich seit Dienstag ebenfalls auf Trainersuche. Grund: Chefcoach Markus Anfang heuert nach einigem Hin und Her nun doch beim künftigen Ligakonkurrenten Werder Bremen an. Und auch der FC Erzgebirge Aue, der sich von Dirk Schuster getrennt hatte, steht noch ohne Trainer da.

Krösche verspricht "Feuerwerk-Fußball"

Am 1. Mai hatte Eintracht Frankfurt bekanntgegeben, dass Markus Krösche neuer Sportvorstand beim Bundesligisten aus der Mainmetropole wird und damit die Nachfolge von Fredi Bobic antritt. Exakt einen Monat später wurde der langjährige SCP-Spieler und Ex-Sportchef des SC Paderborn nun im Rahmen einer Eintracht-Pressekonferenz offiziell vorgestellt. Dabei brachte Krösche seine Vorfreude zum Ausdruck. "Eintracht Frankfurt ist ein Verein mit riesiger Tradition und Strahlkraft. Auch die Fans und das Stadion sind großartig", sagte der 40-Jährige und schwärmte von den "außergewöhnlichen Europapokalnächten."

Frankfurts Aufsichtsrats-Chef Philip Holzer bezeichnete Krösche unterdessen als "Wunschkandidaten". "Bewundernswert ist, dass Markus Krösche schon während seiner aktiven Karriere sein BWL-Studium begonnen hat. Das zeigt uns, dass er einen klaren Karriereplan verfolgt und über den Tellerrand hinausschaut", so Holzer, der zudem verriet, dass Krösche schon als Spieler einst fast bei der Eintracht gelandet wäre. 2002 dachten die Frankfurter, die damals in der 2. Bundesliga kickten, über eine Verpflichtung des SCP-Akteurs nach. Doch der damalige Sportdirektor Tony Woodcock sei letztlich dagegen gewesen.

19 Jahre später ist Krösche nun bei der Eintracht gelandet. "Die Art und Weise, wie hier Fußball gespielt wird, passt zu meiner Denkweise. Dazu gehört ein attraktiver und offensiver Fußball, den wir weiter vorantreiben möchten. Wir wollen in jedem Spiel ein Feuerwerk abbrennen", betonte der Ex-Paderborner, der einen Vertrag bis Juli 2025 erhalten hat. Eine Wohnung in Frankfurt hat Krösche bereits gefunden. Seine Familie wohnt aber weiter in Paderborn.

Bakalorz wird ein Zebra

Von Anfang 2014 bis Sommer 2016 hatte Marvin Bakalorz für den SC Paderborn gekickt. Anschließend wechselte der defensive Mittelfeldspieler zu Hannover 96, ehe er im vergangenen August beim türkischen Erstligisten Denizlispor anheuerte. Bakalorz kam dort zwar auf 31 Liga-Einsätze, doch sein Auslands-Engagement endete wenig erfreulich. Denizlispor stieg als Schlusslicht in die 2. Liga ab. Und Bakalorz kündigte unlängst seinen bis Juli 2022 gültigen Vertrag, weil Gehaltszahlungen ausgeblieben waren.

Der 31-Jährige hat jedoch bereits einen neuen Verein gefunden. So unterschrieb Bakalorz am Montag einen Dreijahresvertrag beim Drittligisten MSV Duisburg. Der ehemalige SCP-Akteur spielt damit künftig unter dem Paderborner "Fußballgott" Pavel Dotchev, der die Zebras seit dem 1. Februar trainiert. "Marvin ist eine absolute Bereicherung für uns", freut sich der MSV-Coach über die Verpflichtung des Mittelfeldabräumers, der in Duisburg ein Wiedersehen mit seinem alten SCP-Teamkollegen Moritz Stoppelkamp feiern wird.


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