SCP-Torjäger Srbeny jagt einen Paderborner Zweitliga-Rekord

Paderborn. Ein gewisser Nick Proschwitz hatte in der Zweitliga-Saison 2011/12 satte 17 Tore für den SC Paderborn erzielt und damit einen Vereinsrekord aufgestellt, der noch immer gilt. Doch diese Bestmarke wackelt nun bedenklich. Zwei Spieltage vor Saisonende fehlt SCP-Stürmer Dennis Srbeny nur noch ein Treffer, um den Proschwitz-Rekord einzustellen. Am vergangenen Sonntag steuerte der 27-Jährige einen Doppelpack zum spektakulären Paderborner 8:3-Sieg bei Erzgebirge Aue bei. Und es hätte eigentlich auch locker ein Dreierpack werden können. So hatte es fünf Minuten vor der Pause beim Stand von 2:2 einen Handelfmeter für den SCP gegeben. Eigentlich ist dies eine klare Angelegenheit für Srbeny. Doch der Angreifer überließ seinem Teamkollegen Chris Führich den Vortritt, der mit etwas Glück das 3:2 erzielte. "Chris hat mich gefragt, ob er schießen darf. Ich hab ihm dann den Ball gegeben, denn er hatte ja länger nicht getroffen. Und er hatte mein erstes Tor super vorbereitet", erklärt Srbeny. "Von dem möglichen Vereinsrekord wusste ich da ehrlich gesagt noch nichts. Aber ich hätte Chris trotzdem schießen lassen. Ich habe ja noch zwei Spiele", fügt der gebürtige Berliner schmunzelnd an. Schon 20 Pflichtspiel-Treffer in dieser Saison Srbeny, Führich und ihr kongenialer Sturmkollege Sven Michel nahmen die bemitleidenswerten Auer an diesem denkwürdigen Sonntag nach allen Regeln der Kunst auseinander. Am Ende verbuchte das SCP-Trio fünf Tore und drei Assists. Insgesamt kommen die drei Angreifer in dieser Zweitliga-Spielzeit schon auf beeindruckende 51 Scorerpunkte. Für Dennis Srbeny stehen inklusive DFB-Pokal nun stolze 20 Tore und sechs Assists auf dem Konto. Es sind Zahlen, die für sich sprechen. "Dennis ist einer der besten Stürmer der Liga. Zusammen mit Sven Michel stellt er aus meiner Sicht auch mit den besten Angriff der 2. Liga. Und dass sich Spieler wie Chris Führich und Julian Justvan so gut entwickelt haben, hat auch viel mit Dennis und Sven zu tun", urteilt SCP-Coach Steffen Baumgart, der ein besonderes Verhältnis zu Srbeny pflegt. Im Sommer 2017 lotste der Cheftrainer den Stürmer vom BFC Dynamo Berlin an die Pader. Und als sich Anfang 2020 die Gelegenheit bot, Srbeny von Norwich City zurückzuholen, kehrte der 1,90 Meter große Angreifer auf ausdrücklichen Wunsch Baumgarts zum SCP zurück. Torjäger mit Spielmacher-Qualitäten Es war ein weise Entscheidung. In seiner ersten Zweitliga-Saison glänzt Srbeny nicht nur mit zahlreichen Toren. Der 27-Jährige macht viele Bälle fest, rackert unermüdlich und glänzt auch immer häufiger als Spielgestalter, der Führich, Michel und Co. mit gekonnten Pässen in die Tiefe in Szene setzt. So kam Srbeny gerade in der Rückrunde oftmals als Zehner zum Einsatz. "Das habe ich in der Jugend häufig gespielt. Die Rolle gefällt mir", betont der SCP-Torjäger. Angesichts seiner starken Leistungen ist es daher ein wenig verwunderlich, dass Dennis Srbeny im Gegensatz zu Zweitliga-Topstürmern wie Serdar Dursun (Darmstadt) oder Marvin Ducksch (Hannover) nicht mit anderen Vereinen in Verbindung gebracht wird. "Damit kann ich gut leben", sagt der SCP-Akteur. Und die Chancen, dass er in der kommenden Saison für Paderborn auf Torjagd geht, dürften recht gut stehen. Vertrag läuft noch bis Juli 2022 "Man sollte ja niemals nie sagen. Aber meine Freundin und ich fühlen uns in Paderborn sehr wohl. Und ich habe dem Verein viel zu verdanken", betont Srbeny, der noch bis Juli 2022 an den SCP gebunden ist. Gespräche über eine mögliche Vertragsverlängerung habe es aber noch nicht gegeben. Schließlich haben andere Personalien erst einmal eine weitaus höhere Priorität. Auch Dennis Srbeny fiebert dabei der Antwort auf die Frage entgegen, wer den SCP künftig trainiert. "Aber egal, wer es wird. Wir halten sicherlich an unserem Spielstil fest", sagt der 27-Jährige. Und mit diesem Offensiv-Stil holte sein Team zuletzt satte elf Punkte aus fünf Spielen. "Es macht derzeit richtig Spaß mit den Jungs", schwärmt Srbeny, der sich nun auf die noch ausstehenden Partien gegen Greuther Fürth (16. Mai) und in Würzburg (23. Mai) freut. "Das sind zwei schöne Spiele, in denen wir unserem Trainer einen schönen Abschied bereiten wollen", betont der Paderborner Stürmer. Und es sind zwei Spiele, in denen Dennis Srbeny einen Rekord aufstellen kann.

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